So in etwa soll die neue Villa aussehen. Die Treppe vorne: immer noch die drei runden Marmorstufen. Rechts und links stehen große Bäume, welche die ganze Auffahrt säumen. In der Mitte des Wiesenrondells steht nun ein großer Springbrunnen.

NEUE HAUTFIGUREN STAFFEL 09

Inspiriert von amerikanischen Serien sind die Namen englisch auszusprechen.

HERMANN LIRCH: Moderator bei "Radio ESSEN"
LEORNARD RÖSSLER: Intendant bei "Radio ESSEN"
LARISSA SCHILLER: Thorstens Retterin
KOMMISSAR RINGO DITTRICH: Mordkommission

CastListe Staffel 09

KEINE FOLGENDEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDEN SERIE!

MATHA KORTH: --
BRAD KORTH - FULLER: Peter Phelps ("Baywatch")
TIM KORTH - FULLER: Matthew Lawrence ("Mrs.Doubtfire")
MARTY KORTH: --
KELLY KORTH: Kim Basinger ("Batman")
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")
MICK KABBIN: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
CLAUDIA TONHAUS: --
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
SARAH TONHAUS: Susanne Uhlen ("Das Erbe der Guldenburgs")
JULIE BAUER: --
RUDOLPH KABBIN: Patrick Bach ("Silas", "Nicht von schlechten Eltern")

Guest Stars:
ELISABETH VON DER HEIDE: Liselotte Pulver ("Sesamstrasse")

ALEXANDRA L´ADORE: Shannon Doherty ("Beverly Hills, 90210")
CHRISTIAN ULRICH: Andreas Frege (Sänger von "Die toten Hosen")
INGOLF DOLLBERG: Andreas Mannkopff ("Die Wicherts von Nebenan")
PETER ZECHNER: Justin Chambers (>Clavin Klein< Modell, "Another World")
HERMANN LIRCH: Thomas Hackenberg (Radiomoderator)
LEONARD RÖSSLER: --
LARISSA SCHILLER: Ellen DeGeneres ("Ellen")
RINGO DITTRICH: George Clooney ("Golden Girls", "Tage wie dieser")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 4. Juli 2012

Staffel 08 - Teil 03: ERNEUT SEKRETÄRIN GESUCHT


Als Marty und Matha in die Firma kommen merken sie schon, daß die frohe Kunde über Paolas Baby die Runde gemacht hat. Gleichzeitig sehen sie aber auch, daß ein kleines Chaos ausgebrochen ist und die führende Organisation fehlt. Im Büro angekommen sind sie sich einig, daß dringend ein Ersatz für Paola her muss.
Mick geht mit Rudi in den kleinen Salon, wobei Rudi aus dem Staunen über das Anwesen gar nicht herauskommt. Mick kann gar nicht fassen, daß sein Kusin zu ihm gekommen ist.
„Aber du wolltest doch, daß wir uns kennenlernen. Wenn ich mich recht erinnere, hast du mir mehrmals geschrieben, nachdem du erfahren hast, daß wir verwandt sind.“
„Das stimmt. Ich war auch schon auf den Weg dich einfach zu überraschen.“
„Tja, den Weg kannst du dir jetzt sparen...Überraschung!“ grinst Rudi und breitet die Arme aus.
„Aber wieso...?“
„Och. Ich habe endlich etwas zeit und ich gebe zu, ich war etwas neugierig. Ich habe gar nicht gewusst, daß ich hier im Ruhrgebiet lebende Verwandte habe.“
„Heißt das, man hat dir nie erzählt...“
„Nö.“
„Hammer.“
„Eigentlich nicht so weit verwunderlich. Ich glaube, mein Vater hat den Kontakt zu deinem abgebrochen nach einem heftigen Streit. Es ging wohl um deine Mutter. Sie muss...recht merkwürdig sein.“
„Das ist noch gelinde ausgedrückt. Aber seit sie tot ist fühle ich mich irgendwie von ihr...befreit.“
„Oh. Sie ist...tot?“
„“Schon ein paar Jahre. Aber vielleicht erzähle ich dir das alles ganz in Ruhe und von Anfang an...wenn du Zeit hast.“
„Deshalb bin ich hier.“ zwinkert Rudi.
Claudia ist zu Sarah zurück gefahren, doch diese will plötzlich nicht mehr zu ihr in die Korth Villa ziehen.
„Was? Aber...wieso denn? Was ist passiert?“
Sarah schweigt, jedoch ahnt Claudia was passiert ist und schaut etwas böse.
„Mutter! Sie hat irgendwas gesagt, was dich deine Meinung ändern ließ, nicht wahr?“
„Nein...ich...es würde einfach nicht gut gehen.“
„Das ist doch Unsinn, Sarah. Was besseres kann doch gar nicht passieren. In der Villa kannst du dich von deinem...>Unfall< in Ruhe auskurieren.“
„Wieso sagst du das so? Oh...du glaubst wohl nicht, daß es ein Unfall gewesen ist, was? Du glaubst schon wieder alles besser zu wissen.“
„Ich...“
„Das ist wieder so typisch für dich, Claudia! Wenn es nicht um dich geht, ist alles schlecht!“
„Blödsinn. Ich möchte nur...“
„Ich denke, es ist jetzt besser, wenn du gehst.“
Claudia merkt, daß es keinen Sinn hat und geht seufzend zur Tür. „Wenn du deine Meinung änderst...du weißt, wo und wie du mich erreichen kannst.“
Sarah zeigt keine Reaktion und Claudia geht. Erst jetzt kneift Sarah verzweifelt die Augen zu und lässt sich zurück in ihren Sessel fallen.
In der Schule bedauert Kelly Julies Entschluss nicht in den Kurs zu gehen sehr.
„Gibt es denn keine Möglichkeit deine Meinung zu ändern?“
„Tut mir leid, Frau Korth. Mein Entschluss steht fest.“ erwidert Julie, man spürt aber, daß es ihr nicht leicht fällt. Sie wendet sich ab und geht zu Daniel, der an der Tür auf sie wartet.
„Verdammt!“ flucht Kelly leise.
Marty und Matha besprechen die Werbekampagne mit Marius, der sichtlich nervös zu sein scheint. Matha spricht ihm Mut zu. Uzur schaut von weitem zu und wirkt mehr als wütend. Debra gesellt sich zu ihm und sagt, ohne ihn anzusehen und den Blick von den Anderen abzuwenden: „Sei kein schlechter Verlierer. Das nächste Mal bist du dran.“ Dann geht sie.
Uzur knurrt: „Nächstes Mal!“
Zurück im Büro sagt Matha, daß sie sich sehr auf die Werbekampagne freut. Marty versucht unterdessen in dem Briefchaos ein paar Unterlagen zu finden.
„Hat Claudia sich eigentlich schon um die Sekretärinnenstelle gekümmert?“ fragt Matha.
„Ich glaube, sie war heute noch gar nicht da.“
„Oh, das ist schlecht. Vor der Präsentation sollten wir das Problem auf jeden Fall gelöst haben.“
„Das schaffen wir schon.“
Das Telefon klingelt und Matha geht ran. Es ist Mick, der sie bittet heute Abend pünktlich zum Essen da zu sein. Er habe eine Überraschung.
„Ist gut.“ sagt Matha etwas verwirrt und legt auf. „Das war Mick, er bittet uns pünktlich zum Abendessen da zu sein. Anscheinend hat er eine Überraschung.“
„Vielleicht ist es eine Sekretärin.“ stöhnt Marty und Matha muss grinsen.
Elisabeth lässt sich gerade in ihrem kleinen Haus, welches sehr bieder eingerichtet ist, Tee servieren, als man ihr Claudia ankündigt, die auch prompt hereingestürmt kommt, was Elisabeth gar nicht recht zu sein scheint.
„Was möchtest du? Ich kann mich nicht erinnern dich eingeladen zu haben.“
„Was soll das Mutter? Warum hetzt du Sarah gegen mich auf.“
„So? Habe ich das? Dafür hast du sicher auch Beweise, richtig?“
„Der Ausdruck in Sarahs Gesicht war mir Beweis genug.“
Claudia seufzt und nähert sich Elisabeth, als sie dem Personal per Wink zu Verstehen gibt, daß sie keine Hilfe benötige.
„Wieso tust du das? Ich frage mich immer wieder, was ich dir getan habe, daß du mich so sehr hasst. Ich weiß, ich bin wohl eine große Enttäuschung für dich, aber wieso musst du Sarah und Tobias mit hineinziehen? Weißt du eigentlich, wie sehr dein Enkel dich vermisst? Dein einziger Enkel im übrigen!“
„Ich habe keinen...“
„Ja ja.“ unterbricht Claudia schroff. „Du hast keinen Enkel, weil du keine Tochter hast. Ich kenne die alte Leier. Aber ehrlich, Mutter. Macht dich das glücklich?“
Elisabeth scheint etwas von ihrer Art abzuweichen, besinnt sich aber sofort wieder und kehrt in ihre Ablehnungshaltung zurück.
„Ich verstehe dich einfach nicht? Hasse mich ruhig, wenn du dich dadurch wohler fühlst, aber stoße doch nicht ein unschuldiges Kind von dir. Er würde so gern seine Oma kennenlernen. Lass ihn und Sarah doch nicht dafür büßen, daß du mich für eine Versagerin hältst.“
Etwas geknickt verlässt sie das Zimmer und Elisabeth wirkt sehr nachdenklich, aber starrt dann wieder steif aus dem Fenster in den Garten.
Debra erklärt Marius genau, was beim Shooting erwartet wird. Natürlich wirkt Marius immer noch nervös.
„Du packst das schon. Matha Korth scheint an dich zu glauben. Also...tun wir das alle.“ klopft sie ihm fest auf die Schulter und wendet sich wieder anderen Leuten zu. Uzur kommt Kaffee schlürfend zu ihm und grinst.
„Na? Scheinst ja ganz schön nervös zu sein.“
„Oh. Allerdings.“
„Kann ich verstehen. Ist ja auch nicht leicht, wenn man die Verantwortung für das Gelingen von allem trägt. Mit dir steht oder fällt die Arbeit von so vielen Menschen: den Designern, den Werbefutzis...der Geschäftsleitung. Ein Fehler von dir und...Pau!!...alles umsonst.“
Marius schluckt.
„Aber wie Debra schon sagte: Du packst das schon.“ Uzur sieht zufrieden, wie verunsichert Marius ist und schlendert davon.
Brad kommt in die Halle und läuft Ned über den Weg, der sich über Brads Aufzug wundert.
„Im Anzug? Wo willst du denn hin? In die Oper?“
„Ha ha. Mach dich ruhig lustig. Ich habe ein Bewerbungsgespräch in einem Motorradladen in der Stadt.“
„Oh. Dann wünsche ich dir viel Erfolg.“
„Danke, das kann ich gebrauchen.“ schluckt Brad und geht.
Ned geht weiter und trifft im Wohnzimmer auf Mick und Rudi. Mick stellt ihn kurz vor und Ned wirkt sehr angenehm überrascht ein neues Familienmitglied kennenzulernen.
„Na ja. Genau genommen gehöre ich ja nicht wirklich zur Familie und nachdem, was ich gehört habe, wundert mich so freundlich empfangen zu werden.“
„Du meinst wegen Gerda? Ach...das ist halb so wild. Den Chaoten hier haben wir ja auch lieb.“ grinst Ned und drückt Mick an sich, was diesem etwas unangenehm ist. Rudi lacht nur.
Marty und Kelly haben sich zum essen in der Stadt getroffen. Nachdem Marty von dem Chaos in der Firma erzählt hat, sieht er, daß Kelly wieder sehr bedrückt wirkt.
„Lass mich raten: es geht um dieses Mädchen?“
„Ich kann einfach nicht verstehen, wieso sie diese Chance nicht nutzt. Ich spüre, daß sie es will.“
„Aber?“
„Dieser Daniel...er scheint sie mehr unter Kontrolle zu haben, als ich angenommen hatte.“
„Dann solltest du deine Strategie ändern.“
„Wie meinst du das?“
„Ist doch klar. Wenn du sie nicht beeinflussen kannst, weil er dazwischen steht...wende dich an den Marionettenführer selbst, der die Fäden in der Hand hält.“
Kelly stutzt und beginnt dann zu lächeln.
Matha geht mit Claudia in die Kantine und sie unterhalten sich, während sie ihre Tabletts füllen, über das Problem Sekretärin, um welches sich Claudia so bald wie möglich kümmern will.
„Irgendwas bedrückt dich, oder?“ fragt Matha.
„Ach, es geht um meine Schwester und meine Mutter.“
„Familie. Das kenne ich zu gut.“
„Ich weiß, daß ich für meine Mutter gestorben bin. In ihren Augen bin ich eine Versagerin.“
„Aber das stimmt doch gar nicht. Du hast dein leben wunderbar in den Griff bekommen, trotz derber Schläge. Dafür sollte sie dir Bewunderung entgegen bringen und nicht Verachtung.“
„Ist schon okay. Ich habe mich damit schon lange arrangiert. Aber mir tut es um Tobias und Sarah leid. Sie werden in einen Streit hineingezogen für den sie nichts können. Vor allem jetzt, wo Sarah Hilfe so nötigt hat.“
„Glaubst du immer noch, daß sie sich umbringen wollte?“ fragt Matha, als sie sich an einen Tisch setzen.
„Der Verdacht liegt nahe. Ich hatte gehofft, wenn sie bei uns wohnt, könnte ich es genauer herausfinden und sie im Auge behalten, aber das hat Mutter ja gut verhindert.“
„Wie das?“
„Ich habe keine Ahnung, was sie gesagt hat, aber es muss Sarah sehr eingeschüchtert haben.“
„Und was willst du jetzt tun?“
„Wenn ich das mal wüsste. Aber eines weiß ich: Ich werde den Kontakt nicht abbrechen. Und wenn Mutter noch so dagegen ist!“
Brad kommt in den Fuhrpark geschlurft. Ned bemerkt sofort, daß es wohl nicht geklappt hat.
„Ich passe wohl nicht in deren... >Konzept<.“ ärgert sich Brad.
„Ach. Lass dich nicht unterkriegen. Es wird schon noch klappen. Kannst du mir mal den 5er Schraubenschlüssel geben?“ sagt Ned und schiebt sich wieder unter einen seiner Wagen.
Brad reicht ihm diesen und setzt sich auf einen Turm Reifen.
„Ich verstehe das einfach nicht. Ich habe jetzt fast jedes Autohaus in der Umgebung abgeklappert, aber irgendwas scheint die immer zu stören. Ich habe keine Ahnung, was ich noch tun soll.“
„Das klingt, als würdest du aufgeben wollen.“ klingt es dumpf von Ned unter dem Auto hervor.
„Vielleicht sollte ich das. Vielleicht sollte ich mich damit abfinden, daß dies nicht der richtige Job ist.“
Ned schiebt sich wieder hervor und richtet sich zu Brad auf. „Du weißt schon, daß das die falsche Einstellung ist, oder?“
Brad seufzt.
„Komm schon, Brad. Du packst das schon!“ zwinkert Ned ihm zuversichtlich zu, bevor er wieder unter das Auto kriecht. Aber Brad wirkt nicht so beruhigt.
Matha sieht, als sie mit Claudia die Kantine verlassen will, Marius geknickt an einem Tisch sitzen, verabschiedet sich von Claudia und setzt sich dann zu ihm.
„Was ist los?“ fragt sie, was ihn zusammen zucken lässt...immerhin ist sie die Chefin.
„Oh...ähm..alles okay.“
„Wieso habe ich das Gefühl, daß dies eine Ausrede ist?“ grinst sie. „Also? Was ist passiert? Nervös wegen dem Shooting morgen?“
„Ja...etwas.“
„Das wird schon. Ich bin da sehr zuversichtlich. Die Kampagne ist genau auf dich zugeschnitten. Sie wird großartig und der Erfolg wird mir recht geben.“ tätschelt sie ihm die Hand, lächelt und geht. Aber wirklich beruhigt wirkt er nicht, was Uzur zufrieden vom Eingang der Kantine beobachtet.
Kelly passt Daniel auf dem Sportplatz ab. Er will nicht mit ihr reden, und in die Umkleide gehen,. Doch sie lässt sich nicht ablenken und folgt ihm und erklärt ihm, wie wichtig es für Julie sei, daß sie diesen Kurs mitmacht.
„Wozu?“ sagt er genervt und bleibt im Gang stehen.
„Weil sie es möchte und nur deinetwegen darauf verzichtet. Aber irgendwann wird sich das rächen, Daniel, und dann wird sie es dir vorwerfen. Wird eure Beziehung diesem Frust standhalten können? Hältst du eure Liebe für so gefestigt, daß sie diesem Druck aushält? Was meinst du?“
Er wirkt nachdenklich.
„Ich weiß nicht, wie du tickst, Daniel, aber ich gehe einfach davon aus, daß du sie liebst und nur das Beste für Julie willst. Du liebst sie doch, oder?“
„Natürlich. Was für eine blöde Frage?“
„Prima. Dann solltest du dir wirklich gut überlegen, ob du ihre Zukunft damit verbauen willst, nur damit du sie kurz halten kannst.“ Ohne eine Reaktion abzuwarten, lässt sie ihn allein.
Es wird Abend und alle treffen in der Villa ein, sich fragend, was wohl die Überraschung von Mick sein wird. Matha geht hoch in ihr Zimmer, wo sie auf Brad trifft. Natürlich fragt sie ihn, wie das Bewerbungsgespräch gelaufen ist und tröstet ihn, als sie von der Absage hört.
„Vielleicht sollte ich doch Neds Angebot annehmen und im Fuhrpark anfangen. Er braucht doch Hilfe.“
„Wenn du das möchtest. Du weißt, Schatz, daß ich mit allem einverstanden bin, was du tust.“ küsst sie ihn. „Weißt du eigentlich, was Mick für eine Überraschung hat?“ fragt sie ablenkend aus dem Badezimmer.
„Nein. Ich habe ihn aber auch nicht gesehen. Er war den ganzen Tag unterwegs.“
„Na ich bin ja gespannt.“
Im kleinen Salon, wo sich alle vor dem Abendessen treffen stellt Mick nun endlich allen Rudi vor, der keineswegs nervös zu sein scheint. Matha freut sich sehr ihn kennenzulernen.
„Und ich hatte gedacht, Mick hätte uns einen Bären aufgebunden, als er damals sagte, es gäbe einen Kusin in Süddeutschland.“
„Nein. Ich bin echt.“ grinst Rudi. „Ich hatte Herrn Madrick schon gesagt, daß ich es Wahnsinn finde, wie man mich hier willkommen heißt, wo meine Familie ja recht...sonderbar und nicht wirklich fair ihnen gegenüber gewesen ist, Frau Korth.“
„Also, als erstes: ich bin Matha. Du gehörst zur Familie und damit lassen wir diese Formalitäten mal beiseite.“ reicht sie ihm die Hand. „Das ist mein Mann Brad, sein Sohn Tim. Mein Adoptivbruder Marty und seine Frau Kelly. Ned scheinst du ja schon zu kennen und das sind Claudia und ihr Sohn Tobias, Freunde der Familie.“
„Danke, Frau...Matha.“ freut sich Rudi und alle begrüßen ihn.
Etwas später sitzen sie am Tisch und essen.
„Wie lange wirst du eigentlich hier bleiben?“ fragt Marty Rudi.
„Och, ich habe eine Woche Urlaub und habe mich hier in einem Hotel in der Stadt untergebracht.“
„Hotel?“ stutzt Mick und schaut zu Matha, die das Gleiche zu denken scheint.
„Das ist doch Unsinn. Du kannst natürlich hier bleiben. Außerdem können wir uns so doch viel besser kennenlernen.“
„Wenn mal jemand zuhause ist.“ grinst Ned.
„Das stimmt leider.“ seufzt Mick.
„Mick. Du kannst dir die Woche frei nehmen. Wir schaffen das schon und du kannst Rudi ein wenig die Stadt zeigen.“
Das freut Mick sehr.
„Ich will aber keine Umstände machen.“
„Zu spät.“ grinst Marty und zwinkert ihm zu.
„Marty!“ stupst ihn Kelly an. Dann lachen alle.
Als es Morgen wird, und alle zur Firma aufbrechen, klingelt das Telefon. Mick will Rudi gerade den Park zeigen, als er zum Telefon gerufen wird. Es ist Thorsten, der ihn sofort sehen muss.
„Ich kann gerade nicht, weil....“
„Es ist wichtig. Komm in mein Geschäft.“ sagt Thorsten und legt auf.
Mick seufzt und geht zurück zu Rudi. „Planänderung. Wir fahren in die Stadt.“
In der Firma herrscht immer noch Chaos, aber Claudia sagt, daß sie sich schon um Ersatz für Paola bemüht.
„Sehr gut. Wir fahren im übrigen heute zu ihr ins Krankenhaus, sie wird wohl morgen schon entlassen und ich dachte, wir sollten ihr und der Kleinen mal alles Gute wünschen.“
„Oh..Moment.“ sagt Claudia und läuft kurz hinaus, kommt dann mit einem großen Präsentkorb zurück. „Das hat die Belegschaft für sie gesammelt. Würdet ihr das mitnehmen?“
„Wie lieb. Klar.“
Als Claudia geht, kommt Marty herein und schaut auf den Korb.
„Für Paola von den Mitarbeitern.“
„Das ist ja lieb. Und hat Claudia schon Anwärterinnen auf den Job?“
„Sie ist dabei welche auszusuchen.“
„Prima. Ich habe sonst die Befürchtung, daß dieses Chaos hier Überhand nimmt.“
„Kaum zu glauben, wie weitreichend so ein Ausfall ist, oder? Früher war das alles halb so wild.“
„Du vergisst, wie Korth gewachsen ist in den vergangenen Jahren. Apropos: Michael hat angerufen. Es wird wohl bei zwei Stücken leichte Verzögerungen geben, wegen der neuen Auflagen in Tunesien.“
„Verflixt. Ich habe das Gefühl, das machen die nur, um uns zu ärgern.“
„Möglich, aber sie sitzen leider am längeren Hebel.“
Rudi will sich etwas umsehen, als Mick in Thorstens Geschäft geht, wo dieser schon nervös auf ihn wartet. Als er ihn den Laden betreten sieht, läuft er die Treppe aus seinem Büro herunter.
„Da bist du ja endlich.“
„Hallo erst mal. Was ist denn so schlimmes passiert, daß du so hektisch wirst?“
„Das will ich dir gern sagen...oder besser: ich zeige es dir.“ sagt Thorsten und zieht ihn hinauf in sein Büro.
Dort angekommen, zieht er eine kleine Mappe aus seinem Schreibtisch und reicht sie Mick.
„Was ist das?“ fragt dieser verwirrt und schaut auf die Mappe, auf der >streng vertraulich< steht.
„Schlag sie auf.“
Mick tut das und erschrickt; starrt dann Thorsten an.
„Ein Insider hat sie mir zukommen lassen.“ beantwortet er die Frage, bevor Mick sie stellen kann. „Es macht sich eben manchmal bezahlt gewisse Kontakte zu haben.“
„Wie...wie sicher ist diese Information?“
„Absolut sicher. Es steht außer Frage, Mick. Gleich hier unter den Baufolien entsteht das neue Verwaltungsgebäude der Modefirma >L´Adore<!“
Mick schaut wieder auf die Skizzen in der Mappe, auf welche die Kamera nun zoomt.
Matha kann es nicht fassen, als Mick mit Thorsten, den sie immer noch mit bösen Blicken beäugt, ihr die Mappe zeigt. Auch Marty fragt natürlich, ob die Informationen sicher sind, was Thorsten erneut bejahrt. Matha wirkt skeptisch.
„Und wenn es wieder ein Trick ist?“ sagt sie und wirft Thorsten einen selbstgefälligen Blick zu.
„Das glaube ich nicht.“ geht Mick dazwischen, bevor Thorsten etwas sagen kann. „Es waren ja schon mehrere Gerüchte zuhören, daß Alexandra L´Adore sich einen neuen Platz für die Verwaltung suchen wollte.“
„Aber von Paris nach Essen? Das ergibt doch gar keinen Sinn.“ wirft Marty ein.
„Durch Korth und Mars hat sich Essen zu einer weiteren Modemetropole gemausert. Es ist also durchaus strategisch clever gewählt, um die Konkurrenz auszumerzen.“ erklärt Thorsten.
„Das ist nicht gut. Gar nicht gut.“ stöhnt Marty.
„Ach was. Das wird uns nicht schaden.“ winkt Matha ab.
„Ich hoffe, du bist dir deiner Sache da nicht all zu sicher.“ zieht Thorsten eine Augenbraue hoch.
„Jetzt muss die Kampagne erst recht ein Erfolg werden“ seufzt Marty.
Marius sitzt in der Garderobe und wirkt immer noch nervös. Uzur gesellt sich dazu und tut so, als wenn er etwas in seinen Sachen sucht.
„Was ist los, Marius? Stimmt etwas nicht?“ fragt er etwas gestellt, was Marius aber nicht bemerkt. „Bist du etwa immer noch nervös?“
„Ich weiß nicht, ob ich diesem Druck gewachsen bin.“
Uzur seufzt und zieht eine Thermoskanne aus seinem Rucksack. „Eigentlich sollte ich das nicht tun. Immerhin sind wir ja doch irgendwie Konkurrenten. Aber zu sehen, wie du leidest, kann ich einfach nicht ignorieren.“ Er schüttet etwas aus der Kanne in eine Tasse und reicht sie Marius.
„Was ist das?“
„Beruhigender Kräutertee. Den trinken wir alle hier. Es ist eine Spezialmischung, wenn du verstehst, was ich meine.“ zwinkert er ihm zu, als Marius die Tasse nimmt. „Danach wirst du dich viel lockerer fühlen und der Job wird dir gar nicht schwer fallen, weil du diesen Druck nicht mehr spürst.“
„Ich...weiß nicht.“
„Okay. Ich wollte dir nur helfen.“ seufzt Uzur und will selbst den Tee trinken, aber Marius entscheidet sich um und nimmt einen kräftigen Schluck.
Daniel und Julie reden, was Kelly sehr zufrieden mit ansieht. Da kommt der Direktor, der mit Kelly sprechen möchte.
Kurz darauf sitzt Kelly geknickt in einem Klassenzimmer, als Julie klopft und sich zu ihr setzt.
„Es geht um den Kurs...wenn noch Platz ist, würde ich doch gern mitmachen.“
Kelly lächelt traurig und seufzt. „Leider habe ich eine schlechte Nachricht. Herr Schubert, der den Kurs leiten wollte hatte einen Unfall und daher kann der Kurs nicht stattfinden. Es tut mir leid.“
Nun wirkt auch Julie etwas geknickt.
Mick kehrt zu Rudi zurück, der im Vorraum der Büros gewartet hat. Er verabschiedet sich von Thorsten, bedankt sich bei ihm.
„Das habe ich gern gemacht. Immerhin betrifft es uns alle. Schade nur, daß Matha wohl nicht sieht, was für eine Gefahr diese Eröffnung dar stellt.“
„Was ist denn los?“ fragt Rudi, als Thorsten weg ist.
„Geschäfte.“ seufzt Mick. „Da fällt mir ein: was machst du eigentlich beruflich?“
„Nichts bewegendes. Ich bin Journalist für eine Tageszeitung bei uns in der Ecke.“
„Das klingt doch recht spannend.“
Rudi lacht. „Es geht. Da passiert nicht wirklich viel.“
„Lass uns mal was essen gehen und du erzählst mir mehr davon.“
Ned ist in der Stadt, um Ersatzteile für einen seiner Wagen zu kaufen. Brad begleitet und berät ihn, was Ned sehr freut.
Als sie wieder im Auto sind und sich über Brads Pleite unterhalten, klingelt das Autotelefon. Matha bittet ihn ins Büro zu kommen, weil es Probleme gibt. Ned fährt los und erwischt dabei fast eine Radfahrerin die ihn sofort wütend als Raudi betitelt.
„Sie könnten ja auch mal nach rechts und links gucken, meine Liebe.“ faucht er zurück.
„Ned.“ beruhigt ihn Brad.
„Ist doch wahr. So eine Zicke.“
Sie fahren los.
Daniel tröstet Julie, daß es mit dem Kurs nicht geklappt hat. Kelly geht an ihnen vorbei und sie hat das Gefühl, als würde Daniel sie angrinsen.
Das Shooting geht los und Marius fühlt sich in der Tat besser. Vielleicht sogar etwas zu draufgängerisch. Er beginnt sich völlig daneben zu benehmen, was Debra und auch dem Fotografen sehr bald zu nerven beginnt. Sie brechen das Shooting ab, obwohl Marius darauf besteht weiter zumachen.
„Unprofessioneller Haufen!“ faucht er und verlässt das Set. Debra versteht die Welt nicht mehr. Dann sieht sie Uzur, der grinsend in der Kulisse verschwindet. Sie hat einen Verdacht.
Elisabeth besucht Sarah, die völlig verunsichert zu sein scheint. Langsam macht sich auch die Mutter Sorgen und beginnt ihre Ablehnung gegenüber Claudia zu überdenken.
Ned versucht Marty und Matha zu beruhigen, was auch zu gelingen scheint. Bis sie erfahren, was bei dem Shooting passiert ist.
„Ich habe es geahnt.“ seufzt Marty. „Wir hätten doch den Anderen nehmen sollen.“
„Nein. Ich bin mir sicher, daß die Entscheidung richtig gewesen ist. Und ich halte daran fest.“
„Matha. Dieser Marius scheint dem Druck nicht gewachsen zu sein. Vielleicht sind die familiären Probleme daran Schuld, aber wir können jetzt kein Risiko eingehen. Nicht mit dieser neuen Konkurrenz im Nacken.“
Matha seufzt.
Als Kelly im Lehrerzimmer ist, bekommt sie ein Gespräch zwischen Gudrun und Arnold mit. Sie sagt ihm gerade, daß an Schuberts Wagen die Bremsen versagt haben.
„Merkwürdig. Er ist so penibel mit seiner Karre.“ wundert sich der Sportlehrer.
„Ja. Aber so wie es aussieht, hat er den Wagen wohl zu Tode >gepflegt<.“
Claudia kommt ins Büro, weil sie glücklich ist einen Ersatz für Paola gefunden zu haben.
„Gott sei Dank.“ wirkt Marty erleichtert.
„Darf ich vorstellen: Susanne Rottmann.“ sagt Claudia und eine junge Dame betritt das Büro. Brad unterdrückt ein Lachen und prustet, als Ned die Augen aufreißt.
„Die Zicke!“
„Der Raudi!“ erwidert Susanne, die Radfahrerin von vorhin, genervt. Matha versteht nur Bahnhof.
Gerade als Claudia wieder aus dem Büro tritt und die Tür schließt, öffnet sich der Fahrstuhl und Elisabeth steigt heraus.
„Mutter?“
Debra fängt Uzur in der Tiefgarage ab und will wissen, was er mit Marius getan hat.
„Ich habe nicht den geringsten Schimmer, was du meinst.“
„Spiel nicht den Unschuldigen, Uzur. Ich bin doch nicht blöd. Ich kann verstehen, daß du verärgert bist, aber ich lasse mir von dir nicht meine Arbeit sabotieren, ist das klar? Lass Marius in Ruhe oder du bist die längste Zeit Modell für Korth gewesen. Ist diese Ansage in deinem südländischen Hirn angekommen?“
„Klar und deutlich.“ brummt Uzur.
„Gut.“ Debra geht zu ihrem Wagen.
Matha und Marty grinsen sich an.
„Armer Ned.“ muss Marty dann lachen.
„Er wird es überleben.“ sagt Matha, muss aber auch schmunzeln.
Die Sprechanlage piept und Susanne meldet sich, noch etwas unsicher. Es wäre ein Frau hier, die sie sprechen möchte.
„Jetzt geht es nicht. Sie soll doch bitte...“
Die Tür springt auf und eine elegante Frau mit großen Hut und einem Tüllschleier, so daß man ihr Gesicht nicht gut erkennen kann, betritt selbstsicher das Büro, gefolgt von Susi.
„Es geht auch ganz schnell.“ sagt die Frau.
„Es tut mir leid, Frau Korth, ich konnte...“ stottert Susi.
„Schon gut.“ sagt Matha und Susi verlässt das Büro. „Also? Wer sind sie und was bitte wollen sie?“
„Mein Name...“ sagt die Frau und lichtet den Schleier. „...Alexandra L´Adore. Ich dachte, ich schau mir einfach mal an, wen ich demnächst von der Modebildfläche verschwinden lasse.“ Sie grinst breit und Matha hält ihrem selbstgefälligen Blick stand, während Marty Matha anschaut. Dann sieht man noch einmal in Großaufnahme Alex´ Gesicht!

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