Nach dem Vorspann sieht man
Polizei- und Feuerwehrwagen mit Sirenen zum Plaza fahren, wo das
Firmengebäude von L´Adore und das Geschäft von Mars Moden Reloaded
ist. Alles ist abgesperrt.
Dann ein Schwung zu einem Krankenwagen,
wo Thorsten ärztlich versorgt wird. Er hat eine Schramme am Kopf,
scheint aber sonst unverletzt. Marleen eilt zu ihm und ist froh, daß
es ihm gut geht.
„Ich...ich weiß gar nicht was genau
passiert ist. Ich hab nur gesehen wie dieses..dieses Ding auf mich
nieder gerast kam. Dann hat mich...irgendwer zur Seite gezerrt. Das
Teil hat mich noch am Kopf gerammt und ich bin bewusstlos geworden.
Aber wer...?“ Er schaut sich um, in der Hoffnung, den Retter
irgendwo zu erkennen. Aber ohne Erfolg.
Matha kann ihre Wut kaum unter
Kontrolle bringen. Als sie die Villa betritt schlägt sie die Tür
zu, so daß der Butler sofort angerannt kommt. Er versucht mit ihr zu
reden und folgt ihr ins Kaminzimmer. Sie kann immer noch nicht
fassen, daß es Alexandra tatsächlich gelungen ist die
Mehrheitsanteile von Korth zu bekommen.
„Wie konnte ich nur auf diesen Trick
hereinfallen? Verdammt!“ flucht sie und genehmigt sich einen Drink.
„Bitte verzeih, Matha, aber...Kelly
hat aus Irland angerufen.“
Erschrocken dreht sich Matha zu ihm um.
Ned wartet immer noch auf eine
Reaktion von Susi auf seinen spontanen Heiratsantrag.
„Du lässt dir aber wirklich viel
Zeit.“ sagt Ned etwas enttäuscht.
„Es tut mir leid, Ned, aber...das kam
so überraschend und ich weiß nicht recht, wie ich damit umgehen
soll.“
Er seufzt. „Ich verstehe.“
„Nein, du verstehst nicht...das war
kein Nein, aber auch kein Ja. Bitte gib mir bitte etwas Bedenkzeit,
okay?“
„Natürlich. Nimm dir soviel Zeit wie
du brauchst.“ versucht er zu lächeln. Er gibt ihr einen Kuss auf
die Stirn und geht. Sie lässt sich seufzend auf das Sofa fallen.
Matha stürmt in die
Eingangshalle, als Mick und Rudi gerade hereinkommen. Rudi versucht
Mick zu erklären, wieso er die internen Geschichten an die Zeitung
verkaufen musste, doch Mick will es nicht hören. Dann sieht Mick
Mathas Tränen überströmtes Gesicht.
„Was..was ist passiert?“
„Es geht um...Marty.“
Unterdessen erzählt Claudia
Brad im Park spazierend, was sie in Kenia erlebt und daß sie dort
ihren Traummann kennengelernt hat. Deswegen wäre das der richtige
Zeitpunkt Tobias mit zu nehmen.
„Ich freue mich wirklich sehr für
dich, Claudia, aber denkst du, daß Tobias dort zurechtkommen wird?“
„Wieso nicht? Er wird James sicher
ebenso mögen, wie ich.“
„Aber dort leben? Ob er sich in einem
fremden Land zurecht finden wird?“
„Leben? Du denkst...? Ach nein. Ich
wollte Tobias nicht sofort mitnehmen, damit er in Kenia leben soll.
Er soll dort erst einmal die Ferien mit uns verbringen. Und wenn er
sich vorstellen kann bei uns auch zu leben, dann kann er natürlich
bleiben.“
„Ach so..“ lacht Brad. Und ich
hatte angenommen...“
Nun lachen Beide. Dann sieht Brad Mick
auf der Terrasse stehen und ihnen zuwinken.
Kurz darauf betreten sie das
Kaminzimmer, wo Matha die Nachricht verkündet: „Marty...er ist aus
dem Koma aufgewacht.“ Sie weint dabei vor Glück und Brad nimmt sie
erleichtert in den Arm.
Dann registriert Matha erst, daß
Claudia wieder da ist und zögert etwas mit der Begrüßung.
Alex kommt in ihr Penthouse und
begießt ihren Sieg erst einmal mit einem Glas Champagner. Dann
klingelt das Telefon und man teilt ihr mit, was sich in ihrem
Firmengebäude abgespielt hat.
Julie erzählt bei sich zuhause
Chris, was in der Schule passiert ist und daß sie froh ist, wenn sie
der Erpressung von Clint endlich entgehen kann. Chris hört sich das
alles sehr still an.
„He. Was ist denn los mit dir?“
fragt sie, als sie es bemerkt und streicht ihm liebevoll durch das
Haar.
„Julie...ich muss dir etwas sagen.
Es...es geht um den Job. Man hat mir ein Angebot gemacht, was ich
nicht ablehnen konnte.“
„Das klingt doch toll. Nach der
langen Suche. Aber ich wusste, daß du es schaffen würdest. Und an
welcher Schule wirst du angenommen?“
Er schaut sie schuldbewusst an und ihr
Lächeln verschwindet sofort, da sie versteht.
„Oh nein...sag mir, daß das nicht
wahr ist...“
Er schweigt.
„Verdammt!“
Matha und Brad sitzen draußen
auf der Terrasse und sie ist wirklich glücklich.
„Na allem, was heute passiert ist,
bin ich so froh endlich eine gute Nachricht zu hören.“
„Was ist denn passiert?“
„Bitte...lass uns nicht heute darüber
sprechen, okay?“ lächelt sie und er nimmt liebevoll ihre Hand.
Die Kamera zoomt etwas von ihnen weg,
so daß man nur noch ihre Rücken und ihr Händchenhalten sehen
kann...beobachtet von Peter.
Rudi versucht noch einmal mit
Mick zu reden und bedankt sich, daß er ihn nicht bei Matha und den
Anderen verraten hat. Mick schaut ihn schweigend an und geht dann an
ihm vorbei die Treppe hinauf. Rudi schämt sich.
Sarah fällt ihrer Schwester
glücklich in die Arme, als diese bei ihr zuhause auftaucht. Auch
Elisabeth wird von dem Jubel angelockt und ist mehr als überrascht
Claudia zu sehen.
„Oh. Was verschafft uns das
Vergnügen?“
„Tja, Mutter. Ich habe selbst im
Urwald gehört, was hier vor sich geht und da dachte ich, ich sollte
mal besser zu einer Stippvisite vorbeischauen.“
„Ich freu mich. Du musst mir alles
genau erzählen? Wie ist es in Kenia so? Hast du wilde Tiere
gesehen?“ löchert sie ihre Schwester und zieht Claudia förmlich
ins Wohnzimmer. Elisabeth schaut ihnen etwas skeptisch hinterher.
Marleen hat Thorsten nach hause
gebracht und fragt, ob sie bei ihm bleiben soll.
„Das ist wirklich lieb von dir, aber
ich komm schon zurecht. Danke dir für alles, Marleen.“
Sie lächelt etwas besorgt, geht aber.
Er setzt sich ins Wohnzimmer und
versucht sich, in einer Rückblende, zu erinnern, wer ihn gerettet
haben könnte. Er weiß, daß er das Gesicht der Person kurz gesehen
hat, aber durch den Stoß hat er es wieder verdrängt. Und das ärgert
ihn.
Es wird Morgen und im Haus Korth
herrscht Aufregung, weil Kelly mitgeteilt hat, daß sie am Abend mit
Marty zurückkommen wird. Er ist endlich transportfähig und kann ins
Essener Klinikum überführt werden.
Ned bemerkt, daß Rudi sich sehr
zurückhält. Als alle weg sind, fragt er ihn, was passiert sei.
„Ich will es dir gern erzählen...aber
danach wirst du mich ebenso hassen, wie Mick es tut.“
„Lass das mal meine Sorge sein.
Also?“
Rudi seufzt.
Als Matha in die Firma kommt,
ist Alex schon da und hält alle Bediensteten auf Trab. Mit ihrer Art
macht sie sich keine Freunde.
„Ah, wie schön. Die Seniorchefin ist
auch im Haus.“
Matha will ihr an die Gurgel, doch Mick
flüstert ihr leise zu, sich zu beherrschen.
„Komm doch bitte in mein Büro.“
grinst Alex und geht in Mathas altes Büro.
„Bitte, lass sie mich würgen. Nur
ein kleines bisschen.“
Mick grinst und sie folgen Alex.
„Ich habe mal ein paar Dinge
aufgelistet die dringend überarbeitet werden sollten. Kein Wunder,
daß Korth auf keinen grünen Zweig kommt...mit den alten Methoden.“
„Falls ich sie daran erinnern darf,
Frau L´Adore! Bevor sie hier aufgetaucht sind, hatten wir keine
Probleme.“
„oh oh. Der Klassiker: Verdrängung.
Ich habe die Zahlen genau unter die Lupe nehmen lassen und ganz
ehrlich: so wie hier gearbeitet wird, kann es nicht lange gut gehen.
Deswegen habe ich ein paar Neuerungen in die Wege geleitet. Ich
denke, das wird ganz in deinem Sinne sein, meine Liebe.“
„Jetzt reicht es!“ springt Matha
auf. Doch Mick fast ihre Hand und sie kommt wieder runter.
„Ja, so ist es besser.“ grinst Alex
und schiebt ihr eine Mappe über den Tisch. „Lies es dir doch
einfach durch.“
Matha nimmt die Mappe wütend und will
gehen.
„Ach ja, ich habe dir ein Büro am
Ende des Flures einrichten lassen. Ich denke, es wird dir gefallen,
Partner.“
„Lass uns gehen.“ flüstert Mick,
bevor Matha der Kragen endgültig platzt.
Alex schaut ihnen mehr als zufrieden
hinterher.
In der Schule will Chris, der
von mehreren Schülern angesprochen wird, daß sie froh sind, daß er
doch bleibt, mit Julie reden, aber sie ist stur und meint nur, sie
müsse zum Unterricht. Er bleibt seufzend allein zurück auf dem
Flur. Im Vorbeigehen klopft ihm noch ein Schüler kumpelhaft auf die
Schulter, der sich freut, daß er an der Schule bleibt. „Gute
Entscheidung.“ sagt dieser, doch langsam ist sich Chris da nicht
mehr sicher.
Ned sagt nichts und Rudi kneift
die Augen zu. Er steht auf und will gehen, doch Ned hält ihn fest.
„Wir alle machen Fehler, Rudi.
Wichtig ist, was man daraus lernt. Und was Mick angeht...er wird dir
verzeihen. Ich kenne ihn jetzt schon ne Weile. Er ist so froh, daß
er dich gefunden hat. So schnell wirst du ihn nicht los.“
Das muntert Rudi etwas auf.
Sarah hat Claudia in die Villa
begleitet und ihr dabei alles genau erzählt, was Elisabeth vor hat.
„Mach dir keine Sorgen, Sarah. So
leicht wird sie mich nicht los. Tobias geht es gut und ich habe mein
Leben wieder vollkommen im Griff.“
„Hast du Tobias denn schon gefragt,
ob er die Ferien bei euch in Kenia verbringen will?“
„Nein, das werde ich heute tun. Die
Ferien beginnen ja auch erst in ein paar Tagen.“
Da kommt Tobias auch schon die Treppe
herunter gesprungen. Er freut sich sehr, daß seine Mutter wieder da
ist und sagt dies auch Sarah.
Zur selben Zeit telefoniert
Elisabeth mit ihrem Anwalt. Sie sagt, daß Claudia wieder aufgetaucht
wäre und man jetzt handeln müsse, bevor sie Tobias mitnehmen kann.
Er solle alles, was möglich ist, in die Wege leiten.
Matha kann nicht fassen, in
welchem Büro sie untergebracht wurde.
„Was bildet diese Kuh sich eigentlich
ein?“
„Wir müssen jetzt clever vorgehen.
Sie wird alles tun, um dich zu diskreditieren. Jeder Ausbruch
deinerseits wird ihr dabei helfen.“
Matha setzt sich seufzend hin. „Du
hast ja recht. Aber ich kann mich einfach kaum beherrschen in ihrer
Nähe. Hast du dir das hier durchgelesen? Das ist eine
Unverschämtheit.“
„Ich weiß. Trotzdem, Matha. Wir
müssen strategisch an alles herangehen. Sie sitzt am längerem Hebel
und wenn du deine eigene Firma nicht in den Ruin treiben lassen
willst, müssen wir mitspielen.“
Thorsten sitzt am Zeichenbrett
in seinem Atelier, kann sich aber nicht konzentrieren, als Marleen
anklopft und die Polizei ankündigt. Zwei Beamte wollen ihn noch
einmal zu dem gestrigen Vorfällen befragen.
„Aber ich habe doch schon alles zu
Protokoll gegeben, was ich weiß.“
„Ja, aber vielleicht ist ihnen ja
noch irgendetwas eingefallen, was wichtige Hinweise zu den Attentäter
sein könnten.“
„Nein. Ich habe ja schon ausgesagt,
daß ich nichts gesehen habe.“
„Nur die Vermutung geäußert, daß
es ein gewisser Uzur Güzür gewesen sein könnte.“
„Da bin ich sogar sicher. Er hat mir
und auch Frau L´Adore gedroht.“
„Tja, nur haben wir herausgefunden,
daß der benannte das Land bereits verlassen hat.“
Das überrascht Thorsten jetzt.
„Wer könnte es sonst auf sie
abgesehen haben?“ fragt der zweite Polizist.
Und genau das scheint Thorsten auch
durch den Kopf zu gehen.
Julie geht Chris aus dem Weg,
doch er schafft es sie in eine stille Ecke zu ziehen, um ihr zu
erklären, daß er keine andere Wahl hatte, als sich auf den Job
einzulassen.
„Kannst du mich denn nicht ein wenig
verstehen?“
„Doch das kann ich. Aber hast du auch
begriffen, was das für mich bedeutet? Ich war stark, weil ich das
Ziel vor Augen hatte, daß wir bald eine ganz normale Beziehung
führen würden. Nur deswegen habe ich mich auf diesen Erpresser
Clint eingelassen und das ist mir weiß Gott nicht leicht gefallen.
Und jetzt? Jetzt stehe wir wieder genau dort, wie vor ein paar Tagen.
Nur noch schlimmer. Denn dieses Mal gibt es nur ein Ziel: mein Abitur
und das verlassen der Schule. Und ich weiß nicht, ob ich das so
lange ertragen kann.“ Traurig entzieht sie sich ihm und
verschwindet, bevor er ihre Tränen sehen kann. Er sieht auch
verzweifelt aus.
Brad freut sich sehr, als er Tim
und Tobias mit Claudia sieht, die von ihren Keniaabenteuer berichtet.
Sarah steht neben ihm und entschuldigt sich bei ihm für ihre
Einmischung damals.
„Nein, Sarah. Du musst dich nicht
entschuldigen, denn du hattest ja völlig recht. Ich bin froh, daß
Matha mir verziehen hat.“
„Das freut mich. Du warst in Amerika
habe ich gehört. Wie war es denn?“
Brad ist in seinem Element und erzählt
von dem tollen Job und das er auch mal in den Rennwagen sitzen
durfte. Das Gefühl wäre berauschend gewesen.
Alex taucht in Mathas Büro auf
und schaut sich um.
„Heimelig, oder? Ich dachte, das
passt hervorragend und außerdem...“
„Was wollen sie?“ unterbricht sie
Matha schroff.
„Ach, ich wollte nur fragen, ob du
dir schon meine Verbesserungsvorschläge durchgelesen hast. Nicht,
daß du daran etwas ändern könntest, aber ich dachte, du solltest
informiert sein.“
„Ja, vielen Dank für ihre
Anteilnahme und jetzt bitte...ich habe zu tun.“
„Etwa wieder ein paar grässliche
Teile entwerfen? Dafür habe ich jetzt Profis engagiert.“ Sie
grinst und Matha muss sich arg beherrschen, lächelt dann aber
zurück.
„Na denn. Bis später, meine Liebe.“
Als sie weg ist fällt Mathas Kopf auf
ihre verschränkten Arme.
Als Sarah nach hause kommt, wird
sie von Elisabeth abgefangen.
„Das ist dein Verdienst, nicht wahr?“
„Ich habe keine Ahnung, was du
meinst, Mutter.“
„Daß Claudia urplötzlich wieder
aufgetaucht ist. Gerade, als ich das Sorgerecht für meinen Enkel
erreichen wollte.“
„Ach, das meinst du. Nun ja, ich habe
sie zumindest in Kenntnis gesetzt, was du vor hast. War das falsch?“
fragt Sarah ironisch.
„Es wird euch aber nichts nutzen.
Glaub nicht, ich habe meine Meinung geändert.“ Dann rauscht sie
davon und Sarah schaut ihr siegessicher nach.
Mick klopft an Mathas Tür,
kommt herein und fragt sie, ob sie so weit sei.
„Was?“
„Marty? Kelly? Krankenhaus?“ gibt
Mick die Stichwörter.
„Oh. Das hätte ich wirklich fast
vergessen.“ springt Matha auf und folgt ihm aus dem Büro. Auf dem
Weg zum Fahrstuhl erzählt Mick, daß er mit Michael telefoniert
habe...da ruft Alex plötzlich nach Matha.
„Wo möchten wir denn hin? Gibt es
schon gleitende Arbeitszeiten? Ich denke ich habe da noch ein paar
wichtige Aufgaben für dich.“
„Tut mir leid. Die werden wohl warten
müssen...“
„Nein nein nein. Was immer du gerade
vor hast: DAS wird warten müssen. An die Arbeit, Hopp Hopp.“ Damit
dreht sich Alex um und verschwindet; wobei sie im vorbeigehen einige
Mitarbeiter schikaniert und antreibt.
Mick schaut Matha an, die vor Wut zu
glühen anfängt. Aber er wirft ihr einen Blick zu und sagt: „Ich
hole dich später und wir fahren zusammen ins Krankenhaus. Bevor wir
nicht wissen, wie wir sie los werden müssen wir tun was sie sagt.“
Er legt ihr aufmunternd eine Hand auf die Schulter. „Wir schaffen
das. Unsere Zeit wird kommen.“
Matha versucht zuversichtlich zu
wirken, aber als Mick sich abwendet, sieht man, daß es ihr sehr
schwer fällt den Glauben daran nicht zu verlieren.
Peter arbeitet im Fuhrpark, als
Brad mit Claudia und den Jungs auftaucht. Peter wird dabei förmlich
ignoriert und Brad spielt sich ein wenig auf, durch seine neuen
Erfahrungen im Rennwagengeschäft. Als sie wieder gehen, wobei Brad
nur kurz „Oh, hey Peter.“ sagt, ballt Peter zornig seine Fäuste.
Thorsten sitzt in seinem Büro
und starrt hinaus aus dem Fenster, wo er auch durch das Schaufenster
auf die Stelle sehen kann, wo er fast erschlagen wurde. Wieder holt
ihn eine Rückblende ein und wieder kann er nur schemenhaft die Hand
auf seiner Schulter sehen, bevor diese ihn wegzerrt. Sein Blick geht
in Bruchteilen einer Sekunde in Richtung des Gesichtes, aber da legt
sich wieder der Schleier des Vergessens über die Erinnerung. Er
schüttelt mit geschlossenen Augen den Kopf.
„Wieso kann ich mich nicht erinnern?“
ärgert er sich.
Als Mick in das Krankenzimmer
von Marty kommt, sind bereits Ned, Brad und die Jungs bei ihm. Er ist
sichtlich angeschlagen und geschwächt. Man sieht aber seinem Gesicht
an, wie sehr er sich über das Wiedersehen mit allen freut. Mick
wundert sich, daß Kelly nicht da ist, aber Marty erklärt, daß sie
noch bei ihren Eltern ist und in den nächsten Tagen nachkommen wird.
„Man, ich bin so froh, daß du wieder
hier bist.“ stöhnt Mick erleichtert.
Igor besucht Alex in ihrem neuen
Büro, wo diese gerade Arbeitern die Anweisung für die Umgestaltung
des Büros gibt.
„Was gibt es?“
„Es ist wegen dem Anschlag auf das
Gebäude. Die Polizei hat immer noch keine Hinweise.“
„Das ist jetzt auch Unwichtig. Die
Geschäfte laufen gut und ich habe hier jetzt mehr als genug zu tun.“
„Aber...“
„Kein aber, Igor. Wenn es sonst
nichts Wichtiges gibt...“ sagt sie gelangweilt und macht mit der
Hand eine Geste, daß er verschwinden soll und widmet sich wieder den
Arbeitern, die ein Bild falsch aufgehängt haben. Igor wirkt etwas
erbost, geht aber.
Elisabeth sitzt im Büro ihres
Anwalts und der sagt ihr, daß die Chancen leider nicht gut stehen,
da Claudia sich vorbildlich verhält. Ihr neuer Lebenswandel wird vor
Gericht sehr gut aussehen.
„Dann müssen wir dafür sorgen, daß
sie wieder in ihren alten Trott gerät. Ich will den Jungen! Also tun
sie alles, was notwendig ist.“
Auf dem Weg, das Schulgelände
zu verlassen hält Clint Julie auf, um ihr mitzuteilen, welche neuen
Aufgaben er für sie hat. Chris sieht das von Weitem und schwangt
zwischen schlechtem Gewissen und Wut. Als Clint geht, folgt er Julie
und hinter der nächsten Ecke hält er sie auf, um sie erneut bei ihr
zu entschuldigen. Sie weicht seinem Blick aus, stutzt kurz und schaut
ihn dann direkt an, wobei sie seine Hände von ihren Armen schüttelt.
„Es...es geht einfach nicht mehr. Es
tut mir leid, Chris. Es ist Aus!“
Gerade als Mick mit den Anderen
aus dem Krankenhaus kommt, steht ein Koffer im Flur. Die Jungs
sprinten hinauf in ihr Zimmer, als Rudi aus dem Wohntrakt kommt und
erschrocken sieht, daß die Anderen bereits zurück sind. Brad und
Ned schauen sich an und Ned sagt zu Brad: „Komm Brad, lass uns kurz
ein paar Dinge besprechen.“
Erst versteht Brad nicht, realisiert
aber dann, daß Mick und Rudi Redebedarf haben und folgt Ned ins
Kaminzimmer.
„So. Du schleichst dich also davon,
ja?“
„Hör zu, Mick. Es tut mir wirklich
leid. Was ich getan habe ist nicht zu entschuldigen und du hast jedes
Recht sauer auf mich zu sein. Darum habe ich nur die nötige
Konsequenz gezogen.“
„Ja, du hast Recht. Ich bin sauer und
was du getan hast kann ich nicht nachvollziehen.“
Rudi schaut beschämt zu Boden.
„Aber abzuhauen und
wegzulaufen...denkst du, das schafft es aus der Welt?“
Verwirrt sieht Rudi ihn an.
„Was...?“
„Das soll heißen: wenn du gehen
willst: bitte, dann geh. Aber ich werfe dich nicht hinaus und auch
wenn es sicher eine Zeit dauern wird...vielleicht kann ich dir bald
wieder vertrauen und vergessen, was passiert ist.“
Rudi lächelt gerührt und bekommt
feuchte Augen. Nun lächelt auch Mick.
Matha bringt Alex die
Unterlagen, welche sie angefordert hat und wirft ihr diese auf den
Schreibtisch. Dabei sieht sie, daß Alex ihr Büro umgestaltet hat.
„Sieht doch gleich viel freundlicher
aus, findest du nicht? Es soll allen gleich zeigen, daß eine neue
Ära begonnen hat. Weg mit den alten Gewohnheiten.“
Nun reicht es Matha und sie stützt
sich auf den Schreibtisch, beugt sich zu Alex hinüber und brummt:
„Machen sie es sich nur nicht all zu gemütlich, meine Liebe.
Denn sehr lange werden sie hier nicht die Luft meiner Firma
verpesten. Bald schon werden sie hier keinen Fuß mehr hineinsetzen.“
„Soll
das eine Drohung sein?“ grinst Alex.
„Ein
Versprechen. Und ich habe die dumme Angewohnheit, zu halten, was ich
verspreche. Also ziehen sie sich warm an, denn ich werde Schlitten
mit ihnen fahren!“ Dann dreht sich Matha um und geht hinaus, wobei
Alex noch hinterher ruft: „Ich freue mich darauf!“
Matha
zieht die Tür hinter sich zu und kneift wütend die Augen zusammen.
„Ich
werde mir alles zurückholen. Und wenn es das Letzte ist, was ich
tue!“ flüstert sie ernst und entschlossen zu sich.
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