So in etwa soll die neue Villa aussehen. Die Treppe vorne: immer noch die drei runden Marmorstufen. Rechts und links stehen große Bäume, welche die ganze Auffahrt säumen. In der Mitte des Wiesenrondells steht nun ein großer Springbrunnen.

NEUE HAUTFIGUREN STAFFEL 09

Inspiriert von amerikanischen Serien sind die Namen englisch auszusprechen.

HERMANN LIRCH: Moderator bei "Radio ESSEN"
LEORNARD RÖSSLER: Intendant bei "Radio ESSEN"
LARISSA SCHILLER: Thorstens Retterin
KOMMISSAR RINGO DITTRICH: Mordkommission

CastListe Staffel 09

KEINE FOLGENDEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDEN SERIE!

MATHA KORTH: --
BRAD KORTH - FULLER: Peter Phelps ("Baywatch")
TIM KORTH - FULLER: Matthew Lawrence ("Mrs.Doubtfire")
MARTY KORTH: --
KELLY KORTH: Kim Basinger ("Batman")
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")
MICK KABBIN: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
CLAUDIA TONHAUS: --
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
SARAH TONHAUS: Susanne Uhlen ("Das Erbe der Guldenburgs")
JULIE BAUER: --
RUDOLPH KABBIN: Patrick Bach ("Silas", "Nicht von schlechten Eltern")

Guest Stars:
ELISABETH VON DER HEIDE: Liselotte Pulver ("Sesamstrasse")

ALEXANDRA L´ADORE: Shannon Doherty ("Beverly Hills, 90210")
CHRISTIAN ULRICH: Andreas Frege (Sänger von "Die toten Hosen")
INGOLF DOLLBERG: Andreas Mannkopff ("Die Wicherts von Nebenan")
PETER ZECHNER: Justin Chambers (>Clavin Klein< Modell, "Another World")
HERMANN LIRCH: Thomas Hackenberg (Radiomoderator)
LEONARD RÖSSLER: --
LARISSA SCHILLER: Ellen DeGeneres ("Ellen")
RINGO DITTRICH: George Clooney ("Golden Girls", "Tage wie dieser")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 1. August 2012

Staffel 08 - Teil 07: LEHRER PUNK


Kamerazoom nach dem Vorspann auf die Schule. Es klingelt. Schnitt auf die aufspringende Klassentür, wo einige Schüler hinausstürmen. An der Tür steht Kelly mit dem neuen Aushilfslehrer Christian. Sie bedankt sich bei ihm, daß er so zügig einspringen konnte.
„Das ist mein Job. Warten bis man mich benötigt.“ grinst er, während einige Schülerinnen anhimmelnd an ihm vorbeigehen.
„Zumal es ja ihrer Initiative zu verdanken ist, Frau Korth.“
Der Direktor kommt zu ihnen und bittet Kelly um ein Gespräch, bevor er Christian viel Erfolg an der Schule wünscht. Dann entfernen sich die Beiden.
Julie geht nun als letztes hinaus und Chris grinst sie an.
„Daß wir uns so bald wiedersehen hätte ich natürlich nicht erwartet.“
„D...das geht mir genau so.“ stottert Julie verlegen.
Er legt ihr einen Arm auf die Schulter und schließt die Türe. „Kelly...ich meine Frau Korth hat mir schon einiges von dir erzählt. Eigentlich hätte ich sofort drauf kommen können, daß du es bist, aber ich muss meine Antennen wohl mal neu justieren.“ lacht er, worauf sie verlegen mit lächelt.
Auf der anderen Seite des Flures kommt Daniel um die Ecke und es scheint ihm nicht zu gefallen, was er sieht.
Claudia hat Sarah in die Villa gebracht, wo sie auf Brad treffen. Er lässt sofort ein Zimmer herrichten und Sarah von einer Bediensteten hinauf bringen, bevor er mit Claudia im kleinen Salon verschwindet, um zu erfahren, was vorgefallen ist.
„Ich habe keine Ahnung. Sie...sie hat nichts gesagt. Sie stand plötzlich am Empfang...“
„Im Nachthemd?“
„Anscheinend ist sie vor Mutter geflüchtet. So bald sie sich etwas ausgeruht hat, werde ich mit ihr reden.“
„Und mit deiner Mutter auch.“
Claudia seufzt und nickt leicht.
Als Alex mit Boris in ihr Büro zurück kommen, scheint sie bester Laune zu sein, was ihn sichtlich wundert.
„Ich verstehe nicht, wie sie so zufrieden sein können. Immerhin hat der Kerl sie eiskalt abblitzen lassen.“
„Ach Boris...sie müssen noch so viel lernen. Glauben sie mir: dieser Thorsten Mars wird noch sehr hilfreich für uns sein. Seine jetzige Ablehnung ist nur ein kleiner Rückschlag. Aber ich spüre, daß er trotz Anstrengung es zu verbergen, immer noch tiefen Groll gegen die Korths hegt. Und was passiert, wenn ein letzter Tropfen in ein volles Fass fließt? Es läuft über.“ lacht sie.
Unterdessen steht Thorsten in seinem Büro und wirkt tatsächlich hin und hergerissen, als Marleen hereinkommt.
„Was wollte diese Person?“
„Nicht so wichtig.“ lügt er und sie legt eine Mappe auf seinen Tisch und lässt ihn wieder allein.
Matha sitzt in ihrem Zeichenbüro an ein paar neuen Entwürfen, als Marty in der Tür steht und sie zornig anstarrt.
„Bist du nun zufrieden?“ brummt er.
Sie unterbricht ihre Arbeit und schaut ihn an. „Ich habe keine Ahnung, was du meinst.“
„Hör doch auf mit deinen Spielchen, Matha. Denkst du wirklich, ich wäre so blöde und merke nicht, was diese Sache mit dem Schriftstück sollte? Du glaubst also immer noch, daß ich die Firma verraten habe, um dir eins auszuwischen. Ernsthaft, Matha. Das ist krank!“
„Dann sag mir doch, wer noch davon profitieren würde? Hast du konkrete Verdächtige?“
„Noch nicht. Aber ich lasse mich nicht einfach zum Sündenbock abstempeln und dich damit durchkommen.“
Matha springt auf und es entsteht wieder ein heftiges Streitgespräch. Susi hört dies und wirkt völlig überfordert mit dieser Situation. Da stößt aber Mick hinzu und kann die Beiden wieder herunterholen.
„Statt euch gegenseitig das Leben schwer zu machen, solltet ihr gemeinsam eine Lösung suchen...ansonsten ist es nämlich bald egal. Lest mal die neuen Prognosen und versucht euch am Riemen zu reißen.“ schimpft er und wirft wütend die neusten Zahlen auf den Tisch.
Chris und Julie sitzen zusammen in der Pause und er macht ihr Mut, sich in ihrem Leben zu behaupten. Sie seufzt und plötzlich beginnt sie von all ihren Ängsten und Problemen zu reden. Sie wirkt befreit, als sie vom Tod ihrer Eltern spricht, von Marius und auch von ihrer traurigen Beziehung zu Daniel.
„Liebst du ihn denn?“
„Ich...also...irgendwie...schon.“ druckst sie rum, ohne ihn anzusehen. „Er war immer für mich da in den letzten Jahren.“
„Wenn möchtest du jetzt überzeugen? Mich oder doch dich selbst?“
Kurze Pause.
„Hör mal, Julie. Du scheinst ein nettes, intelligentes Mädchen zu sein.“
„Das sieht Daniel etwas anders.“ fügt Julie leise hinzu.
„Soll ich ehrlich sein? Es klingt sehr danach, als wenn er dich ausbremsen will, um dich für sich ganz allein zu haben. Hör auf dein Herz und frag dich, ob du ihn wirklich liebst. Ich meine, so richtig...nicht nur ein mögen oder ein Dankbar sein für die Zeit, als er dir zur Seite stand, okay?“
Julie schaut ihn in die Augen und spürt wieder, wie sie leicht rot wird. „O...okay.“
Claudia will gerade mit Brad zu Sarah hinauf, als sie hören, daß Elisabeth am Tor steht und aufgebracht sofort Zugang verlangt. Claudia wirkt verängstigt, doch Brad drückt ihr Mut zusprechend die Hand.
„Sie soll herauf kommen.“ sagt Claudia gefestigt.
„Keine Sorge.“ lächelt Brad. „Ich steh dir bei.“
Kurz darauf betritt Elisabeth die Villa und verlangt sofort zu Sarah geführt zu werden.
„Ich weiß, daß du sie versteckst. Also? Wo ist sie?“
„Sie ruht sich aus.“
Bevor Elisabeth etwas sagen kann, versprüht Brad seinen Charme und bittet sie zum Kaffee zu bleiben, damit man in Ruhe alles besprechen kann. Elisabeth ist deutlich beeindruckt und willigt ein. Brad führt sie in den Wintergarten und zwinkert Claudia, die hinterher geht, zu.
Daniel fängt nach Schulschluss Julie ab, die ängstlich zusammenzuckt. Er macht ihr eine Riesen Szene, wieso sie ihn so mies behandeln würde, wo er es doch nur gut meint mit ihr. Nach der ersten Einschüchterung, wächst in ihr aber der Frust und sie denkt an Chris´ Worte. Da platzt ihr der Kragen und sie beginnt sich vor Daniel zu behaupten.
„Ich bin kein kleines Mädchen, daß du herumkommandieren kannst, Daniel! Ich lasse mich von dir nicht mehr einschüchtern, hörst du? Damit ist endgültig Schluss!“
Nach der ersten Überraschung, versucht Daniel die Oberhand zu gewinnen, doch vergebens. Julie gerät immer mehr in Fahrt.
„Und noch eins: Es ist aus!“
„Was?? Das hat dir dieser Punk eingeredet, oder? Julie! Komm wieder zu dir! Ich bin alles was du hast!“ Er hält sie an ihren Armen fest, doch sie schafft es ihn abzuschütteln.
„Falsch, Daniel. Ich bin alles was du hast! Oder besser hattest.“ Sie wird ruhiger und seufzt. „Ich kann so einfach nicht mehr. Und solange du das nicht akzeptieren willst, ist es besser, wir sehen uns nicht mehr.“ Damit geht sie. Er ballt vor Zorn die Fäuste.
Matha und Debra bringen Marius schonend bei, daß sie nun die andere Version der Kampagne machen wollen, um L´Adore in nichts nachzustehen.
„Soll das heißen, ich bin nun doch raus?“ sagt er erschrocken.
Matha seufzt. „Wir können einfach nicht riskieren, daß man uns Nachahmung vorwirft. Deswegen müssen wir die anderen Bilder nehmen. Es tut mir leid, Marius. Aber bei der nächsten Kampagne bist du der Held, versprochen.“
Matha zieht sich mit Debra zurück, um die richtigen Bilder von Uzur auszuwählen. Marius bleibt enttäuscht zurück. Uzur, der zu Debra und Matha hinzustößt, wirkt hingegen sehr zufrieden.
Oben in der Chefetage will Ned zu Matha, wo er dann aber doch wieder nur auf Susi trifft, was ihn wieder die Miene verziehen lässt.
„Und wo ist sie?“ fragt er sie provokant.
„Sie ist in der Modellabteilung, soviel ich weiß.“
„Na ist sie dort oder ist sie nicht dort?“ brummt er.
„Was haben sie eigentlich für ein Problem, sie Grobian?“ fasst sie sich ein Herz und faucht zurück. „Habe ich ihnen irgendetwas getan, daß sie immer so unverschämt zu mir sind?“
„Oh, sollte ich sie verletzt haben...tut es mir nicht leid!“
„Also, das ist doch...!“
Mick kommt aus seinem Büro.
„Wow! Was ist denn hier los bitte?“
„Er/sie hat angefangen!“ sagen beide gleichzeitig und zeigen auf den Anderen.
„Schluss damit! Ihr seid doch keine Kleinkinder.“ Er gibt Susi eine Mappe, die er in der Hand hielt. „Sorge doch bitte dafür, daß jeder der Aktionäre eine Durchschrift bekommt, ja? Und du, mein Lieber, kommst mit mir in die Kantine.“ Damit schnappt er sich Ned und er geht brav mit, aber er und Susi werfen sich noch einen letzten bösen Blick zu.
Die Fahrstuhltür schließt sich und Mick grinst Ned an.
„Was?“ fragt Ned unsicher.
„Das wollte ich dich gerade fragen. Was geht denn da vor zwischen euch?“
„Wie...vor gehen? Da ist gar nichts zwischen uns.“
„Ach, Ned. Ohne alte Wunden aufreißen zu wollen, scheint ihr eine ähnliche Verbindung zu haben, wie du und Rosemarie damals.“
„Das ist doch völliger Unsinn. Susi...Susanne ist überhaupt nicht wie Rosemarie.“ Ned versucht dies so überzeugend wie möglich herüber zu bringen, kann Mick aber nicht ansehen dabei. Mick grinst nur.
Als Thorsten durch die Stadt geht, hält plötzlich eine Limousine und Alex bittet ihn sich zu ihr zu setzen. Er will nicht, doch gibt dann nach.
„Was wollen sie denn schon wieder? Habe ich ihnen nicht deutlich gesagt, daß ich keinerlei Interesse habe an einer Zusammenarbeit?“
„Doch doch, Herr Mars. Das haben sie und das hat mich sichtlich beeindruckt. Sie haben den Test also bestanden und das freut mich sehr.“
„Test? Was bitte für ein Test?“
„Ich wollte sehen, wie loyal sie in Wirklichkeit sind. Und da nicht einmal die Drohung ihre Firma den Erdboden gleich zu machen, sie beeindrucken konnte, bin ich nun sicher ihnen voll und ganz vertrauen zu können.“
Thorsten schaut sie skeptisch an, was sie natürlich bemerkt.
„Machen sie sich locker, Herr Mars. Ich will ihnen und ihrer kleinen Firma wirklich nichts. Aber ich möchte auch nicht, daß sie mir im Wege stehen, wenn es um meinen kleinen Feldzug gegen Korth geht.“
„Ich weiß immer noch nicht, worauf sie aus sind.“
„Eigentlich nichts. Ich hatte sie nur zufällig gesehen und wollte ihnen das mitteilen.“
„Ähm...danke?“ erwidert Thorsten unsicher und steigt wieder aus.
Der Wagen rollt wieder los und Thorsten geht weiter. Boris schaut Alex fragend an.
„Ich schließe mich ihm an.“ sagt er. „Ich verstehe es nicht.“
Sie grinst nur und schaut an ihm vorbei aus dem Fenster, wo auf der anderen Straßenseite Marty neben seinem Wagen steht. Nun scheint Boris zu begreifen.
„Oh...“
Als Brad und Claudia Elisabeth zur Tür begleiten, ist diese völlig ausgewechselt. Brad hat es geschafft Elisabeth um den Finger zu wickeln, was Claudia sehr beeindruckt.
„Daher denke ich einfach, wir sollten Sarah ein paar Tage hier behalten, damit sie wieder zur Ruhe kommt. Sie ist hier wirklich in guten Händen und außerdem unter ständiger Beobachtung. Und sie können sie natürlich jeder Zeit besuchen kommen, Frau von der Heide.“
„Na ja...vielleicht haben sie Recht. Ich werde dann die Tage wieder herkommen. Vielen lieben Dank, Herr Korth.“
„Nenne sie mich doch Brad.“ lächelt er und sie wirkt dabei etwas verlegen, als sie dann die Villa verlässt.
„Das hast du fabelhaft gemacht. Danke Danke Danke.“ jubelt Claudia und fällt Brad um den Hals, was ihr sofort wieder peinlich ist und sich von ihm löst.
„Das habe ich doch gern gemacht.“ sagt er und auch er wirkt etwas verlegen.
„Ich...werde dann mal nach Sarah sehen.“
„Mach das.“
Claudia geht hinauf und schaut immer wieder kurz zurück zu ihm, während er ins Arbeitszimmer eilt.
In Sarahs Zimmer fragt Claudia ihre Schwester, wie es ihr geht. Diese wirkt schon etwas ruhiger.
„Was ist denn passiert, daß du so plötzlich abgehauen bist?“
„Mutter...sie hat mich einfach in den Wahnsinn getrieben. Sie hat mich behandelt wie eine Kranke. Ich bin aber nicht krank, Claudia. Ich bin nur...“
„Was? Sprich doch mit mir.“
Sarah weicht ihrem Blick aus. „Nichts. Ich mag es einfach nur nicht behandelt zu werden, als wäre ich irre.“
„Das kann ich verstehen.“ lächelt Claudia, obwohl sie spürt, daß dies nicht die volle Wahrheit ist.
Es wird Abend und Kelly erzählt Marty von dem Erfolg ihrer Suche nach einem Aushilfslehrer und daß sie glaubt, daß Daniel damit keine Macht mehr über Julie habe. Sie spürt aber schnell, daß Marty mit den Gedanken woanders ist.
„Was ist passiert? Habt ihr schon wieder gestritten, du und Matha?“
„Sie gibt mir immer noch die Schuld. Und ich finde einfach keine Beweise, wer der wirkliche Spitzel ist.“
„Tja...ich habe von so etwas keine Ahnung. Aber in den Krimis ist es entweder ein Mitarbeiter, der etwas zu verbergen hat, und der wird dann meist erpresst.“
Marty überlegt. „Da könnte was Wahres dran sein.“
„Oder jemand der plötzlich neu ins Team gekommen ist. Ein Sicherheitsmann zum Beispiel, der überall ohne Probleme hinkommt ohne daß es auffällt.“
Marty seufzt. „Da gibt es dutzende.“
Tröstend streichelt Kelly ihrem Mann über den Rücken.
„Und dann ist da noch diese Sache mit Thorsten Mars.“
„Was hat er denn damit zu tun?“
„Genau das frage ich mich auch.“
Matha hört Brad gar nicht richtig zu, als er ihr von seinem Erfolg gegen Elisabeth erzählen will. Stattdessen ärgert sie sich immer noch über Marty. Er wirkt dabei schon ein wenig genervt.
„Entschuldige bitte, Schatz. Was wolltest du mir erzählen?“ lenkt sie ein.
„Nicht so wichtig.“ seufzt er und geht ins Badezimmer.
Ned sitzt mit Mick auf der Terrasse und starrt in den dunklen Abendhimmel. Dabei versucht Mick Ned davon zu überzeugen, daß Susi eine sehr liebe Frau sei...temperamentvoll, aber lieb.
„Lade sie doch einfach mal zum Essen ein.“
„Bitte? Bist du verrückt? Nachher denkt sie, ich will was von ihr.“
„Quatsch. Sag ihr einfach, es sei ein Versöhnungsessen. Lernt euch doch besser kennen.“
Ned scheint darüber wirklich nach zu denken.
„Und wie geht es dir? Ich meine, jetzt wo Rudi wieder weg ist?“
„Wenn ich ehrlich sein soll, vermisse ich ihn sehr. Ich kann es kaum erwarten ihn zu besuchen.“
„Für wann hast du es denn geplant?“
„Planen kann ich da grade gar nichts. Die Firma steckt immer noch in Schwierigkeiten, da kann ich nicht schon wieder ausfallen.“
„Hast du mit Matha schon darüber gesprochen?“
„Nein. Sie ist auch eher zur Zeit nicht so ansprechbar.“
„Immer noch dieser Krieg zwischen ihr und Marty?“
„Allerdings. Und es scheint immer schlimmer, statt besser zu werden. Wenn wir nicht bald den wirklichen Spion finden, wird nicht mehr viel von der Firma übrig sein.“
Sarah bedankt sich sehr bei Claudia für die Aufnahme und spürt, daß ihre Schwester auch etwas belastet, doch bevor sie diese darauf ansprechen kann, stürmt Tobias das Zimmer, der gerade erfahren hat, daß seine Tante hier wäre und sich riesig freut.
„Um Himmels Willen Tobi, woher hast du denn das blaue Auge?“ erschrickt Claudia.
Tobias will ablenken, aber Claudia will es sich sofort genauer ansehen. Sarah merkt, daß es Tobias unangenehm ist und bittet Claudia ihr doch etwas zu trinken zu holen, da sie sich sehr schwach fühle. Natürlich klappt diese Ablenkung und Claudia verlässt das Zimmer.
„So...und nun erzähl deiner Tante mal, was passiert ist, hm?“ zwinkert sie Tobias zu.
Ein neuer Tag beginnt und Claudia bringt ihrer Schwester Frühstück.
„Du machst dir Sorgen um Tobias, nicht wahr?“ sagt Sarah, als sie Claudias besorgtes Gesicht sieht.
„Als ich gestern Abend mit ihm sprechen wollte, hat er schon geschlafen...oder zumindest so getan.“
„Mach dir keine Sorgen.“
„Wieso? Hat er dir etwas erzählt?“
„Na ja...ich habe ihm eigentlich versprochen nichts zu sagen.“
„Sarah bitte. Es geht um meinen Sohn.“
„Schon gut. Es gibt da wohl einen Jungen an der Schule, der die jüngeren terrorisiert. Und auf ihn und Tim haben sie es wohl besonders abgesehen.“
„Was? Aber da muss man doch etwas unternehmen. Ich werde sofort mit dem Direktor sprechen und...“
„Warte.“ hält Sarah sie zurück. „Genau deswegen wollte er es dir nicht erzählen. Weißt du, wie peinlich es für einen Jungen in seinem Alter ist, wenn seine Mutter dort aufkreuzt?“
„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“
„Ist nicht die Frau von Marty auch Lehrerin an dieser Schule?“
„Natürlich!“
Als Mick ins Frühstückszimmer kommt, wundert er sich über Martys Abwesenheit.
„Er wollte schon früh irgendwo hin.“
„Beweise vernichten wahrscheinlich.“ erwidert Matha und erntet dafür böse Blicke. „Was denn?“
„Hör doch endlich auf damit. Du kannst doch nicht wirklich glauben, was du ihm da vorwirfst.“ sagt Ned. „Ihr solltet besser zusammen arbeiten und herausfinden, wer der wahre Täter ist.“
„Meine Rede.“ pflichtet Mick bei. „Aber auf mich hört ja eh keiner.“
„Und wo ist er dann hin so früh?“
Thorsten wundert sich über Martys frühes auftauchen bei ihm und hofft, es sei wichtig.
„Allerdings ist es das. Was hast du mit dieser Alex L´Adore zu schaffen?“
„Bitte?“
„Spiel keine Spielchen. Ich hatte dir fast geglaubt, daß du keine Rachegedanken mehr hast. Aber nur fast. Also? Was habt ihr gemeinsam vor? Was ist euer nächster Coup?“
„Ich habe nicht im geringsten eine Ahnung, wovon du eigentlich sprichst, Marty.“
„Ach wirklich? Du tust immer so lieb und freundlich. In Wirklichkeit bist du ein ganz gemeiner und hinterhältiger Hund. Ich habe euch nämlich gesehen. Plant sicher schon den nächsten Schlag. Nur deswegen machst du bei Mick einen auf guter Kumpel, nicht wahr?“
„Ich muss mich in meinem eigenen Haus nicht anblaffen lassen. Ich denke, du gehst jetzt besser.“
„Ich schwöre dir. Wenn ich dahinterkomme, daß du etwas mit dieser Spionagesache zu tun hast, und ich werde es herausfinden...darauf kannst du dich verlassen, dann werde ich dir das Leben zur Hölle machen! Merk dir das!“
„Raus!“
Marty stürzt aus dem Haus.
„Das ist ja wohl die Höhe!“ flucht Thorsten wütend.
Kelly freut sich sehr, wie Chris von allen gemocht wird, auch wenn er etwas unkonventionell ist. Der Direktor nimmt sie zur Seite und sagt auch, daß er anfangs etwas skeptisch gewesen ist, aber nun in Chris eine Bereicherung für das Kollegium sieht.
„Kelly? Da ist jemand für dich am Telefon.“ ruft die Sekretärin sie.
„Oh. Entschuldigen sie mich doch bitte.“
Sie geht ins Vorzimmer und nimmt das Gespräch entgegen.
„Kelly Korth. Oh, Claudia. Was kann ich...wie bitte? Keine Sorge, ich kümmere mich darum.“ Sie legt auf.
„Etwas ernstes?“ fragt Chris, der gerade um die Ecke kommt. Kelly sieht wirklich besorgt aus.
Kurz darauf sitzt Daniel beim Direktor mit Kelly und Chris im Büro. Tatsächlich ist er derjenige, der die jüngeren Schüler tyrannisiert und ihnen sogar Geld abnimmt. Der Direktor hat die Nase nun endgültig voll und verweist ihn der Schule; was Kelly sehr freut und seinen drohenden Blick nicht weiter ernst nimmt.
„Endlich hat dieser Spuk ein Ende.“ atmet sie auf, als sie mit Chris das Zimmer verlässt.
„Ja, ich hatte schon gestern einen Zusammenstoß mit ihm.“
Ned und Mick steigen aus dem Fahrstuhl und Ned wirkt etwas unsicher.
„Was ist denn los, du Weiberheld?“ grinst Mick. „Hast du etwa Angst?“
„Unsinn. Ich weiß nur immer noch nicht, ob das so eine gute Idee ist.“
„Stell dich mal nicht so an. Das wird schon.“
Und schon stehen sie vor dem Empfangstisch, wo Susi gerade Unterlagen sortiert.
„Ich lass euch mal allein.“ sagt Mick und verschwindet aus dem Blick.
„Sind sie wieder gekommen, um mich dumm anzumachen?“ sagt Susi genervt.
„Das müssen sie...“ faucht er zurück, sieht dann Mick, der ihm einen auffordernden Blick zuwirft. Er räuspert sich. „Eigentlich im Gegenteil. Ich wollte sie fragen, ob sie eventuell mit mir zu Mittag essen würden.“
„Soll...soll das ein Scherz sein?“
Ned sagt nichts.
„Sie meinen das wirklich ernst, oder?“ wundert sich Susi. „Warum auf einmal?“
„Wir hatten einfach einen blöden Start und...ich möchte mich dafür entschuldigen.“
„Entschuldigung angenommen.“
Ned lächelt.
„Aber essen gehen möchte ich mit ihnen trotzdem nicht.“
„Wa...?“ stutzt Ned.
„Und jetzt entschuldigen sie mich bitte. Ich muss weiter arbeiten.“ Sie nimmt einen Stapel Briefe und geht in Mathas Büro.
Ned schaut zu Mick, der auch nur verständnislos die Achseln hochzieht.
Dort sitzt Matha bereits und beendet ein Telefonat mit Michael, welches sie wohl sehr zuversichtlich stimmt.
„Danke, Susi. Sag mal, weißt du wo Claudia steckt?“
„Nein. Ich habe sie heute noch nicht gesehen.“
„Danke.“
Währenddessen ärgert sich Claudia, daß ihr Wagen liegen geblieben ist und niemand ihr helfen will. Sie liest dann zufällig ein Schild von einer Werkstatt ein paar Kilometer entfernt.
Als sie diese erreicht sieht sie erst keinen, doch dann kommt ein Mann in einem Blaumann zu ihr und bittet um Verzeihung, daß sie warten musste.
„Wie schwimmen hier in Arbeit und leider fehlen mir ein paar Hände. Was kann ich denn für sie tun?“
„Oh, ich bin auf der Hauptstraße mit meinem Wagen liegen geblieben. Aber wen sie keine Zeit haben würde mir auch ein Telefon schon weiterhelfen.“
„Und einer jungen Dame in Not die Hilfe verweigern? So weit kommt es noch.“ lacht der dickliche Mann. „Einer meiner Jungs wird ihnen sicherlich behilflich sein können. Kleinen Moment.“
Er verwindet kurz und Claudia schaut sich in der Werkstatt um. Kurz darauf kommt der Mann zurück. „Einen kleinen Moment Geduld noch. Dann wird Peter sich ihren Wagen einmal ansehen.“
„Vielen Dank. Und sie suchen noch ein paar helfende Hände?“
Der Mann lacht. „Das ist sehr lieb von ihnen, aber...“
„Wie? Oh...nein. Ich wollte mich nicht bewerben...aber ich kenne zufällig einen sehr begnadeten Mechaniker, der einen Job sucht.“ lächelt sie.
Als Chris Feierabend hat, wird er von Daniel vor dem Schulhof abgefangen und nieder geschlagen.
„Freundin einschüchtern, Jüngere tyrannisieren und dann von hinten anschleichen...genau was ich von so einem Feigling wie dir erwartet habe.“ wischt sich Chris das Blut aus seiner Nase weg.
„Pass lieber auf, was du sagst. Du und diese Scheiß Tussi habt mir alles versaut. Und dafür werdet ihr noch bezahlen. Irgendwie mach ich euch fertig!“
„Pass du lieber auf, daß du nicht bald schon im Knast landest, Bursche, wo dich die Mithäftlinge zu ihrer Braut machen.“
Daniel fühlt sich provoziert und tritt Chris in den Magen, bevor er sich davon macht.
Mick versucht Ned in der Kantine aufzumuntern. Zumindest habe sie die Entschuldigung angenommen, was will er denn mehr.
„Du hast dich doch in sie verliebt, oder?“ grinst Mick.
„Wie? Nein, wie kommst du darauf?“
„Ned, ich kenne dich jetzt schon ein paar Jährchen und weiß wie du drauf bist, wenn du ernsthafte Gefühle entwickelst. Dann solltest du auch nicht locker lassen, denn ich habe das Gefühl...sie scheint auch nicht ganz abgeneigt zu sein.“
„Spinnst du? Hast du nicht mitbekommen, wie sie mich hat abblitzen lassen? Da wird doch nie was draus.“
„Abwarten, mein Held. Abwarten.“
Matha steht am Grab von Marion. Sie wirkt sichtlich erschüttert und weiß nicht mehr weiter. Sie redet mit ihrer toten Schwester und dabei kommt auch heraus, daß sie damit nicht mehr klar kommt, daß überall Familie um sie herum ist..aber ihre ist für immer fort. Niemand mehr da.
„Was...was soll ich nur tun? Ich fühle mich so allein. So einsam...“ Sie weint.
Wieder zurück in der Firma steigt Marty zu ihr in den Fahrstuhl. Nach einer kurzen peinlichen Stille sagt sie plötzlich: „Es...es tut mir leid.“
Marty bleibt stumm, da streckt Matha ihm eine Hand entgegen.
„Frieden?“
„Was? Bin ich plötzlich nicht mehr der Staatsfeind Nummer eins?“
„Marty, du kennst mich. Mit mir gehen oft die Pferde durch und seit...seit Marion nicht mehr da ist, bist du alles, was ich noch an Familie habe. Durch diesen Verlust habe ich das Gefühl, daß mein ausgleichender Pol fehlt. Marion hat mich immer gebremst, wenn ich zu weit gehe...oder es zumindest versucht.“ Beide lachen. „Auf jeden Fall, glaube ich nicht, daß du es warst, der die Firmeninterna herausgegeben hat. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich das nie wirklich geglaubt.“
Marty nimmt sie liebevoll in den Arm und sagt: „Gut. Dann lass uns gemeinsam herausfinden, wer es gewesen ist. Und ich habe da auch schon jemanden im Visier.“
Alex steht von ihrem Sessel auf und geht Thorsten entgegen, als dieser in ihr Büro kommt. Boris, der hinter ihm steht schaut Alex bewundernd
an.
„Ich freue mich, daß sie gekommen sind, Herr Mars.“ Sie bietet ihm einen Platz an und wirft Boris, der gerade die Tür schließt, noch einen bestätigenden Blick zu.
Brad springt von seinem Stuhl auf.
„Das ist nicht dein ernst!“
„Doch.“ nickt Claudia lachend. „Und du sollst dich gleich morgen vorstellen.“
Brad reißt sie an sich und wirbelt sie vor Freunde herum, bis sie ihn bittet sie wieder abzusetzen, da ihr ganz schwindelig wird. Dies tut er und sie lächeln sich an. Plötzlich kommen sie sich immer näher und küssen sich.
Kelly will gerade nach hause, als sie Julie auf dem Flur trifft, die sichtlich lockerer wirkt. Julie bedankt sich sehr bei ihr und auch bei Chris, der sie so nett unterstützt.
„Ja, er ist wirklich ein netter Kerl. Man muss sich ein wenig an seinen Look gewöhnen, aber als Lehrer ist er wirklich gut, wie mir scheint.“
Sie verlassen das Gebäude.
„Ja, es macht wirklich Spaß mit ihm zu lernen und dieser Kurs ist wirklich toll. Ich fühle mich zum ersten Mal...frei.“
„Das freut mich.“
„Außerdem habe ich gehört, daß Daniel der Schule verwiesen wurde. Ich kann immer noch nicht glauben, was ich gehört habe. Hat er tatsächlich Mitschüler erpresst und bedroht?“
„Leider ja, Liebes. Es tut mir leid.“
„Das hätte ich ihm wirklich nicht zugetraut.“ seufzt Julie.
Kelly bleibt mit ihr stehen und schaut sie ernst an.
„Du musst jetzt an dich denken, Julie. Hörst du? Vergiss Daniel und mach dein Ding.“
Julie lächelt. „Ja...das werde ich tun.“
Plötzlich hören sie reifen quietschen und bevor sie etwas tun können, saust ein Auto heran und Julie, die sich gerade umdreht, wird erfasst und bleibt regungslos und schwer verletzt liegen, während der Wagen davon braust. Kelly stürzt sofort zu Julie.
Die Kamera zoomt in die Vogelperspektive....

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