Alexandra hält eine
Pressekonferenz ab, die auch im Fernsehen übertragen wird. Dort
stellt sie ihre neue gewagt-farbenfrohe Herbstkollektion vor. Sie
grinst zufrieden in die Kamera.
Marty schaltet den Fernseher
aus. Matha ist mehr als wütend. Vor allem, weil sie von Thorsten so
mies hintergangen wurde.
„Denkst du denn wirklich, daß er es
gewesen ist?“ fragt Mick skeptisch.
„Er war der Einzige, dem ich Marions
Entwürfe gezeigt habe!“ faucht Matha ihn an.
„Ich will nicht darauf
herumreiten...aber ich hatte ihn gleich in Verdacht.“ sagt Marty.
„Und ich habe ihn auch noch
verteidigt.“ ärgert sich Matha. „Aber damit ist jetzt Schluss!“
„Wieso? Was hast du vor?“ Mick
wirkt etwas beunruhigt.
„Ab jetzt wird zurückgeschossen. Sie
wollen Krieg? Sie bekommen Krieg!“
Zufrieden betritt Alex ihr Büro
und Boris schließt hinter ihr die Tür. Sie schenkt sich einen Drink
ein und nimmt daran, während sie sich in ihren Sessel setzt.
„Es läuft wirklich alles Bestens.“
„Allerdings, Boris. Und das ist erst
der zweite Schlag. Bald werden Korth und Mars gar nicht wissen, was
sie getroffen hat.“
„Was passiert als nächstes?“
„Immer mit der Ruhe.“ lacht Alex
und nippt erneut an ihrem Glas.
Sarah läuft durch den Park, als
Ned sie trifft. Sie nimmt ihn gar nicht wahr.
„Hallo, Sarah? Alles in Ordnung mit
dir?“
Sie zuckt zusammen. „Was? Oh, Ned.
Verzeihung. Ich hatte dich gar nicht bemerkt.“
„Stimmt etwas nicht?“
„Ach...ich hatte Streit mit Claud.“
„Wegen dem Auszug, nehme ich an.“
Sie setzen sich auf eine Bank. „Ich verstehe es zwar auch nicht,
aber sie wird sicher ihre Gründe dafür haben.“
„Weglaufen...wie immer.“ sagt
Sarah, mehr zu sich selbst.
„Wie?“
„Sie läuft weg...das hat sie bislang
immer getan. Und wohin hat sie das gebracht? Jahrelang wusste ich
nicht einmal, ob sie überhaupt noch lebt. Dann plötzlich stand sie
wieder vor meiner Tür und hat mein Leben durcheinander gewirbelt und
jetzt...jetzt läuft sie schon wieder davon.“
„Aber wovor denn? Ist etwas passiert?
Kann man ihr vielleicht helfen?“
„Sie hat...“ Bevor sie Claudias
Seitensprung mit Brad verraten kann, bringt sich Sarah zum Schweigen.
„Ach..wer weiß das schon.“
Ned schaut etwas skeptisch.
„Und ich soll nun wieder zu meiner
Mutter ziehen. Kannst du dir das vorstellen?“
„Nach allem, was sie dafür getan
hat, daß du von ihr wegkommst? Wieso sollte sie das wollen?“
Nun ist es Sarah, die plötzlich sehr
nachdenklich wirkt. „Ja...warum sollte sie das wollen?“ Sie
springt auf. „Bitte entschuldige mich.“ Dann läuft sie zurück
zum Haus.
Marius kommt aus Julies Zimmer,
als Kelly zu ihm kommt.
„Immer noch keine Besserung?“ Was
mehr eine Feststellung als eine Frage ist, nachdem sie seinen
Gesichtsausdruck deutet.
„Ich weiß nicht, wie lange ich das
noch ertragen kann.“ seufzt er und setzt sich. „Ich will sie
nicht bedrängen, aber sie behandelt mich wie einen...einen Fremden.
Mich, ihren eigenen Bruder. Ja, der Arzt meint, sie braucht Zeit,
aber meine Nerven...“
Kelly legt ihm beruhigend eine Hand auf
die Schulter. „Hör auf das, was der Arzt sagt.“
„Er hat gesagt, vom medizinischen
kann sie morgen wieder nach Hause, aber wie soll ich sie mitnehmen,
wenn sie mir nicht einmal vertraut?“
„Wer weiß, vielleicht wird es dann
besser. Ihre Umgebung wird hier vielleicht mehr helfen sich zu
erinnern.“
„Das hoffe ich. Das hoffe ich
wirklich sehr.“
Boris sagt Alex Augen zwinkernd,
daß Thorsten mit ihr reden will, was sie bereits erwartet hat.
„Warum haben sie das getan?“ stürmt
Thorsten herein.
„Na na na. Wer im Glashaus sitzt,
sollte nicht mit Steinen werfen...so sagt man doch, oder?“
Thorsten runzelt die Stirn und Alex´
Gesichtsausdruck wird plötzlich sehr ernst und etwas zornig.
„Dachten sie etwa wirklich, Herr
Mars, ich würde ihren Verrat nicht bemerken? Und haben sie allen
ernstes geglaubt, ich würde sie unbehelligt davon kommen lassen? Es
macht mich wirklich traurig, daß sie mich wohl immer noch so
unterschätzen. Wir hatten einen Deal – sie haben sich nicht an die
Regeln gehalten und nun...nun werde ich sie Beide zerstören: sie und
Korth!“
Thorsten wirkt verunsichert, als Alex
ihr den Rücken zudreht. Schweigen.
„Sie können jetzt gehen.“ sagt sie
dann plötzlich, als würde sie sich wundern, daß er immer noch bei
ihr ist. Und tatsächlich geht er.
Claudia sitzt in ihrem Büro und
kann sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren, als es klopft und ohne
auf Antwort zu warten Sarah hineinkommt.
„Was soll das, Sarah? Ich...bin
beschäftigt.“ sagt sie müde.
„Was hat sie dir angeboten?“
„Wer? Ich verstehe nicht...“
„Du verstehst sehr gut. Also? Was hat
Mutter dir angeboten, damit du mich an sie verrätst?“
„Du redest wirres Zeug.“
„Ach ja? Dann verstehe ich nicht,
wieso du plötzlich willst, daß ich wieder zu ihr ziehe, obwohl du
erst alles dafür getan hast, damit ich von ihr loskomme.“
„Es...es ist einfach besser für dich
und ich habe das eingesehen. So einfach ist das.“
„Ich glaube dir nicht. Ich mag
psychisch etwas labil sein, aber ich bin nicht dumm.“
„Sarah...“ seufzt Claudia und reibt
sich die Augen. „Können wir nicht heute Abend in Ruhe darüber
reden?“
„Bist du denn dann noch da? Oder bist
du dann schon ausgezogen?“ Sarah stockt und überlegt. „Oder
werde ich vielleicht dann schon nicht mehr da sein? Habt ihr euch das
so ausgedacht?“
„Unsinn.“
„Ich werde euer Spiel nicht
mitspielen. Ich habe vorher allein gelebt und werde es wieder tun.
Ich brauche euch nicht!“
„Sarah...!“
„Niemanden von euch!“ Sie flüchtet
aus dem Büro und wirft die Tür heftig zu.
„Gott!“ stöhnt Claudia müde.
Brad und Peter genießen ihre
Pause und Brad freut sich, daß Peter das Abendessen gefallen hat.
„Gefallen?? Das war der pure
Wahnsinn. So was habe ich noch nie gegessen und diese Bude...Hammer!
Von der netten Gastgeberin ganz zu schweigen.“ zwinkert er ihm zu.
„Vorsicht, Peter. Du redest von
meiner Frau.“ grinst Brad zurück.
„Und da hast du verdammtes Glück,
Champion. Sie ist ein Prachtstück. Hübsch, intelligent und
geschäftstüchtig. Ganz ehrlich, Brad...sei nicht dumm und mache
nichts, was sie vertreiben könnte.“
Brad fühlt sich ertappt und beißt in
sein Brot.
Mick ist zu Thorsten ins
Geschäft gefahren, wo er ihn aber nicht antrifft. Als er wieder
gehen will, kommt Thorsten gerade herein.
„Was willst du, Mick? Mir auch
Vorhaltungen machen? Vielen Dank, daß habe ich schon hinter mir.“
seufzt Thorsten und geht hinauf in sein Büro. Mick folgt ihm.
„Ich glaube das einfach nicht.“
„Nein? Dann bist du einer der
wenigen.“
„Ich kenne dich mittlerweile zu gut.
Ich weiß, daß du auf Korth nie gut zu sprechen warst, aber das...“
Er hält die Zeitung mit dem Artikel hoch, die auf Thorstens
Schreibtisch liegt. „Das ist nicht auf deinem Mist gewachsen.“
„Danke für dein Vertrauen.“
„Sie hat dich reingelegt, oder?“
tippt Mick auf das Bild von Alex.
„Und ich weiß noch nicht einmal, wie
sie es geschafft hat.“ ärgert sich Thorsten. „Und was noch
schlimmer ist...sie weiß, daß ich sie hintergangen habe und hat
gedroht mich nun ebenfalls zu zerstören.“
„Glaubst du, daß sie das kann?“
Thorsten lacht kurz auf. „Hallo? Hast
du noch nicht mitbekommen, was hier gerade geschieht?“
Mick schaut ihn traurig an. „Und was
sollen wir jetzt tun?“
„Wenn ich das mal wüsste.“ seufzt
Thorsten.
Chris ist mit Kelly spazieren
gegangen und setzt sich mit ihr auf eine Bank an der Ruhr.
„Und sie kann sich immer noch nicht
erinnern? Das muss wirklich hart sein für Marius.“
„Das ist es. Und ich weiß auch
nicht, wie lange ich ihm noch beistehen kann. Ich muss mich langsam
auf die nächsten Klausuren vorbereiten und werde nicht so viel Zeit
für ihn haben.“
„Soll ich vielleicht...?“
„Würdest du das tun?“
„Ich habe ja mehr Zeit als mir lieb
ist.“
„Das wäre wunderbar. Danke dir.“
„Hat dein Mann eigentlich keine
Probleme damit?“
„Womit?“
„Daß du so wenig Zeit für ihn
hast.“
„Wenn ich ehrlich bin...ich glaube
schon.“ seufzt Kelly. „Er hört mir zu und unterstützt mich wo
er nur kann. Aber ich spüre, daß zwischen uns eine Kluft ist.“
„Dann werde ich den anderen Part
übernehmen und du kümmerst dich mal wieder mehr um dich und deine
Ehe.“ lächelt Chris. „Nach allem, was du für mich getan hast,
wird es Zeit mich mal zu revanchieren.“
Kelly lächelt.
Unterdessen telefoniert Marty
mit jemanden und legt zufrieden auf.
„Gute Neuigkeiten?“ fragt Ned, der
zufällig in sein Büro kommt.
„Wie? Oh..irgendwie schon..ja.“
„Das hört sich ja mysteriös an. Was
ist es denn?“
„Eine kleine Überraschung...für
Kelly. Und die war längst überfällig.“ freut sich Marty.
Marius macht gerade ein paar
neue Fotos. Als er fertig ist, sagt Debra, daß sie froh ist, daß er
sich wieder so gefangen hat, trotz seiner familiären Probleme.
„Ja ja. Die liebe Familie. Was wären
wir ohne sie.“ feixt Marius, als Marius allein an seinem
Garderobentisch sitzt.
„Was willst du?“
„Was denn? So unwirsch? Ich will dir
doch nur mein tiefstes Mitgefühl aussprechen für das, was deiner
kleinen Schwester zugestoßen ist. Hoffentlich finden sie heraus, wer
der Kerl war, der ihr das angetan hat. Aber was rede ich...jetzt wird
ja wieder alles gut. Eigentlich ja schade, daß du deswegen nicht zum
Gesicht der Kampagne werden konntest.“ Er grinst kurz, was Marius
im Spiegel flüchtig sieht und geht. Marius dreht sich um und schaut
ihm nach.
Julie lacht, als der Pfleger
(Daniel) ihr etwas erzählt. Er setzt sich und schaut sie liebevoll
an.
„Was?“ fragt sie etwas unsicher,
als habe sie etwas im Gesicht.
„Es ist schön, sie lachen zu sehen.“
„Es tut auch gut endlich wieder
einmal zu lachen. Ich habe das Gefühl, alle erwarten etwas von mir.
Dieser Druck macht mich ganz wahnsinnig. In ihrer Nähe fühle ich
mich...so gelöst. Und...“ Sie stockt.
„Und was?“
„Das klingt sicher albern... Aber
irgendwie kommen sie mir so...vertraut vor.“
Er lächelt. Sie auch, aber dann schaut
sie traurig zur Seite.
„Morgen werde ich entlassen. Und ich
weiß nicht, was auf mich zukommen wird. Die Vorstellung mit
diesem...meinem Bruder gehen zu müssen macht mir Angst.“
Er kommt näher zu ihr und nimmt ihre
Hand. „He. Sie werden doch jetzt nicht aufgeben wollen. Immer dran
denken: Wer aufgibt, hat schon verloren.“
Sie lächeln sich an und werden
gestört, als es plötzlich klopft. Chris tritt ein und Daniel
schafft es gerade so sich abzuwenden, daß dieser ihn nicht erkennt.
„Darf ich stören?“ fragt Chris und
Daniel geht mit dem Rücken an ihm vorbei.
„Ich schaue später noch einmal nach
ihnen.“ sagt der mit verstellter Stimme und verlässt das Zimmer.
Chris lächelt und fragt Julie, wie es
ihr geht.
Elisabeth freut sich Sarah zu
sehen. Deren Freude hält sich in Grenzen.
„Was verschafft mir die Ehre, mein
Kind?“
„Ich möchte gern wissen, was du mit
Claudia gemacht hast.“
„Ich weiß nicht, was du meinst. Setz
dich doch.“
„Danke, ich bleibe nicht lange. Ich
will dir nur sagen: was immer du im Schilde führst, ich werde nicht
zu dir zurückkommen. Ich bin alt genug, um allein auf meinen Beinen
zu stehen. Ich brauche dich nicht mehr, Mutter.“
„Was redest du denn da?“
„Halte dich fern von uns und halte
dich raus aus meinem und Claudias Leben.“ Sie geht.
„Sarah!“ ruft Elisabeth noch hinter
her.
Kurz darauf verlässt Claudia
die Firma und der Wagen von Elisabeth bleibt vor ihr stehen. Der
Chauffeur öffnet ihr die Tür.
„Steig ein.“ befiehlt ihr die
Mutter und Claudia tut es.
Als sie unterwegs sind, erzählt
Elisabeth ihr von Sarahs Auftritt und das sie jetzt eine Entscheidung
will.
„Wie stellst du dir das vor, Mutter?
Sarah ist alt genug um über ihr Leben allein zu bestimmen. Ich kann
sie nicht zwingen.“
„Das sehe ich etwas anders. Sie würde
auf dich hören, wenn du dich nicht so dumm anstellen würdest. Im
übrigen möchtest du doch sicher nicht, daß alle Welt erfährt,
wieso du davonläufst. Ganz besonders nicht, deine Chefin.“ Sie
schaut Claudia ernst an, die kaum glauben kann, daß Elisabeth
herausgefunden hat, was passiert ist.
„Woher...?“
„Das ist doch egal. Wichtig ist nur:
kann ich auf dich zählen?“
Claudia schluckt.
Susi freut sich sehr, daß Ned
sie erneut ausführen will, aber sie habe noch so viel Arbeit vor der
Brust, daß sie nicht weg könne.
„Dann werde ich wohl mal ein ernstes
Wort mit deinen Chefs reden müssen.“ sagt Ned ernst, grinst dann
und flüstert: „Zufällig habe ich einen guten Draht zu der
Geschäftsleitung.“
„Danke. Aber es ist wirklich viel zu
tun. Morgen Abend vielleicht?“
„Was? So lange soll ich warten? Sagen
wir...mh...morgen zum Mittag.“
„Einverstanden, sonst gibst du ja eh
keine Ruhe.“
„Richtig.“ zwinkert er ihr zu und
geht. Mick kommt gerade aus dem Büro und schmunzelt, als er Susi ein
paar Unterlagen gibt.
„Anscheinend hast du meinen kleinen
Rat beherzigt.“
Susi wird etwas rot.
Kelly ist überrascht, als sie
in ihr Zimmer kommt, wo alles romantisch hergerichtet ist. Rosen,
Kerzenlicht und ein Dinner für zwei. Marty kommt elegant gekleidet
aus dem Badezimmer und nimmt sie zärtlich in den Arm.
„Wo...womit habe ich das verdient?
Habe ich etwas verpasst?“
„Nein, aber ich...denn es ist schon
viel zu lange her, daß ich dir gesagt habe, wie sehr ich dich liebe
und wie froh ich bin, daß du einen Esel wie mich geheiratet hast.“
„Marty..ich..“
„Pst.“ sagt er und legt ihr einen
Finger auf die Lippen. „Lass uns einfach den Abend genießen.“ Er
schaltet die Stereoanlage ein und beginnt mit Kelly zu tanzen.
Brad kommt auch gerade nach
hause und trifft ausgerechnet auf Claudia, die aus der Küche kommt.
„Keine Sorge. Ich werde dir nicht
mehr lange über den Weg laufen, okay?“ sagt sie schroff.
„Du weißt, daß du nicht gehen
musst.“
„Nein? Und wie hast du dir
vorgestellt, daß es weiter gehen soll? Dieser ewige Tanz auf dem
Krater des Vulkans...das halte ich nicht aus. Schön für dich, wenn
du so kalt sein kannst. Ich kann es nicht.“ Sie geht hinauf. Brad
verschwindet im Wohnzimmer und die Kamera fährt auf die Tür des
Arbeitszimmers, die einen Spalt geöffnet ist und sich dann schließt.
Marius kommt ins Krankenzimmer,
wo Chris sich gerade von Julie verabschiedet. So wie es aussieht, hat
ihr der Besuch sehr gut getan. Marius bedankt sich bei ihm, als
dieser geht.
„Wie geht es dir?“
„Danke. Gut so weit.“
„Ich habe eben mit dem Arzt
gesprochen. So wie es aussieht, steht deiner Entlassung morgen nichts
im Wege und du kannst endlich nach hause.“
Sie weicht seinem Blick aus.
„Freust du dich denn gar nicht?“
Sie sagt nichts.
„Hör mal, Kleines. Ich weiß, daß
es alles sehr schwer für dich sein muss, aber glaub mir...für mich
ist es auch keine einfache Situation.“ Er seufzt. „Sicher wird
dir dein Zimmer helfen diene Erinnerungen wiederzubeleben. Und wenn
das nicht hilft. Ich habe ganz viele Fotoalben. Wir können die
gemeinsam durchsehen und...“
„Aufhören!“ schreit Julie und
scheint den Tränen nah. Marius zuckt erschrocken zusammen.
„Ich...kann das nicht. Noch nicht.
Ich will nicht mit ihn...mit dir gehen. Das geht mir einfach alles
zu schnell.“
„Aber Julie, ich...“
„Es tut mir leid...es geht einfach
nicht.“
Marius kommt mit der Situation nicht
klar, schnappt seine Jacke und flüchtet aus dem Zimmer. Auf dem Flur
kämpft er mit den Tränen und läuft dann zum Fahrstuhl. Daniel
kommt als Pfleger aus einem Zimmer, aus dem er Marius Abgang böse
grinsend beobachtet hat. Dann reizt er sich zusammen, wirkt wieder
super freundlich und betritt das Zimmer von Julie.
Als Susi nach hause gehen will,
wird sie von Ned überrascht.
„Was...?“ sagt sie, als er sich vor
sie kniet und ihr Blumen hinhält.
„Ich konnte einfach nicht bis morgen
warten.“ grinst er verlegen.
Sie nimmt die Blumen an und riecht an
ihnen.
„Sie sind wunderschön.“
„Nicht annähernd so schön wie du.“
lächelt er. „Würdest du mir die Ehre erweisen mich zum Essen zu
begleiten?“
„Ned...ich.“
„Bitte, nur ein harmloses Essen.“
Sie zögert, riecht noch einmal an den
Blumen und nickt dann zustimmend, worauf er ihr die Tür zu seinem
Wagen öffnet, sie einsteigen lässt und dann selbst einsteigt und
losfährt.
Uzur hat sie dabei beobachtet.
Marty und Kelly genießen ihren
romantischen Abend.
„Wenn ich es nicht besser wüsste,
Herr Korth, würde ich denken, sie würden etwas im Schilde führen.“
grinst sie, während sie an ihrem Champagner nippt.
„Nun. Wenn ich ehrlich sein
soll....da gibt es eine Kleinigkeit, die ich dir sagen will.“
Es klopft und beide wirken etwas
genervt, als der Butler eintritt.
„Es tut mir unendlich leid sie zu
stören...aber Herr Marius Bauer wartet unten auf sie Frau Korth und
er wirkt...nun ja, sehr aufgewühlt.“
Kelly schaut Marty an, der sie
liebevoll anlächelt. „Ist schon gut. Geh.“
Sie legt ihre Serviette zur Seite und
folgt dem Butler. Marty seufzt.
Alex telefoniert in ihrer Suite.
„Das sind interessante Neuigkeiten.
Vielen Dank. Mal sehen, was ich damit anfangen kann.“ Sie legt auf
und schaut aus dem Fenster.
Claudia will mit Sarah reden,
doch diese weicht ihr aus.
„Ich weiß nicht, welchen Pakt du mit
Mutter geschlossen hast, aber ich werde nicht kampflos aufgeben.“
Sie rauscht davon und Claudia schaut
ihr stöhnend nach, greift dann zum Telefon: „Claudia hier. Können
wir uns sehen?“
Marius ist völlig aufgebracht.
Er entschuldigt sich tausendmal für sein Eindringen, aber er wusste
einfach nicht wohin er gehen soll.
„Das ist schon in Ordnung.“
beruhigt ihn Kelly.
„Und das Schlimmste ist, daß ich
glaube, daß ich Schuld bin an ihrem Zustand. Nicht direkt.“
„Was meinst du damit?“
Er berichtet ihr von der merkwürdigen
Unterhaltung mit Uzur und daß er glaubt, der habe etwas mit dem
Unfall zu tun, um Marius aus dem Modellgeschäft zu drängen. Kelly
kann es ernst nicht glauben, aber bekommt langsam Zweifel, ob es
tatsächlich Daniel gewesen ist.
„Denkst du, er könnte wirklich etwas
damit zu tun haben?“ fragt Kelly.
„Glaub mir, ich traue dem Mistkerl
einiges zu.“
Susi und Ned genießen ihren
Abend und lachen viel. Sie kommen sich immer näher und Beiden
scheint es sehr zu gefallen. Am Ende bringt Ned sie nachhause, worauf
sie ihn schüchtern fragt, ob er nicht bleiben will. Er will erst
ablehnen, aber sie öffnet einladend ihre Wohnungstür und nimmt
seine Hand. Die Tür fällt dann hinter ihnen zu.
Elisabeth kommt in die Villa und
hofft für Claudia, daß sich Besuch noch gelohnt hat.
„Ich habe über das Angebot
nachgedacht, welches du mir unterbreitet hast.“
„Ach, darum geht es. Gut, sprich
weiter.“ sagt Elisabeth besänftigt und setzt sich.
„Ich möchte dir einen Kompromiss
vorschlagen.“
Elisabeth steht seufzend auf. „Tut
mir leid. Ich wusste, ich habe meine Zeit nur vergeudet.“
„Hör mir doch erst einmal zu. Ich
werde dein Angebot annehmen. Im Gegenzug musst du mir versprechen,
daß Sarah und Tobias nichts geschieht.“
„Das ist alles?“
„Nicht ganz. Ich möchte, daß du
Tobias endlich als deinen Enkel anerkennst....und ihn auch in deinem
Testament bedenkst.“
Elisabeth sieht nicht glücklich damit
aus. Dann seufzt sie. „Gut, abgemacht. Wenn du deinen Teil der
Abmachung einhältst.“
Claudia nickt. Sie bringt Elisabeth
wieder zur Tür, wobei sie von Sarah beobachtet werden.
Als Brad ins Bett geht, sieht es
so aus, als wenn Matha bereits schlafen würde, doch in Wahrheit
liegt sie wach neben ihm. Sie wirkt sehr nachdenklich.
Am nächsten Morgen liegt neben
Marty eine Karte, wo sich Kelly für gestern Abend entschuldigt.
Dafür würde sie gern heute Abend mit ihm weitermachen, wo sie
gestern aufgehört haben. Marty grinst und rückt die Karte an sich.
Brad kommt zur Arbeit und
bemerkt, daß seien Kollegen ihn merkwürdig anschauen und tuscheln.
Er wird von seinem Chef ins Büro gerufen und befürchtet schlimmes.
Matha und Mick sind im Fahrstuhl
auf dem Weg in die Chefetage, als sie die Bilanzen durchgehen. Dabei
müssen sie erschreckend feststellen, daß ihre Zahlen stark zurück
gegangen sind.
„Was sollen wir jetzt machen? Wenn
das so weitergeht, werden wir Filialen wieder schließen müssen.“
sagt Mick.
„Das weiß ich selbst.“ seufzt
Matha wütend, als die Türen sich öffnen und sie hinaustreten.
Dabei sieht Mick, wie Susi und Ned verliebt turteln.
„Na zumindest einem scheint es heute
morgen gut zu gehen.“
„Susi. Du musst leider kurz
mitkommen.“ sagt Matha und geht in ihr Büro. Susi lächelt Ned
kurz an und folgt Matha.
„Was ist passiert?“ fragt Ned.
„Es sieht nicht gut aus.“ seufzt
Mick.
Peter sieht, wie Brad aus dem
Büro des Chefs kommt.
„Stimmt etwas nicht?“
„Allerdings.“ brummt Brad und geht
in den Umkleideraum, wo er an seinem Spind eine Collage von sich und
Matha sieht. Daraufhin machen sich seine anderen Kollegen über den
Korthgatten lustig. Besonders einer macht üble Witze über das
Millionärsanhängsel. Brad platzt nun der Kragen und beginnt sich
mit dem Mann zu prügeln. Peter versucht sie zu trennen, wobei die
Anderen das Ganze noch anheizen. Peter schafft es sie zu trennen, als
der Chef reinkommt.
„Was ist hier los?“
„Es...es tut mir leid.“ stockt
Brad.
„Ich hatte dich gewarnt, Fuller!“
„Es war nicht seine Schuld, Chef.“
unterbricht Peter. „Ich war´s.“
Brad schaut ihn überrascht an.
„Mitkommen!“ befiehlt der Chef
Peter.
Mick, Matha und Marty halten
Kriegsrat, was sie nun tun sollen. Susi protokolliert es für die
Aktionäre. Da klopft Claudia.
„Ist es was wichtiges? Oh, bitte
nicht noch eine Hiobsbotschaft.“ betet Matha.
„Wie...wie man es nimmt. Ich...ich
muss leider kündigen.“
Alle starren sie an.
„Wieso?“ fragt Marty.
„Es hat nichts mit euch zu tun.
Es...es geht um meine Mutter. Sie bat mich in einem ihrer Hotels in
Kenia nach dem Rechten zu sehen.“
„Kenia?“ schaut Mick überrascht.
„Ich weiß, es ist sehr kurzfristig,
aber es geht nicht anders.“
„Ist das auch der Grund für deinen
Auszug?“ fragt Matha.
„Was? Oh, ja genau. Ihr wisst, daß
meine Mutter und ich nie einen guten Draht zu einander hatten.
Deswegen halte ich das für eine gute Möglichkeit um sich
anzunähern.“
„Schade. Du wirst uns hier sehr
fehlen.“ umarmt Mick sie.
„Und Tim wird Tobias sehr vermissen.“
ergänzt Matha.
„Oh, Tobias...er wird mich nicht
begleiten. Er wird zu Sarah und meiner Mutter ziehen.“
Alle schauen sich überrascht an.
Kelly holt Marius ab und fährt
mit ihm zum Krankenhaus.
„Danke, daß du mich begleitest. Ich
weiß nicht, ob ich es schaffen würde, das allein durchzustehen.“
„Gern geschehen. Und mach dir keine
so großen Sorgen. Ich bin sicher, daß sich das wieder einrenkt, so
bald sie zuhause ist.“
„Ich hoffe wirklich, du hast Recht.“
Susi will zur Kantine, wo Ned
schon auf sie wartet, als sie von Uzur überrascht wird. Er macht
sich schon wieder an sie heran.
„Ich habe schon einmal gesagt und
wiederhole es gern noch einmal: Lassen sie mich in Ruhe!“ sagt sie.
„Aber aber. Du willst mir doch nicht
allein ernst weiß machen, daß du etwas für diesen Ned Madrick
empfindest.“
„Und wenn? Das geht sie ja wohl nicht
das Geringste an.“
„So? Ob er wohl auch noch so
liebevoll reagieren würde, wenn er die Wahrheit wüsste?“ grinst
er. Und geht an ihr vorbei in die Kantine. Ned sieht Susi und winkt
ihr zu. Sie ist wie erstarrt.
Peter kommt wieder aus dem Büro.
„Was ist passiert?“ fragt Brad ihn.
„Was wohl? So ein Verhalten mag er
gar nicht. Er hat mich gefeuert.“ sagt Peter und geht an Brad
vorbei, der sichtlich sauer auf sich selbst ist.
Marius erstarrt ebenfalls, als
er mit Kelly das Zimmer betritt und das Bett von Julie neu bezogen
wird.
„Was...wo ist meine Schwester?“
fragt er die Krankenschwester.
„Bitte?“
„Die junge Frau, die hier gelegen
hat. Julie Bauer. Wo ist sie?“ Kelly kann Marius kaum beruhigen.
„Sie ist doch heute morgen entlassen
worden. Ich glaube, ihr Bruder hat sie abgeholt.“
Marius ist geschockt.
Matha kann nicht glauben, daß
Claudia geht, sagt sie, als alle kurz im Vorraum stehen.
„Aber ich kann es verstehen.“ sagt
Mick, merkt dann, was er gesagt hat und stottert. „Na ja, wenn man
sich so wieder mit seiner Familie aussöhnen kann?“
„Vielleicht hast du recht.“ seufzt
Matha und schaut dann zum Fahrstuhl, aus dem Alex und Boris
aussteigen. „Das glaube ich ja jetzt nicht.“
„Was wollen sie denn hier?“ fährt
Marty Alex an.
„Kann ich mit ihnen reden?“
ignoriert Alex die Anderen und spricht nur Matha an.
„Das sie sich nicht schämen.“
faucht Mick.
„Ich wüsste nicht, was wir zu
bereden hätten.“ erwidert Matha.
„Dann hören sie mir einfach nur zu.“
grinst Alex.
Matha wechselt kurz Blicke mit Marty
und Mick, die sie Beide davon abhalten wollen. Doch Matha gewährt
Alex seufzend Zugang zu ihrem Büro und folgt ihr dann.
„Nun?“ fragt Matha, als sie sich
hinsetzt, während Alex bereits Platz genommen hat.
„Sicher haben sie schon bemerkt, daß
die Karten für Korth zur zeit nicht sonderlich gut stehen.“
„Und weiter?“
„Was, wenn ich ihnen die Möglichkeit
gebe, ihre Firma zu retten.“
„Warum sollten sie das tun, nachdem
sie alles daran gesetzt haben...mit unsaubereren Methoden...das
genaue Gegenteil zu erwirken?“
„Vielleicht habe ich einfach ein zu
großes Herz.“
„Was wollen sie?“ sagt Matha
unbeeindruckt.
„Ich biete ihnen einen Kompromiss an:
Eine Fusion unserer beider Unternehmen.“ lächelt Alex. „Unter
meiner Leitung.“
Matha schaut sie ungläubig an. Alex
lehnt sich zufrieden in dem Sessel zurück, als die Kamera ihr
Gesicht groß einfängt...
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