Rasante Kamerafahrt
über die nächtliche Skyline von Essen. Thorstens Geschäft von
außen mit Kamerazoom auf die obere Etage. Schnitt auf Thorsten, der
Larissa dabei erwischt hat, wie sie in seinen Entwürfen blättert.
Sie wirkt aber gar nicht ertappt, sondern sagt: „Das soll deine
neue Klamottenreihe werden?“
„Ja..ähm..ich meine.
Magst u mir mal verraten, was du hier machst. Wie bist du überhaupt
hier hereingekommen?“
„Deine Tippse hat mich
hier eingeschlossen.“
„Ach so. Und da dachtest
du, du nutzt die Zeit mal ein wenig in meinen Unterlagen zu
wühlen...im Dunkeln. Zufällig mit einer Taschenlampe.“
„Die Taschenlampe hab
ich immer dabei und ja, es war zufällig. Willst du mir etwa
unterstellen...?“
„Ich unterstelle nur,
was ich sehe und das sieht mir ziemlich eindeutig aus.“ Er dreht
sich weg und scheint sich zu denken, wie dumm er doch gewesen ist und
sagt zu sich: „Mick hatte recht!“ Dann wendet er sich wieder hier
zu. „Für wen arbeitest du? Für diese Alexandra L´Adore? Hat sie
dich geschickt, um mich zu sabotieren?“
„Ich habe nicht im
geringsten Ahnung, wovon und von wem du da sprichst. Ich hab dir
gesagt, was passiert ist und...“
„Und das soll ich dir
glauben. Tut mir leid. Es ist besser, wenn du jetzt verschwindest.“
„Bitte. Wenn du das für
richtig hältst.“ Sie geht zur Tür und dreht sich noch einmal zu
ihm um. „Aber noch mal zu deinen Entwürfen da...das wird nichts.
Da fehlt der nötige Pfiff.“ Dann geht sie.
Thorsten schüttelt
ungläubig den Kopf.
Am nächsten
Morgen. Sarah wacht auf und streckt sich glücklich. Als sie aber
neben sich den Arm über das Bett streift, fällt ihr auf, daß Ned
nicht dort ist.
Sie betritt das
Frühstückszimmer, wo Ned mit Mick sitzt, der seltsam still ist.
Sarah setzt sich mit ihrem Frühstück gegenüber von Ned und lächelt
ihn an. Er lächelt knapp zurück und sieht dann auf die Uhr und
trinkt hastig seinen Kaffee aus. „Mist. Der Termin bei Gericht.“
„Sehen wir uns heute
Mittag?“ fragt Sarah, bevor Ned aus dem Zimmer hastet.
„Ja, sicher.“ sagt er
noch und verschwindet.
Rudi hat im Archiv
geschlafen und fühlt sich gerädert. Als er erneut gegen die Tür
pochen will, merkt er, daß diese offen ist. Er tritt verwundert
hinaus.
Oben in den
Redaktionsräumen angekommen schaut ein Bürobote ihn erstaunt an.
„Na du bist ja früh auf. Die haben gestern auf dich gewartet.
Rössler war ganz schön stinkig, daß du nicht da warst.“
„Ja ja. Ist Herr Rössler
denn da?“
„Der? Nee. Der kommt
immer erst gegen Mittag.“ lacht der Bote und rollt mit seinem Wagen
weiter.
„Verdammt!“ ärgert
sich Rudi.
Alex sieht immer
noch wütend aus und hockt über ein paar Plänen, die ihr helfen
sollen Korth so schnell wie möglich zu Fall zu bringen, sagt sie
Igor.
„Wieso schließen sie
nicht einfach den Laden?“
Sie durchbohrt ihn mit
einem bösen Blick, was ihn die Frage sofort bereuen lässt.
„Das ist doch wohl
sonnenklar. Ich bin hier die Chefin. Es darf nicht aussehen, als wenn
ich daran die Schuld trage, sonst ist mein Ruf ruiniert und ich kann
nicht Korth, sondern auch L´Adore Moden vergessen.“
„Was das betrifft: sie
sollten wirklich wieder mal...“
Nicht jetzt!! Ich habe zu
tun!!“ brüllt sie ihn an.
„Aber...“
„Verschwinde!“ raunt
sie ihn erneut an und er stolpert hinaus. Dabei stößt er fast mit
Matha zusammen.
„So schlecht gelaunt
heute morgen?“ feixt sie beim hereinkommen.
„Was willst du?
Verhindern, daß ich diese Klitsche vernichte? Vergiss es!
Matha scheint nicht zu
verstehen, was Alex bemerkt und das lässt sie amüsieren.
„Oh. Hat dein Lakai dir
das noch gar nicht berichtet? Ich habe euren billigen Plan
durchschaut. Und jetzt darfst du in der ersten Reihe sitzen, wenn
Korth KO geht.“
Matha erschrickt.
Claudia bemerkt,
wie gut Sarah gelaunt ist. Nach etwas nachbohren erzählt Sarah ihr
von der Nacht der Nächte, wie sie sie nennt. Claudia versucht ihren
Enthusiasmus zu stoppen, aber Sarah ist verliebt.
Mick wird von Matha
beim verlassen des Lifts schon erwartet.
„Du bist schon wieder
da?“ erschrickt er, während Matha ihn förmlich in ihr Büro
hinter sich herzieht.
„Was ist passiert? Wie
konnte diese Frau dahinter kommen?“ brüllt Matha, nachdem sie die
Tür zugeschmissen hat.
Mick wirkt sehr
eingeschüchtert und weiß nicht, was er sagen soll.
„Was jetzt? Wir müssen
doch etwas tun?“
„V...vielleicht sollten
wir den Plan wirklich umsetzen. Die Idee war doch gar nicht so
schlecht.“ versucht Mick konstruktiv zu sein.
„Denkst du, daß würde
jetzt noch klappen? Dieses Weib wird doch alles sofort torpedieren.“
Matha seufzt und lässt sich in ihren Sessel fallen. „Es ist alles
aus!“ Sie vergräbt ihr Gesicht in den Händen.
Gerade als Marty
die Treppe hinauf gehen will, kommt Ned herein. Er scheint sich über
etwas zu ärgern.
„Was ist passiert?“
fragt Marty und kommt wieder herunter.
„Ach. Dieser blöde
Staatsanwalt lässt einfach nicht mit sich reden. Es ist fast so, als
wenn er etwas persönliches gegen Claudia hätte.“
Sie gehen ins Kaminzimmer,
wo Ned sich etwas zutrinken eingießt.
„Vielleicht hat Claudias
Mutter etwas damit zu tun. Immerhin würde das ihre Chancen bei dem
Sorgerechtsstreit stark verdoppeln.“
Ned überlegt. „Möglich.
Vielleicht habe ich auch noch etwas übersehen bei der Sache.“
„Das ist aber doch nicht
alles, was dich verärgert, oder?“
„Was meinst du?“
„Komm, Ned. Ich kenne
dich nun lang genug. So ein Gerichtsfall würde dich nicht so früh
schon zur Flasche greifen lassen.“
Ned starrt auf sein Glas
und setzt sich seufzend hin. Marty tut es ihm gleich.
„Ich habe gestern einen
Brief von Susi erhalten.“
„Das ist doch gut...oder
nicht?“
„Sie wollte sich nur mal
melden“ sagt Ned sarkastisch. „Mir sagen, daß sie immer noch
Gefühle für mich hat, aber noch immer nicht weiß, ob es ausreicht,
um mich zu heiraten.“
„Das ist ja nun auch ein
großer Schritt, der gut durchdacht sein will. Glaub mir, ich
weiß,wovon ich rede.“
„Das kann man doch nicht
vergleichen. Kelly und du...ihr habt aus den richtigen Motiven
geheiratet. Was da jetzt zwischen euch vorgeht, ist eine andere
Geschichte. Bei Susi und mir...wir haben lange gebraucht um unsere
Gefühle zu entwickeln. Und du weißt, wie schwer ich mich tue
Gefühle zuzulassen. Wenn ich also einen Heiratsantrag mache, dann
will das verdammt noch mal etwas heißen!“
„Stimmt wohl.“
„Ich hätte es einfach
wissen müssen: Gefühle zu zeigen ist und bleibt Mist! Ich hätte
mich gar nicht darauf einlassen sollen!“ faucht er und trinkt sein
Glas in einem Zug leer.
Mick besucht
Thorsten in seinem Geschäft. Dieser ist völlig in seine Arbeit
vertieft und sieht aus, als habe er die Nacht kein Auge zu gemacht.
Mick staunt über das Chaos in dem Büro.
„Was...hast du denn hier
gemacht?“
„Wie? Oh Mick...Gut das
du da bist. Schau dir das mal an.“ Er zieht Mick herein und steigt
mit ihm auf den Tisch, so daß sie alle ausgebreiteten Skizzen auf
dem Boden überblicken können.
„Was sagst du? Sind
die...schlecht?“
„Wer sagt das? Sie
sind..naja, schlicht.“
„Verflixt! Sie hatte
also recht!“
„Wovon redest du bitte?“
fragt Mick als er mit Thorsten wieder vom Tisch klettert.
„Larissa war letzte
Nacht hier und sie hat...“
„In der Nacht? Hier
drin?“ unterbricht Mick ihn.
„Ja. Und sie hat gesagt,
daß diese Entwürfe öde sind.“
„Was weiß sie denn
schon davon?“
„Sie ist eine Frau.“
zuckt Thorsten mit den Achseln, als wäre diese Frage überflüssig
gewesen. „Sie mag sich nicht dem Trend hingeben, aber Geschmack hat
sie.“
„Mag ja sein. Erklärt
aber nicht, wieso sie in der Nacht in dein Büro stolziert.“
„Sie sagt, es war ein
Versehen.“
„Und das glaubst du
ihr?“
„Ich weiß einfach nicht
mehr was ich glauben soll.“
„Wie wäre es, wenn du
ausnahmsweise mal etwas misstrauischer an die Sache herangehen
würdest. Vielleicht ist das ja auch ein Schachzug von Alexandra.“
„Das hatte ich ja auch
erst vermutet. Aber was hätte sie davon? Ich bin ja nun wirklich
keine Gefahr für euch.“
„Euch gibt es bald nicht
mehr.“ seufzt Mick.
„Wie meinst du das? Ich
dachte, ihr hättet da einen Plan.“
„Den sie bereits
durchschaut hat. Jetzt schikaniert sie wieder sämtliche
Angestellten. Einige haben schon gekündigt.“
„Kapier ich nicht. Sie
sind doch sonst so loyal zu Matha und Korth. Wundere mich sowieso,
daß sie noch nicht in Streik getreten sind nach Alexandras
Übernahme.“
„Wie meinst du das?“
„Noch nie was von der
Französischen Revolution gehört? Nieder mit der Königin – es
lebe das Volk!“
Mick reizt die Augen auf.
„Das ist es! Na klar!“ Er klopft Thorsten euphorisch auf die
Schulter. „Danke, mein Freund.“ Und schon ist er verschwunden.
MONTE CARLO: Brad
und Derek kommen auf die Rennstrecke, wo reger Betrieb herrscht. Sie
unterhalten sich mit einigen Mechanikern und Fahrern. Ein
gutgekleideter Mann kommt auch hinzu, nimmt seine Brille ab und lobt
Brads Arbeit.
„Freut mich, wenn sie
zufrieden sind Mr. Moseley.“
„Mehr als das, Brad.
Mehr als das.“ Dann schlägt er Derek auf den Rücken. „Gut, daß
ich auf dich gehört habe.“ Er entfernt sich und Derek und Brad
grinsen sich stolz an.
Als sie sich entfernen
wollen, stößt Brad versehentlich mit jemanden zusammen. Die junge
Frau geht zu Boden, was Brad sehr peinlich ist und hilft ihr auf.
„Ich bin ja selbst
schuld. Wieso habe ich auch hier diese verdammten, hohen Schuhe an.“
reibt sie sich die Fesseln.
„Kommen sie mit. Wir
haben hier drin Kühlpacks.“ sagt Brad und hilft der jungen Frau in
die Werkstatt, wo er ihr einen Platz säubert und ihr Kühlpacks
besorgt und auf den Knöchel legt.
„Danke. Das tut gut. Sie
sind neu hier im Team, oder?“ Sie streckt ihm die Hand entgegen.
„Carla Angus. Ich bin Mr. Moseleys Assistentin.“
„Brad Fuller.“
„Ah. Der Wunderknabe.
Sie sind das also.“
„Wunder? Na ja. Ich mach
nur meinen Job.“
„Aber verdammt gut, wenn
man dem Hörensagen Glauben schenken darf.“
„So gut, daß ich die
persönliche Assistentin meines Chefs zu Fall gebracht habe.“
Beide lachen.
Als Hermann in den
Sender kommt und Rudi sieht, macht er sich lustig über dessen
Nichterscheinen. Rudi verteidigt sich erst, doch als er mitbekommt,
daß Hermann Gott sei Dank die Sendung gerettet hat, weil er schnell
eingesprungen ist, wird ihm etwas klar.
„Du warst das!“
„Wie meinen?“
„Du hast mich im Archiv
eingesperrt, um sicher zu gehen, daß ich nicht komme und deinen
Sendeplatz bekomme.“
„Bitte. Das ist ja wohl
Kindergarten.“
„Mal sehen ob der Boss
das auch so sehen wird.“
„Du meinst Rössler, der
dich gestern schon wegen Unprofessionalität wieder feuern wollte und
den ich gebeten habe dir noch eine Chance zu geben? Gut. Mach, was du
für Richtig hältst, Kleiner.“
Damit lässt er den
ratlosen Rudi allein stehen.
Sarah wirft einen
Blick ins Arbeitszimmer und ist erfreut dort Ned zu finden.
„Hier steckst du. Ich
hab dich schon überall gesucht. Hast du Lust mit mir etwas
rauszugehen. Es ist wunderschönes Wetter und da dachte ich...“
„Tut mir leid. Ich muss
hier noch einige Unterlagen sichten. Da fällt mir ein. Vielleicht
kannst du deine Schwester mal zu mir schicken, ja?“
Sarah ist enttäuscht,
überspielt das aber. „Natürlich. Das mache ich. Wollen wir
vielleicht heute Abend etwas essen gehen? Ich könnte uns einen Tisch
reservieren.“
„Sei mir nicht böse,
Sarah. Ich habe wirklich viel zu tun. Suchst du jetzt deine Schwester
und sagst ihr Bescheid bitte?“
Sarah nickt gequält
lächelnd und geht hinaus.
Matha läuft
ungläubig in ihrem Büro hin und her, dann schaut sie Mick fragend
an.
„Ein Streik? Was soll
das bitte bringen?“
„Verstehst du denn
nicht? Alle Mitarbeiter von Korth stehen auf unserer Seite. So können
wir Alexandra in die Knie zwingen.“
„Und die Firma allein
ruinieren? Toller Plan.“
„Ich glaube nicht, daß
es so weit kommen wird.“
„Und wenn doch? Mick,
das Risiko ist einfach zu hoch.“
„Risiko? Matha. So wie
es sehe, haben wir kaum eine andere Wahl. Und wenn wir nichts tun,
wird Korth auf jeden Fall untergehen. Willst du das?“
Matha seufzt.
Thorsten ist zu der
Brücke gefahren, wo Larissa ihn verewigt hat. Er schaut es sich an
und denkt angestrengt nach. Plötzlich steht Larissa neben ihm und
starrt gemeinsam in die Richtung.
„Hast dich wieder
beruhigt?“ sagt sie plötzlich und er zuckt zusammen.
„Hör mal, Larissa....“
sagt er nach kurzer Pause.
„Schon okay.“
unterbricht sie. „Kann verstehen, daß Leute wie du immer gleich
vom schlechten ausgehen.“
„Leute..wie ich?“
„Bonzen halt.“
Thorsten sieht sie streng
an, als wenn er Einspruch erheben will, sagt aber nichts.
„Wollte dir einfach nur
helfen.“
Wieder starren sie zu der
Brücke und nun muss auch Thorsten wieder grinsen.
Das Telefon in
Julies Wohnung klingelt und klingelt. Dann sieht man abgehetzt wie
Chris abnimmt (dabei sieht man nur sein Gesicht) und Julie am anderen
Ende sagt, sie wollte grade wieder auflegen.
„Sorry, Schatz.“
„Was machst du? Ich
hatte schon versucht dich in deiner Wohnung zu erreichen.“
„Ach, nichts besonderes.
Und wie geht es dir? Hast du viel Spaß mit deinem Bruder?“
Und schon erzählt sie,
wie toll es in Mailand wäre und daß sie mit ihrem Bruder viel
unternommen hat. Chris freut sich für sie, aber auch darauf sie bald
wieder in die Arme schließen zu können. Dann verabschieden sie sich
küssend und er legt auf. Nun fährt die Kamera zurück und man
sieht, daß er dabei ist die Wohnung zu streichen, wobei es sehr
chaotisch aussieht.
Ned und Claudia
sind mit ihrer Besprechung fertig. Bevor Claudia das Arbeitszimmer
wieder verlässt, dankt sie Ned.
„Du brauchst dich nicht
immer wieder bedanken.“
Sie will gehen, doch
überlegt es sich dann doch nochmal, schließt die Tür und schaut
Ned an.
„Ist noch was?“
„Wenn ich ehrlich sein
soll...ja. Es...es geht um meine Schwester. Sie hat mir von
eurer...wie soll ich sagen...Liaison erzählt.“
Ned will etwas sagen, doch
Claudia setzt sich und redet nun schnell weiter. „Ich weiß. Ich
sollte mich da nicht einmischen, aber es geht um meine Schwester und
du weißt, daß sie nicht grade die Stärkste ist. Wenn du also keine
ernsten Absichten hast...dann sag es ihr bitte jetzt, bevor sie sich
in etwas verrennt. Das ist alles, worum ich dich bitten möchte.“
Ned schweigt, nickt dann
aber, was Claudia als Zustimmung eicht und ihn allein lässt. Er
wirft seinen Stift auf den Tisch.
Am Abend geht Mick
am Wintergarten vorbei, wo er im Schein der untergehenden Sonne Rudi
sitzen sieht.
„Was machst du denn
hier? Müsstest du nicht im Sender sein?“
„Ich hab es vergeigt.
Ich bin jetzt wieder runter gestuft worden.“
„Wieso? Ist dir der Ruhm
zu Kopf gestiegen?“ lacht Mick, sieht aber, daß Rudi es ernst
meint. „Was ist passiert?“
Rudi erzählt, was
geschehen ist.
„Und das lässt du dir
gefallen?“
„Was soll ich denn tun?
Ich bin doch nur eine kleine Nummer.“
„Und deswegen darf man
so mit dir umspringen? Ich an deiner Stelle würde allen Mut zusammen
nehmen und mit diesem...diesem Rössler Intendanten reden, statt ihm
aus dem Weg zu gehen.“
Rudi schaut ihn an und
sieht, wie Mick ihn dazu bringen will.
„Du hast recht. Morgen
rede ich mit ihm.“
Mick lächelt und nickt.
Matha will mit
Marty reden, doch diesem ist nicht zum reden zu mute.
„Es...ist aber wichtig.“
„Bitte, Matha. Ich
möchte einfach allein sein, okay?“
Matha seufzt und geht
wieder hinaus. Dort trifft sie auf Mick.
„Will er immer noch
nicht reden?“
„Er ist so was von
stur.“
„Muss an dieser Familie
liegen.“ zwinkert Mick, nimmt Matha in den Arm und sie gehen.
Ned klopft an
Sarahs Tür, diese öffnet schwungvoll, als habe sie ihn erwartet.
„Sarah...ich denke wir
sollten reden.“
„Weil du mich beim
Abendessen versetzt hast? Schon vergessen. Möchtest du etwas
trinken?“
„Nein, ich...“
„Also vielleicht haben
wir morgen ja etwas Zeit zusammen. Ach nein, da musst du ja zum
Gericht, nicht wahr? Na vielleicht am Mittag. Wir könnten ja...“
„Nun höre mir doch
endlich mal zu, verdammt!“ schreit Ned und Sarah lässt fast vor
Schreck die Flasche Wasser fallen. Ned beruhigt sich sofort wieder.
„Die letzte Nacht...“
„Sie war wunderschön.“
ereifert sie sich, weil sie ahnt was kommt, es aber nicht hören
will.
„Ja, das war es.
Aber...es war eine einmalige Sache. Das mit uns...ich glaube du hast
eine falsche Vorstellung davon.“
„Ich bin dir zu schnell,
nicht wahr. Das ist kein Problem, wir können es langsam angehen
lassen.“
„Das ist es nicht. Da
ist nichts, was wir angehen können, verstehst du?“
„Es ist wegen deiner
Exfreundin...“
„Nein...ja...was ich
meine ist: ich liebe dich nicht.“
„Aber...aber gestern...“
„Das war nur Sex, Sarah.
Schöner, aber nur reiner, purer Sex. Mehr nicht. Und es wird nicht
mehr passieren. Bitte akzeptiere das.“ Er kneift fast reumütig die
Augen zu und lässt sie allein.
Sie steht da, wie vom
Schlag gerührt, beginnt dann aber zu lächeln und sagt fast etwas
psychopathisch: „Kein Problem. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.
Ich kann warten.“
MONTE CARLO:
Lachend sitzen Brad, Derek, Moseley und Carla in einem Bistro.
Moseley erzählt irgendwelche Anekdoten, die Carla betreffen, was
diese peinlich zu verteidigen scheint. Brad findet das sehr amüsant
und hält natürlich zu Carla. Dann schaut Moseley auf die Uhr und
sieht, daß es schon sehr spät ist. Auch Derek bricht auf. Brad will
noch etwas sitzen bleiben, wobei Carla ihm Gesellschaft leistet.
„Lust noch etwas
spazieren zu gehen?“ fragt er sie und sie stimmt zu.
Dabei erfährt sie von
ihm, daß er verheiratet sei und die Ehe zur Zeit nicht gut ginge.
„Das tut mir leid.“
„Ja, mir auch. Dieser
Job hier...das ist momentan das Beste in meinem Leben. Und mein Sohn
Tim.“ Er holt stolz sein Portemonnaie heraus und zeigt ihr ein
Bild. Dabei fällt auch ein Bild von Matha heraus. Er will es
verschwinden lassen, doch sie hebt es schneller auf und schaut es
sich an.
„Ist das nicht...“
„Japp. Das ist meine
Frau.“
„Wow. Sie sind also mit
der berühmtesten Modedesignerin nach Coco Chanell liiert? Das ist ja
Wahnsinn.“
„Im wahrsten Sinne.
Deswegen hat sie ja auch kaum Zeit.“
„Kann ich mir
vorstellen. Verzeihen sie. Wir sollten das Thema wechseln.“
„Schon okay. Was ist mit
ihnen? Sind sie und Mr. Moseley...?“
„Was? Oh Himmel, nein!“
lacht sie. „Ich bin glücklich geschieden. Und das reicht auch erst
einmal.“
Lachend gehen sie weiter.
Larissa hat
Thorsten nach hause gebracht. Er bedankt sich noch mal für den
netten Tag.
„Gern geschehen. Und tut
mir leid, daß ich dich gestern so verschreckt habe.“
„Ach, vergessen wir das
einfach, okay?“ Er steigt aus dem Wagen und will gehen, doch da
überlegt er noch mal. „Was hast du eigentlich damit gemeint, meine
Entwürfe wären...öde?“
„Das habe ich nicht
gesagt. Finde nur, sie könnten etwas mehr Schwung vertragen. Du
musst mal was wagen, Kleiner.“ Sie sieht, daß er etwas
nachdenklich wirkt. „Pass mal auf. Ich habe morgen früh vor etwas
Neues zu entwerfen. Wie wäre es..Lust mir dabei zuzusehen?“
„Ja. Ja wieso eigentlich
nicht.“
„Gut, dann hole ich dich
morgen gegen 7 Uhr ab.“
„7?? Okay.“
Sie macht einen kurzen
Soldatengruß mit der Hand und dann fährt der alte Wagen laut davon.
Er lacht und geht zu
seiner Haustür. „7 Uhr...Oh Mann.“
Als beim Frühstück
Marty von Mick erfährt, was sie in der Firma heute planen, hält er
das für ein Gerücht und kann sich nicht vorstellen, daß Matha das
mitmachen würde.
„Das werden wir ja
sehen.“ zwinkert Mick und geht.
Thorsten ist noch
gar nicht ganz wach. Im Gegensatz zu Larissa. Da sie sich das fast
gedacht hat, reicht sie ihm eine Thermoskanne mit Kaffee.
„Hammer ist der stark!“
verdreht er die Augen, als er einen kräftigen Schluck genommen hat.
„Klar. Sonst siehst du
ja nicht, was jetzt passiert.“
„Wo sind wir hier
eigentlich. Ist das überhaupt erlaubt?“
„Kunst ist immer
Kreativität. Die lässt sich durch solche Dinge nicht zähmen.“
Thorsten wird nun etwas
mulmig zu mute.
„Willst du lieber
abhauen?“
Er will am Liebsten ja
sagen, aber antwortet: „U...Unsinn. Womit fangen wir an?“
„Damit.“ sagt sie und
drückt ihm eine Spraydose in die Hand.
MONTE CARLO: Derek
zwinkert Brad zu. „Noch einen schönen Abend gehabt?“
„Ja. Aber nicht was du
denkst.“ zwinkert Brad zurück.
Da kommen Moseley und
Carla herein. Gleich wird eine Testrunde starten und alle sollen auf
ihre Plätze.
Unter rasanter Musik sieht
man diese Testfahrt und wie schnell und flink Brad und sein Team
sind. So gut, daß sie sogar gewinnen. Alles Jubelt und in der
Euphorie springt Carla Brad um den Hals und küsst ihn auf die Wange.
Sofort löst sie sich wieder und entschuldigt sich.
„Wieso? Es ist doch
alles in Ordnung.“ lacht Brad verschämt uns sieht, daß keiner es
gesehen hat.
„Sehr gut, Freunde!
Darauf trinken wir jetzt was. Ich lade alle ein.“ sagt Moseley.
„Komm schon Brad.“
winkt Derek, als er sieht, daß dieser etwas zurück bleibt.
„Gleich.“ erwidert
Brad und trottet hinterher.
Hermann bereitet
eine neue Sendung vor, als er sieht, wie Rudi bei Rössler im Büro
verschwindet. Unter einem Vorwand platzt er herein, um zu verhindern,
daß Rudi einen Fehler macht. Zu seinem Erstaunen lachen die Beiden.
„Unser neues Talent hier
hat mir gerade von seiner unfreiwilligen Nacht im Archiv erzählt.
Wir sollten diese Tür mal reparieren lassen.“ sagt Rössler.
Rudi schaut Hermann an,
der nicht einschätzen kann, was Rudi vor hat.
Claudia spricht mit
Ned, als der sich fertig macht um zum Gericht zu fahren.
„Hast du mit Sarah
gesprochen?“
„Ja. Ich habe ihr
gesagt, daß aus uns kein Paar wird. Ich denke, sie hat es
verstanden.“
„Da bin ich erleichtert.
Ich werde nachher mal nach ihr sehen.“
„Mach das. Und ich
denke, dieses Mal bin ich dran dir zu danken.“
Sie lächelt ihn an, er
lächelt zurück und dann schließt sie wieder die Tür.
Marty sieht die
Vorbereitungen für den Streik und sagt Matha, daß er er sich das
unbedingt mit eigenen Augen ansehen wollte, da er es sonst nie
glauben würde.
„Mick hat einfach recht.
Wahrscheinlich ist es unsere letzte Chance.“ Dann schaut sie Marty
ernst an. „Gut daß du da bist, ich muss eh mit dir reden.“
Er schließt die Tür zu
ihrem Büro. „Das klingt aber ernst.“
„Leider ist es das
auch.“ Sie steht auf und geht zu ihm herum und setzt sich auf die
Ecke ihres Schreibtisches. „Marty. Du weiß, daß ich kurzfristig
weggeflogen bin.“
„Ja.“
„Ich habe mich in Irland
mit Kelly getroffen.“
Er springt auf und wendet
sich von Matha ab, dreht sich dann nach einer kurzen Pause wieder um.
„Wieso? Wollte sie dich um die Einwilligung in die Scheidung
bitten?“ versucht er komisch zu sein, um den Schmerz nicht zu
zeigen.
„Nein. Ich wollte mit
ihr reden. Von Frau zu Frau. Ich wollte, daß sie nicht den selben
Fehler begeht wie Brad und ich. Und ich wollte verstehen, was in ihr
vorgeht; wieso sie dich so verletzt.“
„Und zu welchem Ergebnis
ist deine Unterhaltung gekommen. Sag es mir nicht. Lass mich raten:
Da sie ja nicht mit zurück gekommen ist, hat sie kein Interesse die
Ehe weiter fortzuführen.“
„Sie..sie ist zur Zeit
in einer etwas schweren Phase, Marty.“
„Danke. Das habe ich
auch so verstanden.“ ärgert er sich, versucht sich wieder zu
kontrollieren. „Es...es tut mir leid. Ist schon gut. Danke, daß du
es versucht hast.“
„Es heißt noch nicht
das Aus, Marty.“
„Doch...doch das heißt
es.“
Sie will ihn trösten,
doch da platzt Mick herein.
„Es geht los!“ ruft er
grinsend und man sieht vor der Tür, wie die Streikbanner gehisst
werden und Parolen durch das Gebäude hallen.
Larissa und
Thorsten bestaunen ihr Kunstwerk. Sie ist stolz auf Thorsten. Da
taucht ein Polizeiwagen auf und Sie müssen flüchten. Im Auto lachen
sie und Thorsten muss zugeben, daß er diesen Adrenalinschub genossen
hat.
„Hast du denn auch
verstanden, wieso ich wollte, daß du mitkommst?“
Er sieht sie grinsend an.
„Ich denke schon.“
Alex stürzt an den
aufrührerischen Mitarbeitern in Mathas Büro, wo diese, Mick und
Marty schon auf sie warten.
„Was hat dieser Tumult
da draußen zu bedeuten?“
„Wonach sieht es denn
aus?“ fragt Marty provozierend.
„Ich glaube, man nennt
so etwas Streik.“ antwortet Matha und scheint dies eher zu Mick als
zu Alex zu sagen.
„Glaubt ihr wirklich,
damit wäre etwas gewonnen? Das wäre ja gelacht! Ich werde alle
entlassen und dann werden wir ja sehen, wer am längeren Hebel
sitzt.“
„Versuchen sie das. Aber
wer will schon in einer Firma unter ihrem Kommando arbeiten.“
grinst Mick.
„Vor allem, wenn allen
klar wird, was sie mit der Firma vorhaben.“ ergänzt Matha.
„Das werden wir ja
sehen!“ droht Alex, wirkt dabei aber nicht gerade sicher und
poltert wieder hinaus, wobei sie von den anderen Mitarbeitern
angebrüllt wird.
Marty, Mick und Matha
schlagen sich siegessicher gegenseitig in die Hände.
Ned will gerade die
Villa verlassen, um zum Gericht zu fahren, als er fast in eine Person
hineinläuft, die sich dann schwungvoll umdreht. Es ist Susanne.
„Du?“
„Es...tut mir so leid,
Ned.“ sagt sie schuldbewusst. „Ich weiß, ich habe es nicht
verdient, aber...gibst du uns noch eine Chance?“
Er scheint zu zögern,
greift dann aber lachend nach ihr, küsst sie und wirbelt sie
glücklich herum. Die Kamera zeigt nun, wie Sarah oben auf der
Galerie der Treppe steht und wütend ihre Hände um das Geländer
krallt.
Matha verlässt
zufrieden den Fahrstuhl. In der Empfangshalle wird sie zustimmend von
einigen Mitarbeitern bejubelt. Dann kommt der Mann vom Empfang zu
ihr, sagt ihr, daß er zu ihr stehen wird und überreicht ihr dann
einen Umschlag, der für sie abgegeben wurde. Sie bedankt sich und
geht zu ihrem Wagen, wo sie sich hinten hineinsetzt.
„Nach hause.“ sagt sie
und öffnet dabei den Umschlag. Ihr Lächeln verschwindet und sie
starrt entsetzt auf die Bilder, die Brad und Carla zeigen. Eines
sogar so, daß es so aussieht, als wenn sie sich küssen.
„Dieser Mistkerl!!“
Sie lässt die Fotos sinken und man sieht die Wut in ihrem Gesicht...
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