Der Lauf von
Alexandras Pistole raucht, als sie die Augen wieder öffnet und
erschrocken feststellt, daß sie auf Igor geschossen hat, der auf dem
Boden in der Bürotür liegt. Bevor sie reagieren kann, stürzt ein
Sicherheitsbeamter zu ihnen, kniet sich zu Igor und schaut dann zu
Alexandra.
Brad stellt sein
Gepäck ab und betritt das Zimmer.
„Und? Will mir nicht
endlich jemand erklären, was hier vor geht?“
„Es...ich...“ stammelt
Matha hilflos.
„Es ist meine Schuld.“
seufzt Peter und kann Brad nicht in die Augen sehen. „Ich...ich bin
einfach schwach geworden. Es...tut mir leid.“ Dann stürzt er an
Brad vorbei hinaus.
Brad schaut ihm noch
verwirrt nach, bevor er dann wieder zu Matha schaut.
Ned klingelt und
klopft bei Susi Sturm. Sie versucht das erst zu überhören, aber
dann hört sie, wie die ersten Nachbarn sich beschweren und sie
öffnet ihm widerwillig die Tür. Bevor sie noch etwas sagen kann,
ist er auch schon in ihrer Wohnung und redet auf sie ein, daß er die
Trennung nicht hinnehmen kann.
„Es ist das erste Mal
seit langem, daß ich wieder so intensiv Gefühle für eine Frau
hege. Ich werde das nicht einfach aufgeben.“
„Bist du fertig?“
erwidert sie, als er eine kurze Pause macht und sie nur anstarrt.
„Ja.“ Er stockt kurz.
„Nein. Ich meine...ach Susi. Ich weiß, daß ich vieles falsch
gemacht habe, aber ich bemühe mich doch wirklich. Kannst du mir
nicht einfach etwas Zeit geben?“
„Etwas Zeit? Ich habe
dir sehr viel Zeit und einige Chancen gegeben. Ned. Ich glaube
einfach, wir passen nicht zueinander,. Und wenn du ehrlich bist,
spürst du das doch auch.“
Er kommt näher zu ihr.
„Was ich spüre ist, daß
ich dich liebe und daß ich mit dir zusammen sein möchte.“
Sie versucht seinem Blick
auszuweichen. „Bitte, Ned.“
„Und du spürst das doch
auch, oder?“
Er kommt ihr sehr nahe und
nun schaut sie ihm ins Gesicht. Es beginnt zu knistern und es kommt
zu einem sehr intensiven Kuss, den sie erst nicht erwidern will, sich
dann doch hingibt, bis er sie auf seinen Armen ins Schlafzimmer
trägt, wo sie dann auf dem Bett wild übereinander herfallen.
Brad und Matha
schweigen sich erst an, doch dann beginnt Matha ihn auszufragen wo er
gewesen ist und was er gemacht habe. Um die Konversation am Laufen zu
halten, steigt er darauf ein und beginnt zu erzählen.
„Oh, das ist schön.“
sagt Matha nur. Dann herrscht wieder Schweigen.
„Du hör mal...“ sagen
dann plötzlich Beide gleichzeitig und müssen verlegen schmunzeln.
„Ich habe dich
vermisst.“ ergänzt er. „Und...und es tut mir wirklich von Herzen
leid, was ich getan habe.“
„Ja. Mir tut es auch
sehr leid, Brad. Und was die Situation mit Peter angeht....“
„Keine Sorge...ich werde
das mit ihm klären.“
Es klopft und Mick kommt
herein.
„Matha? Kelly hat...Oh,
Brad. Das ist eine Überraschung. Tut mir leid, wenn ich stören
muss.“
„Schon gut.“
„Was ist mit Kelly? Gibt
es Neuigkeiten von Marty?“ fragt Matha besorgt.
Mick schaut sehr ernst.
„Oh..Nein.“ kneift
Matha verzweifelt die Augen zu.
Es wird Morgen und
Alexandra sitzt in ihrem Büro, als es klopft und Igor hereinkommt.
„Die Herren für das
Meeting sind eingetroffen.“ sagt er nur knapp.
„Danke.“
Er will gerade die Tür
wieder schließen, als sie hinzufügt: „Igor. Es...es tut mir sehr
leid, was gestern Abend geschehen ist. Und ich bin sehr froh, daß du
nicht verletzt wurdest.“
Er nickt nur kurz und
schließt die Tür. Sie wirkt weiterhin etwas verwirrt und nervös.
IRLAND: Kelly sitzt
bei Marty am Krankenbett und erträgt es kaum ihn so zu sehen. Sie
redet auf ihn ein, daß sie ihn bräuchte und er sie nicht alleine
lassen darf. Traurig vor dem Fenster zum Zimmer nimmt Joe seine Frau
in den Arm und wünschten sie könnten etwas für die beiden tun.
In der Schule rennt
Julie Chris fast um.
„He, Vorsicht. Wo bist
du denn mit deinen Gedanken?“ lacht er und merkt dann, daß sie
eingeschüchtert wirkt. „Was ist denn los?“
„Nicht hier.“ flüstert
sie und schaut sich besorgt um.
Er folgt ihrem Blick und
runzelt die Stirn.
In einem leeren
Klassenzimmer erzählt Julie vorsichtig, was passiert ist, nachdem
Chris letzte Nacht gegangen ist.
„Erpresst? Das ist nicht
dein Ernst. Was verlangt er denn von dir?“
„Na was wohl? Da er
weiß, daß ich nicht viel Geld besitze, aber eine passable Schülerin
bin, will er...“
„...daß du seine
Aufgaben machst. Dieser Dreckskerl!“
„Aber entweder ich tue
es oder du wirst deinen Job verlieren.“
„Weiß er, daß ich nur
noch wenige Wochen hier bin?“
„Keine Ahnung. Aber das
ist doch jetzt nicht wichtig.“
„Doch. Vielleicht können
wir ihn solange hinhalten bis ich eh verschwunden bin...dann verläuft
seine Erpressung im Sand.“
„Warum muss das alles so
kompliziert sein.“ seufzt sie und fällt, ohne zu überlegen in
seinen Arm.
Brad sucht Peter im
Fuhrpark auf, um mit ihm zu reden. Peter versucht sich in Arbeit zu
verstecken, doch Brad nimmt ihm das Werkzeug aus der Hand.
„Was ist los mit dir,
Peter? Ich habe dir vertraut.“
„Ich weiß...das macht
es ja so schwer. Ich habe mich ehrlich nur um Matha kümmern
wollen...doch dann...“ Er seufzt.
„Was dann?“
„Habe ich mich in sie
verliebt. Ich schwöre, ich wollte das nicht, aber sie ist so...so
unglaublich.“
Brad lacht und gibt Peter
einen Klaps auf den Rücken. „Ich weiß genau, was du meinst.“
„Lach nicht über mich,
Brad. Ich weiß, daß ich dich schwer enttäuscht habe. Und das ich
sie gestern geküsst habe...ich konnte einfach nicht anders, als sie
so verzweifelt war wegen Marty.“
„Matha hat eine
Ausstrahlung, der man nur schwer widerstehen kann. Ich kann dich
wirklich gut verstehen. Du bist mein Freund und ich will dich nicht
verlieren. Nicht, nachdem du mir so den Rücken freigehalten hast in
der schweren Zeit. Aber ich will dir auch vertrauen können.“
„Du...du würdest mir
verzeihen? Oh Mann, Brad! Ich schwöre dir...das wird niemals,
niemals wieder vorkommen. Darauf gebe ich dir mein Ehrenwort.“
Brad hält ihm die Hand
hin und Peter nimmt diese erleichtert an.
Matha versucht mit
den Designern ein Gespräch über die neue Kollektion zu führen,
aber immer wieder driften ihre Gedanken ab. Sie bittet darum das
Meeting zu verschieben. Die Designer wollen erst nicht, aber Matha
drängt sie fast hinaus. Kurz bevor sie die Tür schließen kann,
kommt ihr Assistent herein und bittet dringend um ein Gespräch mit
ihr.
„Worum geht es denn?“
„Es geht um...“
Das Telefon klingelt und
unterbricht ihn.
„Es ist Kelly auf
Leitung eins.“ sagt ihr die Stimme ihrer Sekretärin.
„Aber...“ versucht ihr
Assistent zu erwidern.
„Später.“ Damit
schickt sie ihn hinaus, was ihn sehr erbost und sie nimmt das
Gespräch entgegen. „Kelly? Was ist los? Wir geht es Marty?“
„Unverändert.“ klingt
Kelly verweint. „Es ist fast, als wenn er sich weigern würde
aufzuwachen.“
„Marty ist ein Kämpfer.
Das war er immer schon. Stur und ein Kämpfer. Er wird es schaffen.“
„Ich würde es gern
glauben.“
„Und ich wünschte, ich
könnte bei euch sein. Kann man ihn nicht in die Essener Klinik
verlegen?“
„Die Ärzte hier meinen,
daß ein Transport zur Zeit zu gefährlich wäre. Ich muss jetzt auch
Schluss machen. Ich wollte dir nur kurz persönlich mitteilen, was
los ist.“
„Ich danke dir. Und ich
denke an euch.“
Dann beendet sie das
Gespräch und lässt sich traurig auf ihren Stuhl sinken.
Auch Jakob, Mick
und Rudi scheinen sich ernste Sorgen zu machen. Vor allem macht sich
Jakob immer noch Vorwürfe, die Mick ihm auszureden versucht.
„Mick hat recht. Dich
trifft nun wirklich keine Schuld.“
Der Butler kommt herein
und teilt Rudi mit, daß ein er ein Telefonat im Arbeitszimmer habe.
„Für mich?“
„Oh, vielleicht ist es
ja jemanden wegen deiner Bewerbungen.“ freut sich Mick.
„Bewer...Oh, ja, das ist
gut möglich.“ Und schon eilt er ins Arbeitszimmer.
Dort angekommen
schließt er die Tür und geht an den Hörer.
„Ja? Sind sie verrückt
hier anzurufen? Nein. Ich habe doch gesagt, daß ich mich melden
werde. Haben sie etwas Geduld, okay?“ Dann legt er wütend den
Hörer auf.
Matha sitzt immer
noch in traurigen Gedanken versunken in ihrem Büro, als Brad
hereinkommt und sich ihr nähert, bis sie erschrocken zusammen zuckt.
„Entschuldige. Ich
wollte dich nicht erschrecken. So schlimm?“
Sie nickt und seufzt. „Ich
weiß einfach nicht wie ich das alles noch schaffen soll. Zum Glück
herrscht mit Alexandra L´Adore wenigstens Waffenstillstand. Gerade
jetzt wäre ein perfekter Zeitpunkt für einen Umstoss.“
Er nimmt liebevoll ihre
Hand, aber sie entzieht sie ihm sofort wieder und er spürt, daß es
noch nicht wieder so ist zwischen ihnen wie vor seiner Abreise.
„Verzeih. Ich habe
gedacht...“
„Daß alles wieder ist
wie vorher? Tut mir leid, Brad. So weit bin ich noch nicht. Das
braucht noch etwas Zeit.“
„Ich schwöre dir,
Matha. Was mit mir und Claudia geschehen ist...das tut mir aufrichtig
leid. Ich wollte dir wirklich nicht wehtun.“
„Und das glaube ich dir
auch. Nur kann ich es immer noch nicht vollkommen aus meinem Kopf
streichen.“
Er seufzt.
„Und was die Sache mit
Peter angeht...“
„Das habe ich bereits
geklärt.“
„Wirklich?“
„Ja, er hat mir alles
gestanden.“
„Und? Hat er das Haus
bereits verlassen?“
„Verlassen? Wieso? Weil
er deinem Charme erlegen ist? Das bin ich auch. Wie könnte ich ihm
das verdenken. Peter ist mein Freund und er hat versprochen sich von
dir fern zu halten.“
„Und das glaubst du ihm
so ohne weiteres?“
„Warum sollte ich das
nicht?“
Matha schüttelt ungläubig
den Kopf.
„Geben wir ihm noch eine
Chance. Sollte er sich dir noch einmal nähern, werfe ich ihn
persönlich hinaus. Versprochen.“
Susi freut sich,
daß Ned noch bei ihm ist, fragt ihn aber, ob er nicht nach Hause
müsse und man nicht auf ihn warten würde.
„Nein. Wieso?“
„Naja, es scheint ja
drunter und drüber zu gehen bei euch.“
„Die Sache mit Marty?
Was kann ich da schon tun? Mick weiß, wie er mich erreichen kann.
Ich habe fast das Gefühl, du willst mich loswerden.“ grinst er.
„Ganz sicher nicht, aber
immer wenn es zwischen uns so ist wie jetzt, kommt etwas dazwischen.“
„Oh nein.“ küsst er
sie zärtlich auf den Hals. „Dieses mal nicht.“ Dann zieht er ihr
das Handtuch weg, welches sie um sich geschlungen hat. Sie kichert
und schon fallen sie wieder übereinander her.
Sarah kommt nach
hause und hört, wie ihre Mutter mit jemanden spricht. Durch den
Türspalt sieht sie im Wohnzimmer, wie sie mit einem Mann redet.
Kurz darauf verabschiedet
Elisabeth den Gast.
„Wer war das?“
„Ich dachte du kennst
unseren Anwalt.“
„Anwalt?“
„Natürlich. Oder denkst
du, ich werde das Sorgerecht für Tobias ohne Anwalt bekommen?“
„Du...du willst das
wirklich durchziehen? Obwohl du weißt, daß Tobias nicht weg will?
Weißt du eigentlich, was du da tust?“
„Natürlich weiß ich
das. Ich bin alt, aber noch lange nicht senil, mein liebes Kind. Und
jetzt entschuldige mich, ich habe noch wichtige Termine zu
erledigen.“
Sie lässt Sarah einfach
so stehen.
Thorsten ist
überrascht, als Alexandra bei ihm im Geschäft auftaucht.
„Worum geht es dieses
mal?“
„Immer noch um dasselbe.
Ich habe das Ungute Gefühl, daß Uzur sich rächen will? Und ich
denke, wir sollten darauf vorbereitet sein.“
„Wir? Ich denke, wenn
wird er sich ja wohl an dir rächen. Immerhin hast du ihn benutzt und
fallen gelassen. Was also habe ich damit zu tun?“
„Nun, wenn ich das Recht
in Erinnerung habe, bist du in meinem Penthouse aufgetaucht und hast
ihn gedroht auffliegen zu lassen. Und das ist der Grund, wieso ich
ihn hinausgeworfen habe.“
„Ach, das ist der Grund
gewesen? Nicht etwa, weil er dir nicht mehr dienlich sein konnte?“
„Wortklaubereien,
findest du nicht? Ist es nicht wichtiger, daß wir ihn uns vom Hals
schaffen, bevor er zuschlagen kann?“
„Tut mir leid. Aber ich
leite ein Modegeschäft und stecke mitten in den Vorbereitungen für
meine neuste Kollektion. Da wirst du dir wohl jemand anderen suchen
müssen.“
„Gut. Aber sage später
nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Wütend verlässt sie sein
Büro und er schaut durch das Fenster, wie sie aus dem Laden läuft.
Er schnaubt kurz und schüttelt den Kopf, bevor er sich wieder seinem
Zeichenbrett widmet.
Mick versucht Matha
etwas abzulenken, in dem er mit ihr die wichtigsten Punkte durchgeht
für die neue Kollektion, aber auch bei ihm schweift sie immer wieder
vom Thema ab. Zu groß ist die Sorge um Marty.
„Willst du zu ihm?
Ehrlich, ich kann auch die Stellung hier halten.“
„Nein. Ich kann
unmöglich jetzt hier weg.“
„Matha. Du kannst dich
eh nicht konzentrieren. Ich sehe doch, wie du keinen einzigen Strich
zu Papier bringst. Wem ist damit geholfen?“
„Wenn L´Adore das
herausbekommt, wird sie diese Schwäche nutzen.“
„Glaub mir, die hat
gerade ganz andere Probleme.“
„Was meinst du damit?“
Er erzählt ihr, daß er
mit Thorsten gesprochen habe und was passiert ist.
„Und sie glaubt nun
wirklich, daß Uzur sich an ihr rächen will?“
„Sie hat deswegen letzte
Nacht fast ihren Assistenten erschossen.“
„Das ist nicht dein
Ernst.“
Mick nickt.
„Trotzdem...ich traue
dieser Frau keine 5 Zentimeter weit.“
„Aber...“
„Kein aber. Außerdem:
was soll es bringen, wenn ich bei Kelly bin. So wie ich zur Zeit
drauf bin, wäre ich ihr eh keine wirkliche Stütze.“ seufzt sie.
„Und zudem will ich Brad nicht allein lassen. Nicht wo wir
versuchen endlich wieder zueinander zu finden.“
Tim freut sich
unterdessen riesig, daß sein Vater wieder zuhause ist und will alles
genau wissen über dessen Job in Amerika.
„Später. Jetzt muss
dein Papa erst einmal wieder ein paar Wogen glätten.“
„Ah. Du meinst mit
Matha. Ja, da solltest du dich wirklich etwas ins Zeug legen.“
zwinkert Tim.
„Was habe ich nur für
einen klugen Jungen.“ lacht Brad und wuschelt Tim durch die Haare.
Peter beobachtet das und
seufzt.
Chris unterrichtet
und Clint wirft immer wieder provokante Fragen in den Raum, daß
Chris fast wütend wird, sich aber noch beherrschen kann. Kurz bevor
er doch aufbraust, ertönt die rettende Klingel.
„Clint! Warte doch bitte
noch einen Moment.“ sagt Chris.
„Tut mir leid, aber ich
habe noch soooo viel Hausaufgaben zu erledigen.“ zwinkert Clint ihm
zu und geht hinaus.
„Wieso lassen sie sich
das von dem gefallen?“ fragt eine Schülerin im vorbeigehen.
„Ja...gute Frage.“
seufzt Chris leise, als er allein ist. Dann schaut er aus dem Fenster
und sieht durch Zufall Julie. Er lächelt und weiß wieder einen
guten Grund durchzuhalten.
IRLAND: Laura
betritt das Zimmer von Marty, an dessen Bett die völlig übermüdete
Kelly sitzt.
„Mein Schatz. Du musst
dich endlich etwas ausruhen.“
„Ich kann hier nicht
weg. Ich muss bei ihm bleiben. Der Arzt hat gesagt, er könne jeden
Moment wieder zu sich kommen.“
„Aber wir sind doch
hier. Wir sagen dir Bescheid, sobald es etwas Neues gibt.“
„Bitte, Mum. Ich weiß,
du meinst es nur gut, aber...ich kann Marty einfach jetzt nicht
allein lassen.“
Laura seufzt, gibt Kelly
einen Kuss auf die Stirn und geht hinaus zu ihrem Mann.
„Ich kann sie einfach
nicht dazu bringen sich auszuruhen.“
„Ich kann sie verstehen.
Ich spreche mal mit den Pflegepersonal.“
„Wozu?“
Aber da ist er schon weg.
Sarah hat die
Telefonnummer des Anwaltes gefunden und ruft diesen an. Sie versucht
mit geschickten Fragen herauszufinden, wie ihre Chancen im
Sorgerechtsstreit wären. Der Anwalt meint, es sähe gar nicht so
übel aus, wenn man Claudia als schlechte Mutter hinstellen würde,
die ihren Sohn bei Fremden gelassen habe. Nach dem Telefonat ist
Sarah sehr beunruhigt und wählt eine andere Nummer.
„Claudia. Hier ist
Sarah. Bitte ruf mich zurück, sobald du das abgehört hast. Es ist
wirklich dringend!“
Am Abend sitzen
Julie und Chris zusammen und Chris berichtet von Clints Provokation.
Julie weiß auch nicht, wie lange sie das noch ertragen soll. Als
Clint ihr seine Aufgaben aufs Auge gedrückt hat, wurde er
unverschämt.
„Es tut mir so leid, daß
du das durchmachen musst.“
Julie lächelt ihn an.
„Wir schaffen das. Ganz bestimmt.“
Sie küssen sich.
Matha kommt ins
Esszimmer und berichtet, daß es noch nichts Neues von Martys Zustand
gäbe.
Die Stimmung wirkt dadurch
sehr betrübt, bis Ned glücklich herein poltert, sich aber sofort
entschuldigt für sein Verhalten.
„Du musst dich nicht
entschuldigen, Ned.“ sagt Matha. „Es ist schön, daß es dir gut
geht. Du scheinst also deine Streitigkeiten mit Susanne beigelegt zu
haben.“
„Allerdings.“ Dann
sieht er Brad. „Oh, du bist auch wieder im Lande.“ Er drückt ihn
herzlich. „Wo hast du dich rumgetrieben? Du musst mir alles
haarklein erzählen.“
Matha sieht über Neds
Schulter hinweg, wie Peter durch die Halle geht. Sie entschuldigt
sich und folgt diesem.
In der Küche hat
sie ihn eingeholt und stellt ihn zur Rede, was er Brad erzählt habe.
„Was meinst du? Die
Wahrheit natürlich?“
„Die Wahrheit? Wenn du
ihm die Wahrheit erzählt hättest, dann würdest du sicher nicht
mehr hier unter einem Dach mit uns leben. Du hast ihn eingelullt und
er ist darauf reingefallen.“
„Bitte, Matha. Ich weiß,
daß ich einen großen Fehler gemacht habe. Und es tut mir wirklich
aufrichtig leid. Ich bin eben auch nur ein Mann und du eine
wahnsinnig attraktive Frau. Aber wie ich Brad schon gesagt habe: ich
werde dir nicht mehr zu nahetreten.“
„Gut. Ich will dir
glauben schenken. Aber ein Fehltritt und du fliegst raus.“
Sie geht und er schaut ihr
mit düsterem Blick nach.
IRLAND: Kelly
fallen fast die Augen zu, als die Tür aufgeht und Ein Pfleger und
eine Schwester ein weiteres Bett hineinschieben.
„Was...was hat das zu
bedeuten?“
„Ich habe mit dem Arzt
gesprochen.“ sagt ihr Vater. „Und er hat zugestimmt, daß du hier
übernachten kannst. So bist du in Martys Nähe und kannst doch auch
mal die Augen zu machen.“
Kelly kommen die Tränen
und sie fällt ihrem Vater um den Hals. „Danke, Dad.“
Als Kelly sich auf das
Bett legt, umarmt Laura Joe von hinten und flüstert: „Gut
gemacht.“
Am nächsten Morgen
fühlt Alexandra sich in der Tiefgarage ihres Geschäftshauses
verfolgt. Sie glaubt Schritte zu hören und wird immer schneller und
flüchtet zu dem Sicherheitshäuschen. Dort angekommen, beruhigt sie
der Sicherheitsbeamte und sagt ihr, daß niemand auf den Kameras zu
sehen war. Nun glaubt Alexandra langsam den Verstand zu verlieren.
Matha kann nicht
fassen, daß in der neusten Zeitung wieder ein Schmierartikel
erschienen ist.
„Langsam wird mir das
wirklich zu bunt!“ Sie braust auf und stürmt aus dem
Frühstückszimmer, ans Mick vorbei.
„Was ist denn mit ihr
los?“ fragt er Jakob und Ned, die ihm als Antwort die Zeitung
hinhalten. „>Korth Ex-Topmodel Uzur Güzür bedroht Chefin der
Modelinie L´Adore<“ liest er vor. „Woher wissen die das denn
schon wieder?“
Das möchte Matha
von Alexandra auch wissen und knallt ihr die Ausgabe auf den Tisch.
„Von mir ganz sicher
nicht. Oder denken sie, das wäre gut für meinen Ruf?“
„Also bestreiten sie
das?“
„Natürlich. Herr Gott
noch einmal! Vielleicht sollten sie mal in ihren eigenen Reihen
Ausschau halten, anstatt mich ewig zu beschuldigen. Ich habe nun
wirklich genug andere Probleme.“
Igor klopft an. „Die
Herren sind im Besprechungszimmer.“
„Sagen sie, ich komme
gleich.“
Igor verschwindet.
„Wie sie sehen, bin ich
eine vielbeschäftigte Frau und habe keine Zeit mich mit solchen
Kindereien abzugeben. Und nun entschuldigen sie mich bitte.“ Sie
steht auf und Matha verlässt das Büro.
Als Ned das Anwesen
verlassen will, sieht er Sarah, die gerade die Auffahrt hinauffahren
möchte.
„Hallo, Sarah. Dich habe
ich lange nicht gesehen. Wenn du zu Tobias möchtest, der ist in der
Schule.“
„Wenn ich ehrlich bin,
Ned, möchte ich zu dir.“
Ned zieht verwundert die
Stirn kraus.
Clint bedankt sich
sehr bei Julie für die Arbeit. Dabei kommt er ihr sehr nahe und
schaut sie lüstern an.
„Eigentlich ist das viel
zu wenig für so ein tollen Geheimnis. Findest du nicht auch?“
„Was...was soll das
bedeuten?“
Er drängt sie in die Ecke
und man sieht, wie seine Hand ihr unter die Bluse greift und er sich
geifernd ihrem Gesicht nähert.
„Ich denke, du weißt
genau, was ich meine.“
Man sieht nur noch ihren
erschrockenen Gesichtsausdruck.
Matha kommt
erschöpft in ihr Büro, wo schon einige Mitarbeiter auf sie warten.
„Was hat denn dieser
Aufruhr zu bedeutet?“ fragt sie.
Mick kommt aufgeregt
hinzu.
„Was ist los?“
„Das, was ich ihnen
schon die ganze Zeit mitteilen wollte.“ sagt ihr Assistent, der
sich nun nach vorne schiebt und sehr ernst und auch etwas
vorwurfsvoll schaut.
Mick reicht ihr eine
Mappe.
„Was ist das?“
„Sämtliche
Aktionäre...sind abgesprungen. Wir stehen vor dem Aus.“
IRLAND: Kelly fühlt
sich etwas ausgeruhter und dankt ihren Vater dafür. So kann sie
Marty eine viel bessere Stütze sein. Da ertönt hinter ihr ein
erschreckend langer Ton. Martys Herz setzt aus. Sofort stürzen Ärzte
und Pfleger zu ihm und versuchen ihn wieder zu beleben.
„Marty! Marty!!!!!“
schreit Kelly.
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