So in etwa soll die neue Villa aussehen. Die Treppe vorne: immer noch die drei runden Marmorstufen. Rechts und links stehen große Bäume, welche die ganze Auffahrt säumen. In der Mitte des Wiesenrondells steht nun ein großer Springbrunnen.

NEUE HAUTFIGUREN STAFFEL 09

Inspiriert von amerikanischen Serien sind die Namen englisch auszusprechen.

HERMANN LIRCH: Moderator bei "Radio ESSEN"
LEORNARD RÖSSLER: Intendant bei "Radio ESSEN"
LARISSA SCHILLER: Thorstens Retterin
KOMMISSAR RINGO DITTRICH: Mordkommission

CastListe Staffel 09

KEINE FOLGENDEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDEN SERIE!

MATHA KORTH: --
BRAD KORTH - FULLER: Peter Phelps ("Baywatch")
TIM KORTH - FULLER: Matthew Lawrence ("Mrs.Doubtfire")
MARTY KORTH: --
KELLY KORTH: Kim Basinger ("Batman")
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")
MICK KABBIN: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
CLAUDIA TONHAUS: --
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
SARAH TONHAUS: Susanne Uhlen ("Das Erbe der Guldenburgs")
JULIE BAUER: --
RUDOLPH KABBIN: Patrick Bach ("Silas", "Nicht von schlechten Eltern")

Guest Stars:
ELISABETH VON DER HEIDE: Liselotte Pulver ("Sesamstrasse")

ALEXANDRA L´ADORE: Shannon Doherty ("Beverly Hills, 90210")
CHRISTIAN ULRICH: Andreas Frege (Sänger von "Die toten Hosen")
INGOLF DOLLBERG: Andreas Mannkopff ("Die Wicherts von Nebenan")
PETER ZECHNER: Justin Chambers (>Clavin Klein< Modell, "Another World")
HERMANN LIRCH: Thomas Hackenberg (Radiomoderator)
LEONARD RÖSSLER: --
LARISSA SCHILLER: Ellen DeGeneres ("Ellen")
RINGO DITTRICH: George Clooney ("Golden Girls", "Tage wie dieser")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 12. September 2012

Staffel 08 - Teil 12: SÜNDENBOCK

Nach dem Vorspann sieht man Claudia mit dem Schreiben, welches ihr ihre Mutter gegeben hat, allein in der Bibliothek sitzen. Sie kämpft mit den Tränen, als Tobias zu ihr kommt und sie fragt, was los sei mit ihr und wieso seine Oma wieder gefahren ist, ohne sich zu verabschieden. Claudia schluckt ihre Tränen hinunter, nimmt ihren Sohn in den Arm und kann nichts sagen.
Zu selben Zeit bugsiert der Arzt Marius aus dem Krankenzimmer. Kelly folgt ihnen.
„Was ist los? Wieso erkennt sie mich nicht?“ fragt Marius völlig aufgelöst und Kelly versucht ihn zu beruhigen.
„Bitte, Herr Bauer. Das ist kein Grund zur Aufregung. So ein Gedächtnisverlust kann bei Komapatienten vollkommen normal sein. Meist legt es sich nach kurzer Zeit. Haben sie etwas Geduld und seien sie jetzt einfach für ihre Schwester da.“
Marius wirkt trotzdem noch nicht beruhigt.
Mick hört wie die Eingangstür zu knallt; stürmt mit Marty und Ned in die Eingangshalle, wo ihnen schon eine aufgeregte Matha entgegen kommt.
„Was bildet diese Person sich eigentlich ein??“ flucht sie, während sie in den kleinen Salon läuft und die anderen ihr folgen. „Sie streitet es nicht einmal ab. Vernichten will sie uns. Ha! Da kennt sie mich aber schlecht!“
„Was...willst du jetzt tun?“ fragt Marty etwas unsicher.
„Als erstes will ich endlich wissen, wer ihr Spion ist. Und dann...dann bekämpfe ich sie mit ihren eigenen Mitteln!“ Sie schaut ziemlich finster und genehmigt sich einen kräftigen Schluck aus ihrem Glas, welches sie sich davor eingeschenkt hat.
Als Brad nach hause kommt begegnet er ausgerechnet Claudia in der Küche. Diese will sofort ausweichen, aber er hält sie fest.
„Soll das jetzt so weitergehen zwischen uns?“
„Du weißt, was ich fühle und keine Sorge. Ich habe dir gesagt, daß ich ausziehen werde. Es ist das Beste für uns Beide.“
„Und Matha?“
„Natürlich...du machst dir nur Sorgen um dich und wie du ihr meinen Auszug erklären sollst. Aber keine Sorge: ich werde es ihr selbst erklären.“
„Was möchtest du wem erklären?“ fragt plötzlich jemand und die beiden wenden sich erschrocken der Person zu. Es ist Sarah.
„Ich lasse euch besser allein.“ sagt Brad und geht. Sarah setzt sich zu ihrer Schwester.
„Was ist jetzt schon wieder zwischen euch vorgefallen?“
„Nichts.“
„Ja, das habe ich gesehen.“
„Sarah...auch wenn du es nicht einsehen willst...ich habe meinen Entschluss nicht geändert. Ich werde in den nächsten Tagen ausziehen.“
Sarah seufzt. „Und was ist mit mir...und Tobias?“
„Tobias kommt natürlich mit und du...“ In einem Backflash sieht sie ihre Mutter, die ihr droht, daß Sarah zu ihr ziehen soll oder in die Psychiatrie geht. Sie schüttelt diesen Gedanken wieder ab. „Ich würde mich sehr freuen, wenn du ebenfalls mitkommen würdest. Ich weiß, daß dir das Leben hier gefällt, aber...es ist nun mal nicht unseres.“ Sie steht auf und streichelt sanft über Sarahs Hand. „Es tut mir leid.“ Dann geht sie hinaus.
Am nächsten Morgen ist Matha sehr nachdenklich, was Brad natürlich bemerkt. Er versucht sein eigenes schlechtes Gewissen zu überspielen und sich seiner Frau zu nähern. Doch diese ist zu sehr mit der Wut auf Alex beschäftigt, so daß Brad sich traurig abwendet.
„Oh, da fällt mir ein: Ich habe Peter heute Abend zum Essen eingeladen. Ich hoffe, das ist okay für dich.“
„Wie?“ reißt sich Matha aus ihren Gedanken. „Natürlich, Schatz. Kein Problem.“
Brad versucht zu lächeln und küsst sie flüchtig auf die Wange, bevor er das Zimmer verlässt.
Auf dem Flur trifft Brad auf Sarah, die sehr wütend auf ihn ist. Dies sagt sie ihm auch und gibt ihm die Schuld an Claudias labilen Zustand.
„Ich habe ihr gesagt, sie muss nicht ausziehen.“ verteidigt er sich. „Es ist ganz allein ihre Entscheidung.“
„Wieso konntest du nicht einfach die Finger von ihr lassen?!“ flucht sie und stürmt die Treppe hinunter.
Brad kneift seufzend und wütend die Augen zu.
Marty freut sich natürlich mit Kelly, daß Julie aufgewacht ist und glaubt auch, daß sich das mit ihrem Gedächtnis wieder einrenken wird.
„Das hoffe ich sehr. Ich habe Marius geraten sich jetzt wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Wenn er jetzt noch seinen Job verlieren würde, verliert er völlig den Boden unter den Füssen.“
„Da hast du recht.“
„Und wie sieht es bei euch in der Firma aus?“
„Frag nicht. Diese Alexandra L´Adore macht uns eine Menge Schwierigkeiten und ich habe das Gefühl, daß wir damit noch lange zu kämpfen haben.“
„Ja. Ich habe diese Werbetafeln gesehen. Sehr beeindruckend.“
„Vor allem, wenn man weiß, daß die Sachen aus unserer neuen Kollektion stammen.“
„Wie bitte?“
„Matha ist auf 180 und sie hat Recht. Wir müssen diesen Informanten finden, bevor er uns vollkommen ruiniert!“
Susi ordnet gerade ein paar Formulare, als das Telefon klingelt. Sie meldet sich wie gewohnt. Mick und Ned kommen aus dem Fahrstuhl und Mick grinst, als er Neds Gesichtsausdruck sieht.
„Du bist wohl bei ihr immer noch keinen Schritt weiter, oder?“
„Ich habe dir doch gesagt, ich werde mich zurückhalten.“
„Feigling.“
Dann stehen sie vor dem Empfang und Susi beendet das Gespräch. Sie zuckt etwas nervös zusammen, als sie Mick und Ned vor sich sieht. Sie lächelt und reicht Mick seine Post, welche dieser entgegen nimmt und sich in Richtung Büro verzieht.
„Wie...geht es dir?“ fragt Ned.
„Danke. Gut soweit und dir?“
Mick sieht das, grinst und geht Kopf schüttelnd in sein Büro.
Kelly ist noch einmal zu Julie ins Krankenhaus gefahren. Diese erinnert sich immer noch nicht und ist darüber mehr als verärgert.
„Du musst dir Zeit geben. Versuch nicht krampfhaft Erinnerungen herbeizurufen.“
„Aber diese...diese Nebelwand. Der Doktor sagt auch, ich solle es langsam angehen. Aber...alles was ich sehe ist Nebel. Ich weiß nicht einmal wer ich bin.“
Kelly lächelt mild und nimmt ihre Hand. „Du musst geduldig sein.“
Julie schaut sie an und wie ein Blitz sieht sie Kelly vor sich in einem Klassenzimmer. Doch sofort verliert sich dieses Bild wieder.
„Alles in Ordnung?“ fragt Kelly besorgt.
„J...ja. Ich dachte nur...“ Dann schüttelt sie aufgebend den Kopf.
„Ruh dich aus. So wie ich den Arzt verstanden habe, kannst du schon bald nach hause.“
„Nach hause...Aber wo ist das?“
Uzur geht zu Marius, der in einer Sitzecke der Modellabteilung auf Debra wartet.
„Ich habe schon gehört, daß du wieder hier bist. Hätte ich ja nicht gedacht.“ lacht Uzur und setzt sich zu ihm. Marius Mimik zeigt deutlich, daß ihm das gar nicht passt.
„Was willst du, Uzur? Willst du mich wieder beleidigen? Provozieren? Entschuldige, wenn ich da zur Zeit keinen gesteigerten Wert drauf lege. Ich habe genügend andere Dinge im Kopf, als mich mit einem Möchtegern-Macho auseinander zu setzen.“
„Oho. So harte Worte von dir? Da hat wohl während seiner Abwesenheit jemand ordentlich Selbstbewusstseinsmüsli gegessen, was? Aber keine Sorge, mein Lieber. Ich habe dich hier derweilen sehr gut vertreten.“ zwinkert Uzur ihm zu, beugt sich dann zu Marius und flüstert: „Im Ernst, Marius. Vielleicht solltest du dir überlegen, ob du nicht doch lieber woanders dein Gesicht in eine Kamera hältst...solange es noch so schön ist.“
Er steht grinsend auf und geht an Debra vorbei, die gerade hereinkommt und ihm noch flüchtig einen Blick zu wirft.
„Alles in Ordnung?“ fragt sie.
Marius nickt.
Claudia wartet im Wohnzimmer von Elisabeth auf ihre Mutter, welche dann auch eintrifft.
„Schön dich zu sehen. Ich hoffe, du hast dir die Sache durch den Kopf gehen lassen.“
„Du meinst deine Erpressung?“
„Das ist aber ein hartes Wort.“
„Aber entspricht doch der Wahrheit.“
„Kommen wir zur Sache. Wie hast du dich entschieden?“
„Ich kann einfach nicht glauben, daß du das tust. Du willst deine geliebte Tochter tatsächlich lieber in der Psychiatrie sehen als bei mir? Wieso, Mutter? Wieso tust du uns das an?“
„Das war nicht meine Frage.“
„Bist du so vereinsamt, daß du Menschen schon mit solchen Attacken an dich binden musst? Und was genau versprichst du dir davon? Denkst du, Sarah wird das ohne weiteres hinnehmen, daß du sie so zu dir holst? Wieso erkennst du nicht, daß Sarah und ich endlich, nach so langer Zeit, wie Schwestern zueinander stehen? Wieso willst du das wieder kaputt machen?“
„Weil...Du weißt genau wieso!“
„Komm mir jetzt nicht schon wieder damit, daß ich so ein schlechter Umgang für sie wäre. Ich weiß, daß du sie mir immer vorgezogen hast und ich nur eine Last und Enttäuschung für dich gewesen bin. Nie konnte ich dir irgendetwas recht machen, egal wie sehr ich mich angestrengt habe um mir deine Liebe zu erkämpfen.“ Sie ist den Tränen nahe. „Nie hast du mich in den Arm genommen, geküsst oder gezeigt, daß du auch nur irgendetwas für mich empfindest.“
„Es hat dir nie an etwas gefehlt, oder?“ weicht Elisabeth dem traurigen Blick ihrer Tochter aus.
„Ach du meinst, weil ich ein Kindermädchen hatte? Ja das stimmt. Und weißt du was? Bernadette war mir mehr eine Mutter als du es je gewesen bist. Ich...ich habe mich doch geändert, Mutter. Ich habe mein Leben im Griff, einen guten Job, einen Sohn...dein Enkel, der so liebenswert ist, wie man es sich nur wünschen kann. Und Sarah...wir sind endlich eine Familie geworden. Du kannst ein Teil von dieser Familie sein.“
Elisabeth dreht sich zu ihr um und blickt sie scharf an. „Also? Wie ist deine Entscheidung?“
Claudia muss ernüchternd erkennen, daß ihr Appell vergebens ist und kehrt auch zurück in ihre Gegenhaltung.
„Sarah ist alt genug. Sie wird ihre Entscheidung selbst treffen.“
„Du hast...“
„Ob ich ihr von deiner Erpressung erzählt habe? Nein. Ich werde sie nicht so verletzten. Aber ich werde bei den Korths ausziehen und überlasse ihr die freie Wahl, ob sie zu dir, zu mir oder wieder in ihre alte Wohnung zurückkehren will.“
„Das steht nicht zur Debatte!“
„Du kannst sie nicht zwingen zu dir zu kommen!“
„Du weißt, daß ich das sehr wohl kann!“
Claudia wischt sich die Tränen weg und lacht. „Du würdest sie niemals in die Psychiatrie schicken. Dafür liebst du sie zu sehr.“ Sie wendet sich dem gehen zu, bleibt dann aber in der Tür noch einmal stehen und sagt, ohne sich umzudrehen. „Ich frage mich, ob du Schuld an meinem verkorksten Leben bist. Fragst du dich das manchmal auch?“ Dann geht sie weiter.
Kelly besucht Chris, der sich krank gemeldet hat.
„Bist du wirklich krank oder verkriechst du dich nur wieder?“
„Das siehst du doch.“ schlurft Chris in seinem Bademantel zurück ins Wohnzimmer, wo er sich wohl die letzten Tage aufgehalten hat.
„Du solltest dich nicht so hängen lassen. Wieso ziehst du dich nicht an und wir gehen etwas nach draußen.“
„Ich will nicht.“
„Aber...“
„Ich will nicht!!“
Kelly setzt sich seufzend zu ihm. „Man wird Daniel dran kriegen. Verlass dich drauf.“
„Darum geht es doch gar nicht mehr.“
„Worum geht es denn dann. Erkläre es mir, denn ich verstehe es nicht. Und auch wieso du Julie nicht besuchen willst. Vielleicht kann sie sich ja an dich erinnern.“
„Es...es geht einfach nicht.“
„Fein.“ springt sie wütend auf. „Dann bleib hier und bemitleide dich weiter selbst. Aber dadurch verschwinden deine Probleme auch nicht!“ Sie geht und er schaut ihr nach, bis er die Tür laut zufallen hört.
„Verdammt, verdammt, verdammt!“flucht er und fährt sich sich verärgert über sich selbst durch die Haare.
Matha ist in die Modellabteilung gekommen, um Marius wieder zurück an Bord willkommen zu heißen. Natürlich tut es ihr um Julie leid.
„Danke.“
„Aber ich bin froh, daß du wieder hier bist. Ich habe ein paar neue Pläne und hoffe sehr, daß du dich fit genug dafür fühlst.“
Marius zögert erst, reißt sich dann aber zusammen und nickt.
Aus sicherer Entfernung beobachtet Uzur Zähne knirschend die Szene. Debra sieht ihn zufällig und wirft ihm einen ermahnenden Blick zu.
Kurz darauf sitzt Matha mit Mick und Marty in ihrem Büro und verlangt konstruktive Vorschläge, wie sie vorgehen sollen. Doch alle Vorschläge sind ihr zu plump.
„Was ist denn jetzt mit deiner geplanten Kampagne?“ fragt Marty. „Willst du sie trotz L´Adore noch umsetzen?“
„Wie denn? Solange ich nicht weiß, ob diese ganze Kollektion von mir gestohlen wurde, kann ich keinen der Designs umsetzen. Die Gefahr, daß die ganze Arbeit und das Geld umsonst eingesetzt war ist einfach zu groß. Diesen Triumph gönne ich diesem Miststück nicht.“
Sie atmet tief durch und starrt aus dem Fenster. „Wie weit sind wir in Hinblick auf die Entlarvung des Informanten?“
„Leider...noch keine Spuren.“
Schwungvoll dreht sich Matha um. „Das ist doch wohl ein Scherz! Ich will, daß da endlich was passiert! Wie sollen wir weitermachen, solange jeder Schritt Gefahr läuft aufgedeckt zu werden?“
Wieder hört man Mathas letzten Satz dumpf aus einem Gerät, welches auf einem Tisch steht. Dann folgt ein leichtes Streitgespräch zwischen ihr und Marty, in dem sie ihm Schuld gibt nicht genügend Druck zu machen. Die Kamera zoomt währenddessen von dem Gerät hoch und man sieht eine sehr teure Suite eines Hotels. Am Fenster steht Alex, die auf die Stadt hinunter sieht mit einem Sektglas in der Hand an welchem sie zufrieden nippt.
„Sie möchte also den Informanten?“ sagt sie leise zu sich. „Dann geben wir ihr doch einen Informanten.“ Sie lacht und nippt wieder an ihrem Glas.
Als Claudia nach hause kommt wird sie von Tobias förmlich belagert. Er wirkt sehr aufgebracht.
„Stimmt es, was Tante Sarah gesagt hat? Müssen wir wirklich weg? Ich will nicht weg von hier! Wieso können wir nicht hier bei Tim und Matha bleiben? Habe ich was falsch gemacht? Bin ich Schuld? Es tut mir leid, wenn ich Ärger gemacht habe.“
„Beruhige dich doch.“
„Ich schwöre, ich werde mir auch in der Schule mehr Mühe geben. Aber lass uns nicht hier wegziehen.“
„Tobias.“ sie kniet sich hin und hält ihn an den Schultern fest. „Es ist nicht deine Schuld.“
„Ist...ist es, weil sie uns nicht mehr hier haben wollen?“
„Nein, mein Schatz. Keiner vertreibt uns.“
„Dann verstehe ich es nicht.“
„Es wird einfach Zeit für uns wieder auf eigenen Beinen zu stehen, verstehst du? Wir...wir gehören einfach nicht hier her.“
Sie will ihn in den Arm nehmen, aber er reißt sich los und läuft davon. Sie seufzt und sieht dann Sarah oben auf der Galerie stehen, die sich dann abwendet und geht.
Kurz darauf platzt Claudia wütend in Sarahs Zimmer.
„Was fällt dir ein Tobias so aufzuhetzen?“
„Wieso? Ich dachte nur, er habe ein recht zu erfahren, was du vor hast.“
„Das wäre meine Sache gewesen.“
„Stimmt. Es wäre deine Sache gewesen. Aber du denkst ja in letzter Zeit nur noch an dich. Hättest du dich mehr im Zaum gehabt, würden wir jetzt nicht von hier fort müssen.“
„Ganz ehrlich, Sarah. Die Einzige, die hier wirklich nur an sich denkt, bist du. Weil du das süße Leben hier genießt ist es dir vollkommen egal wenn andere darunter leiden. Wenn du den Luxus so schön findest...wieso ziehst du dann nicht zurück zu Mutter.“
„Das ist nicht dein Ernst!“
„Doch, das ist es. Vielleicht wäre es wirklich besser für alle.“ Aufgebracht stürmt Claudia wieder hinaus. Vor der Tür tut es ihr schon wieder leid. Man erkennt, daß sie keinen anderen Ausweg sieht, als Sarah so zu provozieren, daß sie freiwillig zu Elisabeth zurück gekehrt.
Ned betritt das Büro von Matha, die gerade telefoniert, um ihr mitzuteilen, daß er Susi ebenfalls zu dem Essen eingeladen hat. Mick grinst, was Ned ignoriert.
„Läuft da was zwischen dir und Susi?“ fragt Marty überrascht. Mick will was sagen, aber verkneift es sich grinsend.
„Wir sind nur Freunde.“ lügt Ned und wirkt etwas ertappt.
Matha legt auf.
„Was ist los?“ fragt Marty, als er ihren Gesichtsausdruck sieht.
„Das war Tim. Wusstet ihr, daß Claudia tatsächlich ausziehen will?“
Alex trifft sich mit Thorsten in der Stadt zum Essen. Nach einem Austausch der neusten Wege, welche die Firmen gehen wollen, erwähnt sie ganz nebenbei, ob er wusste, daß Korth ein kleines Essen gibt.
„Nein. Woher sollte ich davon wissen?“
„Nur so. ich dachte, weil sie ja so eng mit einem Teil der Familie befreundet sind.“ Sie schaut ihn grinsend an. „Vielleicht sollten sie zufällig dort auftauchen. Und auf diesem weg ein paar Informationen herausbekommen, was die so vor haben.“
„Ich weiß nicht...das würde doch auffallen.“
„Ein kleiner Besuch unter Freunden. Was ist schon dabei?“
Thorsten gefällt ihr Blick gar nicht.
Es wird Abend und Susi bedankt sich bei Matha für die Einladung. Diese ist mit den Gedanken woanders und hält Ausschau nach jemanden. Ned kümmert sich liebevoll um Susi.
„Hast du Claudia irgendwo gesehen?“ fragt Matha Marty, doch dieser verneint. Dann kommen Brad und Peter, der sehr beeindruckt von dem Haus und dem Anwesen ist. Brad stellt ihn Matha vor.
„Es ist mir ein großes Vergnügen sie kennenzulernen.“ lächelt Peter und küsst Matha galant die Hand, was diese sehr überrascht.
„Bitte entschuldigt mich. Ich werde mich kurz umziehen.“ sagt Brad und verschwindet hinauf.
„Vielleicht kann ich ihnen solange die Anderen vorstellen.“ sagt Matha zu Peter, der ihr daraufhin folgt.
Marius ist zu Julie ins Krankenhaus gefahren. Er hofft sehr, daß sie sich inzwischen an ihn erinnern kann, aber er wird enttäuscht. Sie sieht das und entschuldigt sich bei ihm.
„Ich will sie...dich nicht verletzen.“ sagt sie traurig.
„Nein nein...das tust du nicht. Du wirst dich schon noch erinnern. Wir müssen einfach nur Geduld haben.“ lächelt er, aber als sie wegschaut, sieht man, wie hart es für ihn ist.
Nachdem Brad wieder zurück ist, entschuldigt Matha sich kurz bei Peter und nimmt Brad zur Seite.
„Weißt du etwas, wieso Claudia plötzlich tatsächlich ausziehen will?“
„Was...ich? Ähm, wieso sollte ich etwas wissen?“
„Na ihr habt in den letzten Wochen doch viel Zeit miteinander verbracht. Hat sie dir irgendwas gesagt? Fühlt sie sich unwohl hier?“
„Nicht das ich wüsste.“
„Ich verstehe das einfach nicht.“
„Vielleicht...vielleicht will sie einfach wieder auf eigenen Beinen stehen.“
Matha nickt. „Vielleicht.“
Da kommt Ned mit Susi und Peter zu ihnen.
„Du hast mir gar nicht erzählt, was für ein toller Kerl Peter ist.“ sagt Ned überschwänglich. „Er kennt sich ja besser aus mit Autos als ich. Vielleicht sollte ich dir mal unseren Fuhrpark zeigen.“
„Das...das wäre phantastisch. Brad hat mir schon viel davon erzählt.“
„Bist du mir böse wenn...“ wendet sich Ned schuldbewusst an Susi. Diese schüttelt lächelnd den Kopf und schon sind Ned und Peter verschwunden.
„Männer!“ sagen Matha und Susi gleichzeitig und lachen.
Marius verlässt das Zimmer und spricht noch einmal mit dem Arzt, der ihm rät einfach den Dingen ihren Lauf zu lassen. Je mehr man Julie unter Druck setzt, um so mehr kann es sein, daß ihr Kopf eine Wand vor ihren Erinnerungen aufbaut.
„Es...es fällt mir nur so schwer sie so zu sehen. So distanziert von mir.“
„Ich weiß, Herr Bauer. Aber es gibt keine andere Methode als alles ruhig angehen zu lassen.“
Marius seufzt.
Beim Essen scheint alles gut abzulaufen. Alle unterhalten sich gut. Claudia ist nun auch dazu gestoßen. Absichtlich zu spät, um Fragen auszuweichen. Peter unterhält sich gut mit Ned und lächelt, als sich sein und Mathas Blick kurz treffen.
„Er ist wirklich ein netter Kerl.“ sagt sie leise zu Brad.
„Ja. Und für mich schon ein guter Kumpel geworden. Der einzige in dieser Werkstatt.“
Der Butler kommt und teilt Matha mit, daß Thorsten in der Halle wartet. Sie steht überrascht auf.
Sie kommt zu ihm und fragt ihn, was passiert sei.
„Alex schickt mich...undercover so zu sagen. Sie hat wohl mitbekommen, daß hier heute eine kleine Party oder so stattfindet und ich soll mich unter euch mischen.“
„Woher...?“ Sie seufzt. „Mittlerweile sollte mich nichts mehr bei ihr überraschen. Komm rein, ich lasse noch ein Gedeck aufsetzen.“
Julie liegt in ihrem Bett und versucht ihre Gedanken zu ordnen. Ein Pfleger kommt zu ihr und fragt, ob er noch etwas für sie tun kann (wobei man meist nur kurz seine Hände und die weißen Sachen von ihm sehen kann). Sie achtet nicht auf ihn und starrt aus dem Fenster.
„Sie sollten sich nicht quälen. Ich habe gehört, daß sie morgen schon entlassen werden können. Freuen sie sich nicht auf zuhause?“
„Schön wäre es. Aber ehrlich gesagt...ich habe Angst davor. Noch mehr Eindrücke, die ich nicht sortieren und einordnen kann.“
„Machen sie sich nicht zu viele Gedanken. Alles kommt wieder in Ordnung. Schlafen sie gut.“
„Danke.“ Sie wendet sich ihm zu, doch er hat das Zimmer bereits verlassen. Dann starrt sie wieder hinaus.

Nach dem Essen sind alle im Kaminzimmer und scheinen sich angeregt zu unterhalten. Claudia will sich zurückziehen, doch Matha hält sie auf.
„Ich würde gern mit dir kurz reden.“
„Sei mir nicht böse, aber ich habe starke Kopfschmerzen und möchte mich einfach nur hinlegen.“ weicht Claudia aus und geht. Matha schaut ihr nachdenklich nach, sieht dann Sarah und geht auf sie zu. „Hast du eine Ahnung, was mit deiner Schwester los ist?“
„Nein. Aber vielleicht fragst du mal deinen Mann.“ antwortet Sarah und wirkt dabei sehr schroff.
Nun ist Matha völlig durcheinander und schaut zu Brad, der sich mit Ned und Peter unterhält.
Mick spricht mit Susi, die sich etwas abseits gesetzt hat. Er fragt sie, ob sie sich denn gut amüsiere, auch wenn Ned sie zur Zeit etwas ignoriert.
„Das kenne ich schon.“ sagt sei, merkt dann, was sie gerade gesagt hat und gerät etwas ins schwanken. „Ich...ähm..ich meine...“
„Du musst mir nichts erklären. Ich weiß, ich habe gesagt, daß ich mich nicht mehr einmischen will, aber ich verstehe nicht, wieso ihr euch das Leben so schwer macht. Man sieht doch, daß ihr in einander verliebt seid. Wieso gesteht ihr euch das nicht ein und gebt euch eine Chance?“
Sie seufzt und schaut zu Ned, der zufällig auch gerade zu ihr sieht und sie anlächelt.
Thorsten ist mit Matha ins Arbeitszimmer gegangen, um mit ihm in Ruhe zu reden.
„Was habt ihr jetzt eigentlich vor?“
„Ganz ehrlich? Ich bin mir nicht sicher.“ seufzt Matha.
Er sieht, daß sie etwas beschäftigt. „Es geht aber jetzt nicht nur um die Firma, oder?“
Matha schüttelt den Kopf und setzt sich. „Irgendwas scheint in diesem Haus vor zu gehen und ich bekomme es nicht mit. Dieser Kampf gegen Alexandra L´Adore kostet mich nicht nur Kraft, sondern auch meine Familie, wenn es so weiter geht.“
„Darf ich offen zu dir sein? Ich habe meine Familie genau aus diesen Gründen verloren. Lass nicht zu, daß dieser Streit mit Alex dich kaputt macht. Konzentriere dich auf die wichtigeren Sachen.“
„Du hast recht. Und trotzdem muss ich auch die Firma retten. Sie ist das einzige, was ich noch von meiner Familie besitze.“
„Und dieses tolle Anwesen.“ grinst Thorsten und sie muss automatisch auch lachen.
„Und dieses Anwesen.“
„Also? Was wirst du jetzt tun?“
Matha zögert etwas und zieht dann eine Mappe aus der Schublade. Sie öffnet diese und zögert wieder.
„Das...das sind Entwürfe, die Marion gemacht hat. Ich habe sie in ihrem Zimmersafe gefunden. So haben sie das Feuer überstanden. Ich habe lange überlegt, ob ich sie benutzen soll. Der Gedanke, daß ich Marions Tod so benutze, hat mich bislang daran gehindert. Aber jetzt...jetzt sehe ich keinen anderen Ausweg.“ Nun schiebt sie die Mappe Thorsten hinüber, der sie staunend ansieht.
„Die sind wunderschön. Diese Farben. Rot dominiert über Gelb. Ein karibisches Feeling. Warm und elegant. Ungewöhnlich für eine Herbstkollektion, aber individuell und einzigartig. Ja, du solltest sie auf jeden Fall umsetzen.“
Matha lächelt während sie die Mappe wieder an sich nimmt. Es klopft und Mick kommt herein. Schnell lässt Matha die Mappe in der Schublade verschwinden.
„Hier seid ihr. Wir vermissen euch schon.“
Matha steht auf und gemeinsam gehen sie zurück.
Sarah klopft bei Claudia an die Tür und geht hinein.
„Was willst du?“ faucht diese sie an. „Hast du nicht schon genug angerichtet?“
„Ich? Wer ist denn mit dem Mann einer Freundin ins Bett gesprungen? Ich doch wohl nicht!“
„Also? Was willst du?“
„Mit dir reden, wenn das möglich ist. War das dein ernst, daß du willst, daß ich zu Mutter zurückziehen soll? Nach allem, was passiert ist?“
„Was ist denn schon passiert, Sarah? Du weißt, wie Mutter ist.“
„Das heißt also, du willst mich nicht mehr in deiner Nähe haben...ist es das?“
„Ich habe nur gesagt...“
„Ich weiß, was du gesagt hast. Ich will wissen, ob du immer noch willst, daß wir zusammen wohnen oder nicht?“
Claudia seufzt und weicht ihrem Blick aus.
„Das ist mir Antwort genug.“ sagt Sarah enttäuscht und geht.
Claudia ist versucht ihr hinter her zu laufen, tut es aber nicht.
Julie hat einen quälenden Albtraum, in dem sie Marius als Bösewicht sieht, der sie dazu zwingt mit ihr zu kommen. Auch Kelly taucht darin auf, aber weigert sich einzumischen. Sie muss allein aus dieser Situation finden. Julie fühlt sich ängstlich und allein, bis jemand ihr plötzlich eine Hand reicht.
„Komm mit mir...ich werde dir helfen.“ sagt eine sanfte Stimme und Julie ergreift zögerlich die Hand und erwacht plötzlich.
„Alles in Ordnung?“ fragt der Pfleger, der bei ihr im Zimmer steht. Sie versucht den Traum von sich ab zu schütteln. Er reicht ihr ein Glas Wasser.
„Trinken sie etwas. Das wird ihnen gut tun.“
Sie fühlt sich etwas schwach.
„Kommen sie...ich helfe ihnen.“ sagt er und setzt sich neben sie. Da erkennt sie, daß es die Stimme aus ihrem Traum gewesen ist. Sie schaut ihn an und freundlich lächelnd sieht der Pfleger sie an...es ist Daniel.
Die Gäste werden verabschiedet. Ned entschuldigt sich noch einmal bei Susi, daß er sie so allein gelassen habe.
„Schon gut. Es war ein netter Abend.“ lächelt sie.
Auch Peter bedankt sich, besonders bei Matha für ihre Gastfreundschaft.
„Vielleicht wiederholen wir es bald mal wieder.“ sagt sie.
„Das würde mich mehr als freuen.“ lächelt er und geht.
„Wirklich sympathisch.“ sagt sie zu Brad.
Am Morgen: Mick und Ned kommen gemeinsam ins Frühstückszimmer, wo Matha und Marty schon sitzen, und unterhalten sich über den gestrigen Abend. Mick versucht Ned darauf aufmerksam zu machen, daß Susi ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hat. Marty schaut kurz über die Zeitung zu den Beiden hinüber und grinst.
„Wusste ich es doch.“
Ned ist es peinlich und weicht aus. „Habt ihr schon gehört, daß Claudia ausziehen will? Weißt jemand wieso?“
„Keine Ahnung. Ich wollte mit ihr reden, aber sie weicht mir aus.“ seufzt Matha.
Marty schmunzelt über etwas in der Zeitung.
„Was ist?“
„Diese L´Adore...sie ist echt verrückt.“
„Wieso? Was plant sie denn dieses Mal?“ grinst Mick. „Designerklamotten für Vögel?“
„Nein. Sommer im Herbst.“ lacht Marty.
Matha stutzt und reißt dem überraschten Marty die Zeitung aus der Hand.
„Das...das kann doch nicht sein!!“ flucht sie und springt auf.
„Was hat sie denn?“ fragt Ned und Marty und Mick ziehen nur die Achseln hoch.
Schon ist Matha bei Thorsten zuhause und beschimpft ihn als miesen Hund und Verräter.
„Und ich dumme Gans habe dich auch noch vor den Anderen verteidigt. Niemals kann er der Spion von L´Adore sein! Wie dumm ich war!“
„Kannst du mir bitte erklären, was los ist? Ich verstehe nur Bahnhof!“
„Du gibst es also nicht einmal zu. Nicht einmal jetzt, nachdem es aufgeflogen ist?“
„Was? Wovon redest du?“
„Davon!!“ sie wirft ihm die Zeitung hin, die er sich sofort nimmt.
„Daß du mich so hinterhältig hintergangen hast. Aber ich schwöre dir...dir und deiner Busenfreundin...ich mache euch Beide fertig!“ Sie raucht davon, gerade als Sicherheitsmänner ins Zimmer kommen. Thorsten winkt diesen zu, daß sie gehen können und schaut wieder in die Zeitung.
„Das kann doch nicht...“ erstarrt er.
Der Artikel in der Zeitung, mit einem Bild von Alex´ strahlendem Gesicht, trägt die Überschrift: >>L´Adore bringt Farbe in den tristen Herbst “CARIBEAN AUTUM“<<
„Dieses Miststück!“ flucht Thorsten und zerknüllt wütend die Zeitung.

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