Nach dem Vorspann,
Kamerafahrt über Essen. Dann das Penthousegebäude , wo Alexandra
wohnt. Kamera fährt die Fassade hoch; Schnitt auf Thorsten, der von
Uzur in die Ecke gedrängt wird, Thorsten wird langsam immer nervöser
und rechnet jeden Moment damit, daß Uzur zuschlägt oder ihn sogar
umbringt. Als es immer enger wird, geht plötzlich die Tür auf und
Alexandra tritt herein.
„Was ist denn hier los?“
Thorsten atmet erleichtert
auf, da Uzur nun von ihm ablässt. Dann stolpert Mick, völlig
atemlos,hinter Alexandra zur Tür herein.
Ned ist zum
Fuhrpark gefahren und sieht dort, wie Peter auf einer Mauer sitzt.
„Hey!“ sagt Ned und
setzt sich zu ihm.
Peter scheint es peinlich
zu sein, daß Ned ihn so sieht.
„Was ist passiert?
Stimmt was nicht?“
„Ach, halb so wild.“
„Komm schon. Ich sehe
doch, daß dich etwas beschäftigt. Es geht um eine Frau, oder?“
Peter schweigt, was Ned
grinsend als Bestätigung nimmt. Er steht auf, geht ins Gebäude zu
einem Kühlschrank, holt zwei Flaschen Bier heraus und kehrt zurück.
Er reicht eine Flasche Peter, stößt kurz mit ihm an und sie trinken
einen Schluck.
„So. Und jetzt erzähl
mal.“
Nachdem Thorsten
und Mick Alexandra mit ihren Recherchen konfrontieren, rechnen sie
damit, daß Alex alles abstreitet und sie und Uzur sie aus der
Wohnung werfen, aber Alexandra bleibt ganz ruhig, Uzur grinst nur.
„Dir wird dein dämliches
Grinsen schon noch vergehen.“ sagt Mick.
„Seht doch endlich ein,
daß ihr keine Chance habt.“
„Wir werden ja sehen, ob
die Polizei das ebenso sehen wird.“ erwidert Thorsten gelassen.
„Ohne Beweise? Viel
Erfolg ihr Loser.“ lacht Uzur.
Das reicht den Beiden und
sie stehen auf.
„Ich hoffe, Du siehst
endlich ein, daß du mit derartigen Methoden nicht mehr
weiterkommst.“ sagt Thorsten und schaut Alexandra ernst an.
„Auch wenn du es mir
nicht glauben wirst: Ich werde meine Ziele auch ohne diese Mittel
erreichen.“
Sie begleitet die beiden
zur Tür und nachdem diese sich hinter ihnen geschlossen hat, dreht
sie sich zu Uzur um und schaut diesen scharf an. „Und nun zu dir,
mein Lieber. Ich möchte, daß du deinen Krempel zusammenpackst und
verschwindest.“
Uzur vergeht das lachen
tatsächlich und starrt sie an ohne sich zu bewegen. Sie gießt sich
etwas zutrinken ein, nimmt einen Schluck, verharrt und dreht sich
dann wieder zu ihm um. „Hast du mich nicht verstanden? Oder soll
mein Sicherheitspersonal dich vor die Tür setzen.“
„Du...du meinst das
ernst?“
„Sehe ich aus, als würde
ich Witze machen?“
„Aber...Du und
ich...wir...“
Sie lacht. „Schätzchen.
Es gibt und gab nie ein wir. Und nun mach, daß du verschwindest,
bevor ich dich wirklich hinauswerfen lasse.“
Er stürzt zu ihr hin und
schaut sie bedrohlich an.
„Vorsicht, mein Lieber.“
sagt sie und schaut an ihm vorbei. Er folgt ihrem Blick und sieht
eine Überwachungskamera. Er erkennt, daß er keine Chance hat und
verschwindet wütend in ihrem Schlafzimmer. Sie grinst siegessicher.
In der Villa wird
zu Abend gegessen. Nur Mick, Peter und Jakob fehlen. Zudem wirkt die
Stimmung sehr erdrückend.
Rudi versucht etwas die
Konversation anzuregen, doch wirklich gelingen tut es nicht.
„Ähm. Wo sind
eigentlich Mick und Peter?“ fragt er dann vorsichtig.
„Peter lässt sich
entschuldigen.“ erklärt Ned. „Er muss noch ein paar Dinge im
Fuhrpark erledigen.“
„Diesen Fuhrpark wollte
ich mir auch mal näher ansehen.“
„Du interessierst dich
für Autos?“ ereifert sich Ned, endlich ein Thema gefunden zu
haben.
„Klar. Ich bin auch nur
ein Mann.“ lacht Rudi und selbst Matha muss leicht schmunzeln. Sie
bemerkt aber, daß Kelly mit ihren Gedanken woanders zu sein scheint
und fragt sie flüsternd, was los sei. „Du denkst an Marty, habe
ich Recht?“
Kelly nickt. „Irgendwie
habe ich ein ungutes Gefühl.“
„Keine Sorge. Ich bin
mir sicher, daß er schon bald zurückkommen wird und dann sprecht
ihr euch endlich in Ruhe aus.“ Zuversichtlich tätschelt Matha
Kellys Hand und sie lächeln sich an.
Da kommt Jakob
hereingestürmt und wirkt sehr aufgebracht. Alle drehen sich zu ihm
um.
Kelly telefoniert
im Arbeitszimmer. Vor der Tür erklärt Jakob den anderen, was er
weiß, daß Marty einen Unfall hatte und im Krankenhaus in Dublin
liegt.
„Wie...wie geht es ihm?“
fragt Matha, als Kelly blass das Arbeitszimmer verlässt.
Sie will etwas sagen, als
ihre Beine versagen und sie ohnmächtig zusammenbricht. Rudi kann sie
gerade noch auffangen.
Chris und Julie
sitzen bei ihm zuhause und es scheint ihnen gut zugehen. Er küsst
sie und geht in die Küche, um etwas zutrinken zu holen. Dabei
verändert sich Julies Miene und sie wirkt plötzlich traurig. Doch
als er wieder zurückkommt und ihr ein Glas reicht, schaut sie wieder
fröhlich. Aber nicht so gut, daß er es nicht bemerkt.
„Kopf hoch, Julie. Es
sind nur ein paar Wochen. Dann bin ich nicht mehr dein Lehrer und wir
können ganz beruhigt sein und müssen uns vor niemanden mehr
verstecken.“
„Das wäre wirklich zu
schön. Aber...was wirst du dann machen?“
„Was meinst du damit?
Ich werde dich knuddeln bis dir die Luft wegbleibt.“ grinst er und
beginnt sie wild zu drücken. Sie lacht.
„Nein...das meinte ich
damit nicht. Was ist mit deiner Arbeit? Was wirst du machen, wenn der
Job an unserer Schule vorbei ist? Hast du schon was neues in
Aussicht?“
„Nee, leider nicht.“
seufzt er. „Dann heißt es wieder abwarten bis irgendwo eine Stelle
frei wird.“
Stille. Dann schaut er zu
ihr und sie bemerkt, daß er erneut Schabernack im Sinn hat.
„Und bis dahin...“
grinst er und fällt wieder über sie her.
Der Arzt kommt aus
Kellys Zimmer, wo Jakob an ihrem Bett sitzt.
„Und? Wie geht es ihr?“
fragt Matha besorgt.
„Ich habe ihr etwas zur
Beruhigung gegeben. Morgen früh werden wir weiter sehen.“
„Danke, Dr. Nolan, daß
sie so schnell gekommen sind.“
„Ich begleite sie noch
zur Tür.“ sagt Ned und geht voraus.
Matha schaut durch den
Türspalt zu Jakob und Kelly, bevor sie das Zimmer betritt.
„Ich habe noch mal mit
unserer Mutter gesprochen.“ flüstert Jakob mit einem Kloß im
Hals, ohne von seiner Schwester aufzusehen. „Marty...er wurde
während des Sturms von einem entwurzeltem Baumstamm getroffen. Die
Ärzte kämpfen um sein Leben.“ Er schaut besorgt zu Matha hoch.
„Es sieht nicht gut aus.“
Matha versucht die Fassung
zu wahren, streicht Jakob über den Rücken und geht gefasst aus dem
Zimmer. Nachdem sie die Tür geschlossen hat, bricht sie in Tränen
aus.
Am nächsten Morgen
kann Ned es kaum glauben, daß Martys Unfall schon in der Zeitung
steht. Wütend wirft er das Blatt
weg. Mick kommt herein und hat den Artikel auch schon gelesen.
„Ist...ist
es wahr?“
Ned
nickt. „Ich weiß nicht, wie diese Journalisten das erfahren
konnten, aber ja...es stimmt.“
„Wie
geht es Kelly?“
„Sie
hatte einen Zusammenbruch. Aber Dank Beruhigungsmittel müsste sie
die Nacht gut durchgeschlafen haben.“
Jakob
kommt herein gestürzt. „Habt ihr Kelly gesehen? Ich wollte nach
ihr sehen, aber...sie ist verschwunden.“
Ratlose
Blicke zwischen Mick und Ned.
Kurz darauf suchen
alle nach Kelly. Dabei stoßen Peter und Matha aufeinander. Sie weiß
nicht genau, wie sie mit ihm umgehen soll, aber er versichert ihr,
daß er ihre Entscheidung akzeptiert hat.
„Das freut mich sehr zu
hören.“
Dann sucht sie weiter und
er schaut ihr hinterher.
IRLAND: Unterdessen
warten Laura und Joe auf die ersten Ergebnisse. Dabei bemerkt Laura,
daß Joes Haltung zu Marty sich gewandelt hat. Er wollte nicht, daß
so etwas schlimmes passiert.
„Das weiß ich doch,
Joe. Es war ein Unfall.“
Dann hört sie eine leicht
hysterische Frauenstimme. Sie schaut um die Ecke und sieht Kelly an
der Rezeption stehen.
„Kelly?“
„Mum!“ ruft Kelly und
wirft sich ihrer Mutter in die Arme. „Wie geht es ihm?“
„Leider gibt es noch
keine neuen Ergebnisse. Sie versuchen die Blutungen zu stoppen. Komm,
Kind. Setz dich erst einmal.“ Sie führt Kelly um die Ecke, wo Joe
aufsteht und verzeihend zu Kelly blickt, doch diese wird wütend.
„Das ist alles nur deine
Schuld!“
„Kind.“ versucht Laura
sie zu beruhigen.
„Schon gut, Laura. Sie
hat recht. Und es tut mir leid.“
„Das sollte es auch! Und
ich schwöre dir, wenn Marty nicht überleben sollte, werde ich
persönlich dafür sorgen, daß es dir noch viel mehr leid tut!“
Jakob beruhigt
alle, als er ihnen mitteilt, daß seine Mutter angerufen und gesagt
hat, daß Kelly bei ihnen ist.
„Da bin ich sehr
erleichtert.“ atmet Matha auf.
„Matha. Kann ich kurz
mit dir sprechen?“ fragt Mick und geht mit ihr ins Arbeitszimmer.
Auch Ned ist beruhigt und
ihm fällt erschrocken ein, daß er zu Susi wollte.
„Also, hier ist echt
immer etwas los.“ schüttelt Rudi den Kopf.
Thorsten wird von
Igor in Alexandras Büro geführt, wo diese schon auf ihn wartet und
ihm etwas zu trinken anbietet. Er lehnt ab.
„Was genau verschafft
mir die Ehre, daß ich sofort kommen sollte?“
„Sofort zur Sache? Gut.
Lassen wir die Floskeln. Es geht um gestern Abend.“
„Willst du dich wieder
herausreden?“
„Nein. Das habe ich
nicht vor. Alles, was ihr herausgefunden habt, was ich im übrigen
sehr clever finde, stimmt. Ich habe Uzur bei den Korths
herumschnüffeln lassen und auch die Sabotage geht auf sein Konto.“
„Aha. Und warum erzählst
du mir das?“
„Weil ich dich wissen
lassen will, daß ich ein wenig über deine Worte gestern nachgedacht
habe.“
Überrascht und skeptisch
zieht Thorsten eine Augenbraue hoch.
„Ja. Schau nicht so.
Auch ich kann mich ändern. Wenn ich das Monopol haben will, muss es
so geschehen, daß es durch Leistung und Innovation erreicht wurde.
Wie stehe ich denn sonst am Ende da?“
„Du siehst mich mehr als
überrascht...und skeptisch. Das klingt ja alles wirklich toll und
nichts würde mich mehr freuen, als wenn das der Wahrheit entspräche.
Die Frage aber bleibt: wieso erzählst du es mir? Solltest du das
nicht eher mit Matha klären? Immerhin hast du ihr die ganze Zeit die
Hölle heiß gemacht.“
„Du hast Recht und auch
das habe ich noch vor. Aber als erstes solltest du es erfahren. Halte
mich für eine Spinnerin, aber ich mag dich und vor allem bewundere
ich deine Leistungen.“
„Honig.“
„Bitte was?“
„Du schmierst mir Honig
um den Bart und ich wüßte zu gern, warum.“
„Du irrst dich,
Thorsten. Es ist wirklich als ehrliches Kompliment gemeint. Und wenn
du mich näher kennen würdest, wüßtest du das.“
Igor kommt herein und
erinnert Alexandra an ein wichtiges Meeting.
„Du musst mich jetzt
leider entschuldigen. Aber du hörst ja selbst: Termine, Termine,
Termine.“ begleitet sie Thorsten lächelnd zum Fahrstuhl.
Er steigt ein, bedankt
sich und lächelt.Nachdem sich die Tür schließt wirkt er aber wie
zuvor skeptisch.
Elisabeth hat
Tobias von der Schule abgeholt und versucht herauszufinden, ob die
Gerüchte aus der Zeitung der Wahrheit entsprechen. Tobias kann es
nicht bestätigen, weil man den Kindern nichts erzählt.
„Aber ich glaube schon,
daß da etwas dran ist. Die ganze Familie ist völlig aufgelöst.“
„So. Sind sie das?
Interessant.“
Susi ist so wütend,
daß sie Ned kaum zu Wort kommen lässt.
„Ich hatte wirklich
einen guten Grund...“
„So?“
„Ja...“
Susi zückt die Zeitung
und hält sie ihm vor die Nase. „Ich weiß Bescheid.“ Dann seufzt
sie und wird ruhiger. „Und schon wieder hast du mich außen vor
gehalten, Ned. Ich hatte wirklich gedacht...wir wären jetzt schon
ein paar Schritte weiter. Aber wieder hast du mich enttäuscht.“
„Das wollte ich nicht,
Susi. Wirklich...“
„Und doch hast du es
getan.“
„Es wird nicht wieder
vorkommen.“
„Stimmt, Ned. Das wird
es nicht.“ Sie schaut ihn traurig und ernst an. Er versteht, was
sie damit andeuten wollte und lässt den Kopf hängen. Er geht.
Mick hat sich mit
Thorsten getroffen und ihm gesagt, daß Matha nun alles weiß. Sie
wirkte gar nicht überrascht. Dafür Mick um so mehr, als Thorsten
die skurrile Geschichte von dessen Treffen mit Alexandra berichtet.
„Und? Glaubst du ihr?“
„Bist du verrückt? Wenn
ich eines weiß, dann, daß ein Leopard niemals seine Flecken
verliert.“
„Aber was bezweckt sie
mit dieser Versöhnungshaltung?“
„Tja, wenn ich das mal
wüßte.“
Nachdem auch Chris
erfahren hat, was passiert ist, tröstet ihn Julie. Dabei sind sie
sehr unachtsam. Als Julie es bemerkt, drückt sie Chris erschrocken
von sich und schaut sich ängstlich um. Doch sie scheinen Glück
gehabt zu haben. Sie steht auf.
„Ich...ich kann das
nicht.“
„Julie...Bitte, wir
dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren.“
„Aber was ist das für
eine Beziehung, wenn ich den Mann, den ich liebe nicht einmal Trost
spenden kann, ohne Angst haben zu müssen, daß er sich dafür
strafbar macht, wenn wir erwischt werden?“
„Ich weiß, was ich da
von dir verlange. Und es tut mir wirklich leid.“ er kneift die
Augen zu und seufzt. „Ich denke, das beste ist, wenn wir uns nicht
mehr sehen.“
Julie dreht sich
schwungvoll zu ihm um und starrt ihn entrüstet an.
IRLAND: Kelly
starrt aus dem Fenster des Krankenhauses, als ihre Mutter ihr einen
Kaffee bringt. Sie bittet noch einmal über Joes Verhalten hinweg zu
sehen. Seit Martys Unfall ist er wie ausgewechselt.
„Ich glaube, er hat
seinen Fehler endlich eingesehen.“
„Davon wird Marty auch
nicht wieder gesund. Wer weiß, ob er diese OP überhaupt überlebt?
Sie dauert schon Stunden und niemand gibt uns auch nur irgendeine
Information.“ Sie bricht in Tränen aus und Laura nimmt sie in den
Arm. Joe hat das mitangesehen und wirkt sehr betroffen.
Als Elisabeth nach
hause kommt, wird sie schon von Sarah erwartet. Sie hat den Artikel
auch gelesen und nachdem Elisabeth ihr gesagt hat, daß sie sich mit
Tobias getroffen habe, macht sie sich doch etwas Sorgen.
„Und genau das, war es,
was ich dir die ganze Zeit klar machen wollte, Kind. Genau deswegen
will ich, daß Tobias zu uns kommt. Diese Familie ist das reinste
Gift für ihn. Egal, was der Junge sagt: das kann so nicht weiter
gehen.“
„Heißt das etwa...?“
„Jawohl. Auch wenn du
das für Falsch hältst. Ich werde dafür sorgen, daß Tobias zu
seiner richtigen Familie zurück kommt. Basta!“
Julie will gerade
das Schulgelände verlassen, als Chris sie einholt und fest hält.
„Wieso läufst du jetzt
weg? Ich dachte, das wäre genau das, was du wolltest?“
„Das hast du wirklich
gedacht? Ich hatte mit ein wenig mehr gerechnet, als daß du sofort
den einfachsten Weg wählst.“
„Aber...ich will dir
doch nur einen Gefallen tun, damit du wieder ruhig schlafen kannst.“
„In dem du ohne jeden
Kampfgeist alles hinwirfst?“
Er seufzt. „Ich verstehe
euch Frauen einfach manchmal nicht.“
„Tja. Ein wenig Mühe
geben musst du dir schon.“ grinst sie.
„Daraus soll mal einer
schlau werden.“
Matha sitzt in
ihrem Büro und kann sich kaum konzentrieren. Ein Mitarbeiter will
ihr etwas mitteilen, doch sie bittet ihn später wieder zu kommen.
Dann taucht auch noch Alexandra auf.
Matha verdreht die Augen,
als diese sich nicht abwimmeln lässt und sich hinsetzt.
„Machen wir es doch
kurz, okay? Ich weiß schon, was sie und mit wem sie es getan haben.
Sind sie jetzt zufrieden?“
„Nein. Ich gebe zu, ich
habe nicht ganz faire Mittel eingesetzt, um meinen Willen zu
bekommen.“
Matha lacht kurz auf.
„Nicht ganz fair...das ist wahrlich untertrieben.“
„Wichtig ist nur: ich
sehe meinen Fehler ein und werde nun einen vollkommen fairen Kampf
führen.“
„So? Und wo ist der
Haken an der Sache?“
„Es gibt keinen.“
„Ach kommen sie,
Alexandra. Sie wollen doch nicht allen ernstes sagen, daß sie nicht
wieder irgendeine Hinterlist im Sinn haben um Korth endgültig zu
ruinieren.“
„Glauben sie es oder
nicht, aber genau so ist es. Wenn ich Korth vom Sockel stoße, dann
soll es ganz legitim ablaufen.“
Matha zieht skeptisch die
Augen zusammen.
IRLAND: Gerade als
Kelly und Laura um die Ecke kommen, sehen sie, wie Joe einen Aufstand
macht, weil er endlich wissen will, was mit seinem Schwiegersohn sei.
Man solle ihm endlich Informationen zukommen lassen oder er würde
das ganze Hospital zusammen schreien. Eingeschüchtert verspricht die
Krankenschwester sich darum zu kümmern. Laura ist stolz auf
ihn...doch Kelly bleibt weiter auf Abstand.
Thorsten will
gerade den Laden verlassen, als Uzur auftaucht und ihn an die Wand
drückt und dabei seinen Arm auf Thorstens Hals presst. Er gibt ihm
die Schuld, daß er nun alles verloren habe.
„Das hast du dir alles
selbst zu zu schreiben, du Irrer.“ röchelt Thorsten.
„Ich schwöre dir, das
wirst du bitter bereuen.“
„Vor allen Zeugen?“
„Ich habe nichts zu
verlieren. Du hast doch gesagt, ich bin irre, oder nicht?“
Da zieht ihn jemand
zurück. Es ist Ned.
„Mach das du wegkommst,
du Psychopath.“
„Das ist noch nicht
vorbei.“ droht Uzur, bevor er verschwindet.
„Alles klar bei dir?“
Thorsten nickt, wirkt aber
dennoch geschockt während er seinen Hals reibt.
Matha kommt
nachhause und erfährt von Jakob, daß Kelly sich gemeldet habe. Die
OP sei nun vorbei, aber noch sei Marty nicht außer Lebensgefahr.
„Kann ich irgendetwas
für dich tun?“
„Nein danke.“ lächelt
sie ruhig und geht ins Kaminzimmer. Dort lässt sie sich weinend auf
dem Sofa nieder.
Chris hat Julie
nachhause gebracht und so sitzen sie nun in seinem Wagen vor der Tür.
Es ist recht schweigsam. Sie will aussteigen.
„Julie? Ich will dich
nicht verlieren. Es wird sicher noch eine harte Zeit, aber ich bin
sicher, wir schaffen das.“
Sie lächelt ihn an.
„Ich lieb dich nämlich,
weißt du?“ grinst er verschmitzt. Sie boxt ihn liebevoll auf den
Arm.
„Ich dich auch, du
verrückter Kerl.“
Dann küssen sie sich.
Mick kann es nicht
glauben.
„Was hat dieser Irre
gemacht? Man muss dem doch das Handwerk legen.“
„Ach, Hunde die Bellen
beißen nicht.“ lacht Thorsten.
„Na, du musst es
wissen.“ zuckt Ned mit den Schultern. „Aber wenn du doch Anzeige
erstatten willst, werde ich dich gern vertreten.“
„Danke.“
IRLAND: Joe sitzt
allein am Fenster des Krankenhauses, als Kelly zu ihm kommt.
„Danke dir.“
„Das habe ich gern
getan. Hör zu, Liebling. Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht
und ich verlange auch gar nicht, daß du mir verzeihst. Doch du
sollst wissen, daß ich in den letzten Tagen, als dein Marty hier
aufgetaucht ist, viel nachgedacht habe. Er muss dich wirklich über
alles lieben, daß er das auf sich genommen hat. Und gerade, als ich
das eingesehen habe, ist dieser schlimme Unfall passiert. Ich hoffe
wirklich von ganzem Herzen, daß er es schafft und ich gebe euch gern
meinen Segen.“
Er hält ihr etwas
zitternd die Hand hin. Doch statt diese zu ergreifen, umarmt sie ihn.
Laura steht an der Ecke und ist sichtlich gerührt von dieser
Versöhnung.
Jakob sitzt in der
Küche und starrt auf seine Tasse, die er in der Hand hält. Da kommt
Rudi herein und redet mit ihm, was dieser erst gar nicht mitbekommt.
Das merkt Rudi und setzt sich zu ihm, was Jakob zusammen zucken
lässt.
„Alles in Ordnung mit
dir?“
„Oh...na ja, wie man es
nimmt. Die Umstände hier sind ja nicht gerade berauschend. Ich
dachte ich komme her, gehe meiner Schwester und ihrer neuen Familie
ein wenig auf den Geist und lerne etwas Deutschland kennen.
Stattdessen schaffe ich es in kürzester Zeit meine Eltern gegen
Kelly und Marty aufzuhetzen und dann auch noch den Ehemann meiner
Schwester in Lebensgefahr zu bringen.“
„Wow. Das klingt aber
sehr dramatisch, als wäre das alles allein deine Schuld.“
„Aber das ist es doch
auch. Wenn ich nicht gewesen wäre, würden Kelly und Marty immer
noch glücklich oben in ihrem Zimmer sitzen.“
„Also, wenn du mich
fragst, und auch wenn nicht, ist das nun wirklich nicht dein
Verdienst. Sondern das sture Verhalten deines Vaters. Wieso ist er
eigentlich so? Ist es dieses typische “meine-Tochter-gehört-nur-mir“
- Ding?“
„Tja. Kelly war immer
sein Sonnenschein. Seine Prinzessin. Als sie aber andere Wege gehen
wollte, als er es sich gewünscht hat, änderte sich alles. Die
Fronten haben sich stark verhärtet.“
„Lass mich raten: und
dann hat sie auch noch geheiratet ohne seine Einwilligung zu holen.“
„Ja, das wird wohl der
letzte Tropfen gewesen sein.“
„Siehst du. Also nicht
dein Verschulden.“
„Nur, daß ich Marty
diesen Tipp gegeben habe. Daß er allerdings zu meinen Eltern fliegt,
um mit Vater zu reden...das hatte ich nicht geahnt.“
Chris und Julie
haben miteinander geschlafen und beide wirken sehr glücklich.
„Das hatte ich nicht
kommen sehen.“ wirkt er leicht verlegen.
„Geplant war es ja auch
nicht.“ grinst sie. „Aber ich fand es schön.“
Sie beugt sich zu ihm
hinüber und streichelt ihn zärtlich.
„Das kann ich nur
bestätigen.“
Sie küssen sich. Dann
wird er wieder ernst und lehnt sich zurück.
„Woran denkst du?“
„Daß wir morgen früh
wieder so tun müssen, als ob wir ein normales Lehrer-Schüler
Verhältnis hätten. Und das kotzt mich jetzt schon tierisch an.
„Sch.“ legt sie ihm
einen Finger auf den Mund. „Bis dahin vergeht noch etwas Zeit.“
Sie küsst ihn und animiert davon, rollt er sich wild über sie.
Alexandra sitzt
noch spät in ihrem Büro. Da hört sie etwas. Sie ruft nach Igor,
aber er kommt nicht. Sie schaut etwas irritiert und geht langsam in
den Bürovorraum, wo eigentlich Igor sitzen sollte, aber von ihm
keine Spur. Sie hört eine Tür zufallen.
„Igor?“ ruft sie nun
etwas zaghaft und greift zum Telefonhörer, um die Sicherheit
anzurufen, aber die Leitung ist tot. Nun wird sich sichtlich nervös
und als erneut ein Geräusch zu hören ist, läuft sie in ihr Büro
zurück, greift in eine Schublade und holt eine Pistole heraus, die
sie nun auf die Tür richtet. Als jemand eintritt, schießt sie mit
zugekniffenen Augen in völliger Panik.
IRLAND: Laura
bedankt sich bei Kelly, daß sie Joe verziehen hat.
„Ich habe ihn noch nie
so gesehen und gespürt, daß er es wirklich ehrlich meint.
Vielleicht verrät er mir auch demnächst, was er mit Marty
gesprochen hatte, daß er seine Meinung geändert hat.“
„Das wird dir dein Mann
ganz sicher selbst erzählen.“
Kelly wirkt verängstigt.
„Und was, wenn nicht?“
„So darfst du nicht
denken, mein Schatz. Es wird alles gut. Wirst schon sehen.“
Da kommt Joe um die Ecke
und sieht sehr ernst aus.
„Kelly, mein Engel. Der
Arzt will mit dir sprechen.“
Zitternd schaut Kelly zu
ihrer Mutter, die auch verängstigt aussieht.
Chris hat sich
angezogen und gibt Julie einen Kuss auf die Stirn.
„Ich will nicht gehen.
Aber ich denke es ist besser, wenn ich nicht die ganze Nacht hier
bleibe.“
„Ich kann es kaum
erwarten, daß diese zwei Wochen endlich um sind. Auch, wenn du dann
keine Arbeit hast. Ich hoffe du verzeihst mir meinen Egoismus.“
Er küsst sie, dieses Mal
richtig. „Beantwortet das deine Frage?“ zwinkert er ihr zu. Sie
nickt grinsend.
„Aber jetzt sollte ich
wirklich gehen...“
Er geht durch die Tür,
doch bevor sie diese schließt, küsst er sie noch einmal. Dann folgt
dieses Spiel ein zweites mal, was sie sehr amüsiert.
„Wenn das so weiter
geht, kannst du auch gleich bleiben. Überlege es dir noch mal.“
„Glaub mir, nichts
lieber als das.“ seufzt er und küsst sie noch einmal, während sie
langsam die Tür schließt. Dann seufzt sie und geht zurück ins
Schlafzimmer, als es schellt. Sie grinst und geht zur Tür zurück.
„Also doch bleiben...?“
lacht sie, als sie öffnet und erschrickt, als Clint vor ihr steht.
„Da muss ich dich
enttäuschen. Dein Lover ist schon weg. Aber ich denke, wir sollten
uns mal unterhalten.“ Und ohne zu fragen, geht er an ihr vorbei in
die Wohnung. Verwirrt und etwas eingeschüchtert schließt sie die
Tür. Man sieht nur noch wie diese von außen ins Schloss fällt.
Peter sieht wie
Matha traurig die Treppen hinauf geht und in ihrem Zimmer
verschwindet. Er klopft leise und tritt ein.
„Bitte, Peter. Jetzt
nicht.“
„Ich sehe doch, daß es
dir nicht gut geht. Kann ich denn gar nichts für dich tun?“
Sie schüttelt den Kopf
und starrt aus dem Fenster in den Park. Er geht zu ihr.
„Du wirst sehen: nach
allem, was ich gehört habe, scheint Marty doch ein Kämpfer zu
sein.“
Sie bricht in Tränen aus.
Er fängt sie auf und streichelt ihr tröstend über den Rücken.
Dann nimmt er vorsichtig ihr Gesicht und schaut sie an.
„Alles wird gut. Alles
wird gut.“ beruhigt er sie und bevor sie etwas tun kann, küsst er
sie.
Plötzlich geht das Licht
an und Beide drehen sich zur Tür um.
„Was geht denn hier vor
sich?“ starrt Brad ungläubig zu ihnen.
Matha reißt überrascht
die Augen auf.
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