Brad und Claudia küssen sich
immer noch leidenschaftlich, bis Claudia Brad plötzlich von sich
schiebt und meint, es sei nicht richtig. Völlig aufgelöst stürmt
sie aus dem Zimmer. Brad kann nicht fassen, was er getan hat und weiß
mit dieser Situation nicht umzugehen, während Claudia auf dem Gang
vollkommen fertig an der Wand lehnt und mit den Tränen kämpft.
Unterdessen erreicht ein
Krankenwagen die Klinik. Im nächsten Moment wird die schwer
verletzte Julie Richtung OP-Saal geschoben; gefolgt von Kelly, die
sichtlich mitgenommen ist. Sie will bei Julie bleiben, wird aber
gebeten vor dem OP zu warten. Dann spricht sie plötzlich ein
Polizist hinter ihr an. Er habe ein paar Fragen bezüglich des
Unfalls.
Mick betritt den
Besprechungsraum und ist verwundert über die Eintracht in der Matha
und Marty dort über den neuen Skizzen schauen.
„Sieht so aus, als wenn ihr euch
endlich wieder zusammen gerauft hättet. Das freut mich.“ lächelt
er.
„Ja ja, sag es ruhig...ich habe mich
vollkommen dumm aufgeführt.“ erwidert Matha.
„Das würde ich niemals sagen...aber
jetzt wo du es schon erwähnst...“ grinst Mick. „Aber ernsthaft:
was machen wir jetzt gegen diesen Spion.“
„Marty ist davon überzeugt, daß
Thorsten dahinter steckt.“
„Thorsten? Wie kommst du denn darauf?
Er hat sich doch wirklich gut benommen.“
„Vielleicht sollten wir genau das
denken. Ich habe ihn gesehen...mit Alexandra L´Adore.“
„Na und? Das heißt doch noch gar
nichts.“
„Aber es passt alles zusammen. Er war
auch hier in der Firma und kurz darauf wartet L´Adore mit der selben
Kampagne auf, die wir geplant hatten.“
„Ich weiß nicht. Ich kann mir nicht
vorstellen, daß er etwas damit zu tun hat.“
„Wir werden es herausfinden müssen.“
sagt Matha.
„Aber wie wollt ihr das anstellen?“
Kelly sitzt mit dem Polizisten
in einer Warteecke des Krankenhauses und nimmt ihre Aussage auf.
Leider ging alles so schnell, daß sie den wagen gar nicht richtig
erkennen konnte. Aber er war blau. Da erinnert sich Kelly an
etwas...Daniels Wagen ist ebenfalls blau und er wollte sich rächen.
„Was wollen sie damit sagen?“
„Er...er wollte nicht Julie
überfahren....sondern...mich!“
Sarah wundert sich darüber, daß
Claudia zuhause im Wintergarten sitzt.
„Musst du denn gar nicht arbeiten?“
„Wie...? Oh, verflixt. Ich...ich
komme viel zu spät.“ ärgert sich Claudia und stürmt an ihrer
Schwester vorbei, die nur den Kopf schüttelt. Dann lenken Tim und
Tobias sie auch schon wieder ab.
Boris bringt Alex einige
Unterlagen und gratuliert ihr zu ihrer Einschätzung von Thorsten
Mars.
„Ich habe ja gesagt, Boris. Sie
müssen noch einiges lernen.“
„Und ich bin froh von der Besten
lernen zu dürfen.“
„Der Anfang ist damit gemacht.“
„Und wie geht es nun weiter?“
„Geduld, mein Lieber. Nur Geduld.“
Marius stürmt zu Kelly, als
diese gerade den Polizisten verabschiedet, der ihr verspricht Daniel
unter die Lupe zu nehmen. Dann erzählt Kelly Marius, was genau
geschehen ist.
„Daniel? Dieser verdammte Kerl!! Ich
wusste, daß er ein Mistkerl ist, aber daß er so weit gehen
würde...Wo ist sie jetzt? Ich muss zu ihr.“
„Sie wird immer noch operiert. Mir
sagen sie leider nichts.“
Ohne abzuwarten stürmt Marius zu einer
Schwester und verlangt sofort zu erfahren, wie es seiner kleinen
Schwester geht.
Claudia bringt Matha abgehetzt
eine Mappe und entschuldigt sich für ihre Verspätung. Dabei weicht
sie Mathas Blicken aus Scham aus.
„Alles in Ordnung mit dir?“ fragt
diese sie. „Stimmt etwas mit deiner Schwester nicht?“
„Doch doch...alles in Ordnung.
I...ich muss jetzt ein paar Dinge aufholen.“
Matha schaut ihr nachdenklich hinter
her.
„Was hat sie denn?“ fragt Mick.
„Keine Ahnung.“
Brad schreitet durch die Halle
und bemerkt gar nicht, daß Ned ihn anspricht.
„Hallo? Jemand zuhause?“ tippt Ned
ihn an, was Brad zusammen zucken lässt.
„Oh, verzeih mir. Ich war etwas in
Gedanken.“
„Das habe ich bemerkt. Stimmt etwas
nicht?“ fragt Ned, doch Brad sagt nichts. „Schon wieder eine
Absage? Kopf hoch, Brad. Du findest schon noch was.“
„Wie? Oh nein. Im Gegenteil. Ich habe
morgen ein Vorstellungsgespräch in einer großen Werkstatt.“
„Das sind doch mal gute Neuigkeiten.
Wieso ziehst du dann so ein Gesicht?“
„I...ich....ich weiß nicht, ob ich
dem gerecht werden kann.“
„Bitte? Das packst du schon!“
klopft ihm Ned auf die Schulter und führt ihn so Richtung kleinem
Salon.
Uzur setzt sich in der Kantine
frech zu Susi, die etwas nervös reagiert.
„Nun? Wie geht es uns denn heute?“
„Was wollen sie?“ versucht sie taff
rüber zu kommen.
„Nicht so abweisend. Ich dachte, wir
wären uns jetzt schon etwas näher gekommen. Ich habe zur Zeit einen
guten Lauf und dachte, du hättest vielleicht Lust auf eine kleine
Party for two.“
„Vielen Dank...kein Bedarf.“
„Oh, wie schade. Na dann vielleicht
ein anderes Mal.“
„Wie wäre es mit nie und nimmer?“
Er lacht. „Abwarten, meine Hübsche.“
Er steht auf und sie kneift erleichtert die Augen zusammen.
Kelly bringt Marius einen
Kaffee.
„Wieso dauert das so lange?“ flucht
er.
„Wir wissen nicht, wie schwer Julie
verletzt ist.“
„Ja. Weil keiner mal den Anstand hat
etwas zu sagen.“
In dem Moment öffnet sich der
Fahrstuhl und Daniel stürzt heraus.
„Was ist passiert??“
Marius springt auf, greift sich Daniel
und drückt ihn an die Wand. „Du Irrer! Wenn sie stirbt, bring ich
dich um! Hast du mich verstanden?!“
Kelly versucht dazwischen zu gehen,
obwohl sie ebenfalls Daniel böse Blicke zuwirft.
„Was soll das, Mann?“
„Tu doch nicht so scheinheilig!“
„Du glaubst doch wohl nicht
ernsthaft, daß ich...Sag mal, du spinnst wohl!“
Marius will sich wieder auf Daniel
werfen, doch dieses Mal kann Kelly ihn zurückhalten.
„Es ist wohl besser, du gehst jetzt!“
sagt sie.
„Sie haben mir überhaupt nichts mehr
zu sagen. Sie sind doch Schuld an allem! Und wenn Julie nicht
durchkommt, haben sie sie auf dem Gewissen!“ Er läuft wieder
davon.
„Was...was hat er damit gemeint?“
Marius schaut sie fragend an.
Brad ist in die Firma gekommen
und steht plötzlich in Claudias Büro. Sie wirkt sichtlich
irritiert.
„Was...machst du hier?“
„Ich musste dich sehen.“ seufzt er.
„Ich will mich entschuldigen. Ich weiß auch nicht, was da in mich
gefahren ist. Es...es war einfach...diese Situation. Es tut mir
leid.“
Sie steht auf und geht zu ihm.
„Mir...mir tut es nicht leid, was geschehen ist. Nur wie es
geschehen ist.“
„Was?“
Sie wendet sich von ihm ab. „Ich kann
nicht leugnen, was ich für dich empfinde, Brad. Ich weiß, daß es
falsch ist...und nicht fair Matha gegenüber, aber ich kann nichts
für meine Gefühle.“ Sie schwingt zu ihm herum und lächelt ihn
hoffnungsvoll an. „Und du scheinst doch auch etwas für mich zu
empfinden.“ Er schweigt und weicht betreten ihrem Blick aus.
„Oder?“ Immer noch schweigt er, was sie nun richtig deutet. „Oh
Mann. Was mache ich mich doch lächerlich.“
„Es...es tut mir leid, Claudia. Ich
liebe meine Frau. Auch wenn es zwischen uns zur Zeit ein wenig
kriselt. Und nur deswegen konnte das überhaupt passieren.“ Er
nähert sich ihr und berührt sie am Arm, was sie sofort unterbindet
und sich wieder abwendet. „Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“
„Es ist besser, wenn du jetzt gehst.“
Er nickt und will gerade die Tür
öffnen, als Matha hereinkommt und sehr überrascht wirkt.
„Brad? Was...machst du denn hier?“
Er umarmt sie, als wäre nichts gewesen
und gibt ihr einen Kuss, was Claudia schmerzlich mit ansieht. „Dank
Claudias Einsatz habe ich wohl bald endlich einen neuen Job.“
„Wirklich? Wow...das ist ja toll.“
Sie schaut Claudia an, welche zu
lächeln versucht.
„Darum wollte ich mich bei ihr
bedanken.“
„Ich danke dir auch. Ich freue mich
sehr.“ umarmt sie Brad liebevoll.
Marleen bemerkt Thorstens
Abwesenheit und versucht herauszufinden, was ihn so beschäftigt,
aber er bleibt reserviert.
„Hoffentlich tue ich das Richtige.“
sagt er leise zu sich, nachdem Marleen gegangen ist.
Kelly beendet gerade ein
Telefonat mit Marty, wo sie ihm mitteilt, daß sie etwas später
kommen wird. Dann kehrt sie zu Marius zurück, der immer noch nicht
fassen kann, was in der Schule los war, ohne daß er es mitbekommen
hat. Er macht Kelly leichte Vorhaltungen, daß sie Daniel mehr oder
weniger zu dieser Tat gebracht hat.
„Wenn er es denn gewesen ist.“
„Glauben sie etwa nicht mehr daran?“
„Ich weiß es nicht. Er...er wirkte
irgendwie völlig überrascht.“
„Ausreden. Die Frage ist nicht, ob er
es gewesen ist, sondern, ob er wirklich sie oder Julie...“ Ihm
bleibt die Stimme weg. Er springt wieder auf. „Gott! Wie lange
dauert das denn noch?!“
Kelly blickt hilflos auf den Boden.
Marty kehrt ins Esszimmer
zurück, wo der Rest der Familie schon wartet. Er sagt allen, daß
Kelly nicht kommen wird und berichtet auch weswegen.
„Oh je.“ bedauert Matha dies und
bemerkt dabei nicht, wie Claudia und Brad sich immer wieder Blicke zu
werfen. Während der üblichen Tischgespräche scheint Sarah dies
aber aufzufallen und beginnt zu verstehen, was passiert sein muss.
Kurz darauf konfrontiert sie
Claudia in deren Zimmer mit ihrer Vermutung, was ihre Schwester
heftig dementiert. Doch Sarah lässt nicht locker und unter diesem
Druck gibt Claudia zu, was passiert ist und auch was sie für Brad
empfindet.
„Und was jetzt?“
„Ich weiß es nicht.“ seufzt
Claudia.
„Du musst meine Gefühle irgendwie in
den Griff bekommen.“
„Wenn das so einfach wäre.“
Zur selben Zeit bemerkt auch
Matha, daß Brad ihr ausweicht, obwohl er alles versucht das zu
überspielen. Sie tut so, als würde sie ihm das glauben; doch man
sieht es ihr an, daß dem nicht so ist.
Am nächsten Morgen kommt
endlich ein Arzt zu Marius. Man sieht, daß sie OP nicht einfach
gewesen ist. Er berichtet, Julie habe viel Blut verloren und eine
Rippe habe sich durch einen Lungenflügel gebohrt. Die OP sei aber
gut verlaufen so weit.
„Um Himmels Willen! Wie...wie geht es
ihr jetzt?“
„Wir konnten sie stabilisieren. Aber
alles weitere können wir erst sagen, wenn sie aufwacht. Mehr können
wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht für sie tun.“
Kelly tröstet Marius.
In der Firma arbeitet Matha an
ihren neuen Entwürfen. Sie merkt dabei, daß Mick etwas abwesend
scheint.
„Ist bei dir alles in Ordnung, Mick?“
„Oh...ähm..ja. Entschuldige bitte.“
„Ist schon ok. Aber ich habe bemerkt,
daß du schon seit Tagen etwas von der Rolle bist. Seit...seit Rudi
gefahren ist.“
Mick seufzt. „Ich weiß, daß es
sicher ziemlich blöde klingt, aber...er fehlt mir. Ich mag ihn echt
gern. Es hat mir Spaß gemacht mit ihm die Stadt zu erkunden und er
hat mich laufend zum lachen gebracht.“
„Das klingt überhaupt nicht blöd.
Er ist ein Teil deiner Familie. Und abgesehen von Jörg ist er dein
letzter lebender Verwandte. Außerdem...er hat den selben schrägen
Humor wie Frank.“ lacht Matha.
Mick lacht auch, doch dann wird er
wieder ernst. „Ich habe dank meiner Mutter meine richtige Familie
nie wirklich kennengelernt. Im Gegenteil: fast hätte ich sie und
auch euch völlig kaputt gemacht. Das werde ich mir nie wirklich
verzeihen können.“
„Das ist doch schon Ewigkeiten her.
Und nachdem, was Gerda dir erzählt hat, kann ich gut verstehen, was
dich damals dazu bewegt hat ihr perfides Spiel mitzuspielen.“
„Trotzdem...Und nachdem auch Jörg
verschwunden ist, hatte ich immer das Gefühl niemanden mehr zu
haben. Versteh das bitte nicht falsch. Ich lebe gerne hier bei euch
und ihr seit auch schon lange wie eine Familie für mich...“
„...aber es ersetzt eben nicht die
echte. Ja, ich verstehe das, Mick.“
Ein kurzes Schweigen kehrt ein.
„Wann wolltest du ihn denn besuchen
fahren?“
„Sobald es geht. Das heißt, wenn
hier alles wieder einigermaßen im Ruder läuft.“
„Dann beeilen wir uns mal, daß es
schnell der Fall ist.“ zwinkert sie ihm zu und er lächelt.
Marty ist zu Kelly ins
Krankenhaus gefahren, um bei Marius zu sein. Sie dankt ihm, denn sie
muss in die Schule.
„Wie geht es ihm jetzt?“
„Nicht so gut.“ seufzt sie. „Es
ist aber auch eine schreckliche Geschichte.“
„Ich versuche ein wenig für ihn da
zu sein.“
Sie küsst ihn und geht, während Marty
sich zu Marius setzt.
Etwas später betritt Kelly das
Lehrerzimmer, wo sie auf Chris trifft, der etwas mitgenommen
aussieht. Er springt sofort auf, als er sie sieht.
„Wie geht es ihr?“
„Nicht so gut. Wir müssen jetzt
einfach abwarten.“
Chris schaut betreten weg.
„He. Das wird schon wieder. Julie ist
stark.“ legt sie ihm sanft eine Hand auf den Arm.
„Und wenn nicht???“ Er läuft
aufgeregt an ihr vorbei. Sie will hinterher, doch da kommen die
Polizisten von gestern wieder zu ihr.
„Und? Konnten sie schon etwas
erreichen?“
„Leider nicht. So wie es aussieht,
war der Wagen von Daniel Hanke nicht in den Unfall verwickelt war.“
„Wie...?“
„Aber wir werden alles versuchen
herauszufinden, wer das Mädchen angefahren hat. Und was ihre
Andeutung von gestern betrifft...wir haben Herrn Hanke natürlich
ausgiebig befragt. Es sieht nicht so aus, als wenn er wirklich diese
Bedrohung ernstgemeint hat. Er wirkt eher wie ein Kerl, der gern
einschüchtert. Trotzdem: sollte ihnen noch etwas einfallen oder er
sie weiter belästigen, melden sie sich bitte bei uns.“
„Natürlich.“
Die Präsentation zur neuen
Kollektion läuft auf Hochtouren und auch Ned ist anwesend, obwohl
Mick eher glaubt, daß es wegen Susi ist und die Blicke, die sich die
beiden zuwerfen, scheinen ihm Recht zu geben. Matha versucht an
Bildern zu verdeutlichen, wohin die neue Kollektion sie führen soll
und welches Motto sie sich ausgesucht hat. Die neuen Muster wirken
sehr indianisch, was alles sehr zu gefallen scheint. Als sie die
Präsentation beendet, klopfen alle auf den Tisch, was sie sehr
freut.
„Und? Was denkt ihr?“ fragt sie
Mick und Ned.
„Also, ich finde es wirklich
gelungen.“ sagt Mick.
„Ich denke auch: Korth ist wieder
da!“
Stolz lächelt Matha.
Brad wartet im Vorraum der
Werkstatt und ist sichtlich nervös. Dann kommt der Besitzer, der
auch Claudia so nett bedient hat und stellt sich als Herr Ingolf
Dollberg vor. Sie gehen in sein Büro, wobei Brad von den anderen
Mechanikern beäugt wird. Dollberg fragt Brad, der sich mit Brad
Fuller vorstellt, natürlich nach seiner Hintergrundgeschichte und
Brad erzählt, was er so gemacht hat. Dabei lässt er allerdings aus,
daß er mit Matha Korth verheiratet ist.
„Da haben sie aber eine sehr lange
Auszeit genommen, Brad. Wie kommt das?“
„Oh.. ich...ähm...na ja, wissen sie,
Herr Dollberg. Wegen meinem Sohn Tobias.“
Dollberg lacht. „Ja, Kinder. Die
können einem das Leben ganz schön durcheinanderbringen, nicht wahr?
Nun ja. Wie wäre es mit einer kleinen Demonstration ihres Könnens?“
stemmt sich Dollberg von seinem Tisch hoch und Brad wirkt sichtlich
nervös; nickt aber zustimmend.
Als Mick und Matha im
Bürovorzimmer stehen, bringt Claudia gerade einem anderen
Mitarbeiter eine Mappe. Matha verfolgt das und fragt Mick, ob ihm
auch aufgefallen sei, daß Claudia sich in der letzten Zeit etwas
merkwürdig verhalten würde.
„Die Sache mit ihrer Schwester
scheint ihr wirklich an die Nieren zu gehen. Und dann erst dieser
Streit zwischen ihr und ihrer Mutter.“
„Worum genau geht es da eigentlich?
Weißt du da was?“
Mick schüttelt den Kopf. „So genau
haben wir darüber nie geredet.“
„Vielleicht sollte ich das mal
übernehmen.“ sagt Matha mehr zu sich selbst. Dann wieder Mick
ansehend: „Möglicherweise können wir ihr helfen.“
Der Direktor der Schule fragt
Kelly, ob sie Chris gesehen habe. Er wäre doch sehr enttäuscht von
ihm, gleich am zweiten Tag zu fehlen. Kelly berichtet ihm kurz, was
geschehen ist.
„Ja, von dem Unfall habe ich gehört.
Schlimme Sache. Hoffentlich finden sie diesen Raudi, der das zu
verantworten hat.“
„Das hoffe ich auch. Und das hat
Chris...ich meine Herrn Ulrich sehr mitgenommen. Julie ist in seinem
Kurs. Bitte seien sie daher nicht zu streng mit ihm.“
„Gut. Aber trotzdem muss er sich
zusammen reißen.“
„Ich rede mit ihm.“
Matha besucht ihre Filiale in
der Stadt. Die Mitarbeiter sind alle völlig nervös durch diesen
Überraschungsbesuch. Matha lobt alle sehr und freut sich zu sehen,
wie reibungslos alles läuft. Im Büro der Filialleitung sagt ihr
diese, daß durch L´Adore der Umsatz doch arg leidet.
„Keine Sorge. Ich arbeite bereits
daran.“ beruhigt sie Matha.
Brad beendet seine Reparatur an
einem Wagen und wirkt immer noch nervös, besonders, weil die anderen
Mechaniker die ganze Zeit tuschelnd hinter ihm stehen. Dollberg
schaut sich sehr genau an, was Brad gemacht hat. Dabei verzieht er
keine Miene und das macht Brad noch nervöser. Einer der Mechaniker
gesellt sich zu ihm und versucht ihn zu beruhigen.
„Dollberg ist immer so genau...also
keine Panik.“
„Tja.“ sagt Dollberg ohne
besonderen Ausdruck, nimmt seien Brille ab und schaut Brad ernst an,
bevor er dann lächelt und ihm die Hand entgegenhält. „Willkommen
im Team, Brad.“
Brad ist erleichtert und auch die
Anderen heißen ihn willkommen bevor sie wieder an ihre Arbeit gehen.
Auch Peter streckt ihm freundlich die Hand entgegen.
Ich bin übrigens Peter.“
Brad lächelt. „Brad. Brad Fuller.“
„Ich weiß.“ grinst Peter und
zwinkert ihm zu, bevor er wieder in den Nebenraum an seine Arbeit
geht. Brad schaut ihm fragend nach.
Kelly findet Chris auf einer
Bank und versucht ihn zu beruhigen. Sie kann verstehen, daß ihn das
mitnimmt, aber vielleicht hilft es ihm, wenn er mit ihr ins
Krankenhaus fahren wurde.
„I...ich weiß nicht so recht.“
„Komm schon. Julie braucht uns jetzt
mehr denn je.“
Er seufzt. „Okay.“
Als Susi das Büro verlässt,
taucht Uzur wieder bei ihr auf. Sie fühlt sich sichtlich unwohl und
versucht ihn dazu zu bringen sie in Ruhe zu lassen.
„Hey. Für die meisten Mädels ist es
eine Ehre mit mir gesehen zu werden. Immerhin bin ich das Gesicht von
Korth.“ grinst er.
„Danke. Kein `Bedarf.“
„Wieso zierst du dich eigentlich so?“
hält er sie fest.
„Lassen sie mich...“
„Ach komm schon. Ich will dir doch
nur einen Drink ausgeben.“
„Hast du nicht gehört?“ sagt
plötzlich ein Mann. „Die Dame möchte von dir nicht belästigt
werden.“
Es ist Ned und Susi wirkt erleichtert,
als Uzur sie loslässt.
„Du solltest es dir noch einmal
überlegen, Süße.“ sagt Uzur noch, bevor er verschwindet.
„Alles in Ordnung?“ fragt Ned
besorgt.
„Ja. Vielen Dank.“ sagt sie etwas
benommen; findet dann aber schnell zu ihrer Bissigkeit zurück. „Wer
hätte gedacht, daß so ein Grobian mich mal retten würde vor einem
anderen Grobian.“
Ned weiß erst nichts darauf zu sagen
und wirkt überrascht. Doch als sie ihn angrinst, versteht er, daß
es ein Witz gewesen ist.
„Wie wäre es mit einem Drink auf die
Rettung? So von Grobian zu Zicke, hm?“
Sie grinsen sich an und sie nickt.
„Wieso nicht? Aber das ist kein Date,
verstanden?“
„Auf keinen Fall ist das ein Date!“
Gemeinsam schlendern sie zum Auto.
In einem anderen Wagen sitzt Uzur und
bekommt ganz schmale Augen vor Zorn.
Matha überrascht Alex, als
diese in ihrem Laden gerade Mitarbeiter zusammenstaucht.
„Oh, was für ein interessanter Gast
in meinem Haus.“ lacht Alex.
„Gut zu sehen, daß sie nicht nur zu
Fremden so gemein sind, sondern auch zu ihren eigenen Mitarbeitern.“
„Ein gutes Geschäft benötigt auch
eine strenge Hand, damit es erfolgreich läuft...oh, woher sollen sie
das auch wissen.“
„Seien sie nur vorsichtig, Frau
L´Adore. Wer hoch hinaus will, kann sehr schnell auch tief fallen.“
„Keine Sorge, Frau Korth. Ich bin gut
versichert.“
Genau in diesem Moment betritt Thorsten
das Geschäft, was Matha mit einem bösen Blick honoriert. Alex ist
eher belustigt.
„Wenn sie uns nun entschuldigen
würden? Wir haben einiges zu besprechen.“
„Ich bin sehr enttäuscht von dir.“
flüstert Matha im Gehen zu Thorsten.
„Haben sie mich deswegen
herbestellt?“ raunt Thorsten Alex an, während er ihr zu ihrem Büro
folgt. „Denken sie, daß es strategisch das Richtige war, Matha mit
der Nase darauf zu stoßen?“ sagt er weiter, als Boris die Tür zum
Büro hinter den Beiden schließt.
„Wenn ich ehrlich sein soll, war es
zwar nicht beabsichtigt, daß sie uns zusammen sieht, aber es hatte
durchaus etwas witziges.“
„Witzig? Na sie machen mir ja Spaß.
Was soll jetzt als Nächstes passieren? Eine Pressekonferenz?“
„Wer weiß? Vielleicht.“ grinst
Alex.
Thorsten verdreht nur die Augen.
Mick wartet ihm wagen auf Matha.
Er schaut sich in der Gegend um und glaubt plötzlich Rudi zu sehen.
Da steigt Matha zu ihm und wirkt völlig aufgebracht. Sie erzählt
ihm was geschehen ist. Er blickt noch einmal hinaus, doch Rudi ist
nicht dort.
„Mick?“ fragt sie, als sie bemerkt,
daß er etwas abwesend scheint.
„Oh...ähm..ja.“
„Stimmt was nicht?“
„Nein nein. Alles ist gut.“ sagt er
und startet den Motor.
Matha wirkt aber nicht wirklich
überzeugt.
Marty erzählt Kelly und Chris,
daß es immer noch nichts neues gibt. Aber immerhin durfte Marius
kurz zu Julie. Plötzlich ertönt Alarm aus Julies Zimmer und Pfleger
und Ärzte stürmen hinein. Marius wird hinaus geschickt. Kelly und
Marty versuchen ihn zu beruhigen. Chris drückt sich panisch an die
Wand. Dann kommt der Arzt heraus: Julie sei ins Koma gefallen. Marius
bricht zusammen und Chris stürmt davon. Kelly schaut ihm nach.
Vor dem Krankenhaus kann Kelly
Chris einholen.
„Ganz ruhig, Chris. Alles wird wieder
gut. Ganz bestimmt.“
„Nichts wird wieder gut. Oh, Gott!“
„Was ist denn nur los mit dir?“
„I...ich...“ Chris kann sich kaum
beruhigen, doch dann schaut er Kelly mit verweinten Augen an. „Ich
bin schuld!“
Kelly kann nicht glauben, was er sagt
und schaut ihn geschockt an.
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